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El Yaque Report 2007
Für die großen Versicherungsgesellschaften endete die
Hurricane Saison mit dem ersten November für die gesamte
Karibik. Die Skipper dirigieren ihre Segelboote wieder zurück
in den Norden der Karibik und hoffen, dass der der Wettergott
sich auch den Termin hält.
Auch für uns war in Europa für diese Saison auch alles
erledigt und gesehen, Seminare und Worldcups beendet und durchgeführt.
Und somit war es an der Zeit uns zurück nach El Yaque, auf
die Isla Margarita in Venezuela zu bewegen. 29 Lufttemperatur
und ca. 90% Luftfeuchtigkeit ließen keinen Zweifel aufkommen,
dass wir am richtigen Ort gelandet waren, während die Red
Bull Stormchaser nicht nur gegen die Wellenberge, sondern auch
gegen die Kältewelle kämpften.
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So gesehen waren wir am richtigen
Ort. Es blieb die Frage, ob es in dieser Saison ein normaler Winter
werden würde. Die voran gegangenen zwei Winter waren mit
viel zu vielen Hurricanes nicht sonderlich gemütlich.
» Es scheint als wüßten
die Versicherungs Gesellschaften in diesem Jahr genau, was sie
machen. Der Sommer war fast frei von großen Sturmtiefs und
so konnte das Windsystem den ganzen Sommer unbeeinflusst die Karibik
belüften. Seit wir wieder karibischen Boden unter den Füßen
haben, konnten wir jeden einzelnen Tag Windsurfen, was mich an
die “guten, alten El Yaque Tage” erinnerte die diesen
Ort so berühmt machten. Wohl informiert über die klimatischen
Veränderungen auf und über unserem Globus, beteten wir
für eine normale, gute Windsaison, die eventuell mit dem
ersten PWA Worldcup für das Fischerdörfchen El Yaque
gekrönt werden könnte.
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Es scheint, dass so ziemlich jeder versucht, an diesem großen
Ziel mitzuwirken, um endlich die Welt des Profiwindsurfens zum
Spielplatz der Weltmeister zu führen. Der Titel im Freestyle
ging in den vergangenen vier Jahren dreimal Ricardo Campello und
2006 an Gollito Estredo und damit jedes Mal an Windsurfer aus
El Yaque. Und nicht zu vergessen Cheo Diaz, Zweiter der PWA Worldtour
2005, Diony Guadagnino, Colette Guadagnino, Alexis Zabala, Douglas
Eduardo und Yoli de Brendt, Nummer sechs der aktuellen Frauen
Freestyle Rangliste sind ebenfalls in El Yaque zuhause.
Einmal auf Margarita angekommen, kam es uns vor, als wollten alle
Teil haben, eine bessere und schönere Plattform für
den Tourismus zu schaffen und somit auch für einen Windsurf
Worldcup. Eine neue, bessere Infrastruktur, mit vielen neuen Shops,
Posadas mit sehr netten Zimmern, der neue Boulevard in El Yaque,
ein Kinderspielplatz, Basketballfeld, Parkplätze und vieles
mehr, hat der Ort mittlerweile aufzuweisen. Die Margariteneos
haben den Slogan der vergangenen Jahre scheinbar verstanden: "Ein
glücklicher Tourist ist auch ein glücklicher Margariteneo".
Die Insel lebt vom Tourismus, nachdem den Fischern immer weniger
Fische ins Netz gehen.
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Der Tourismus lernt in großen
Schritten das Laufen: riesige Shopping Malls, Theater, Kinos,
das Hard Rock Cafe wurden in Windeseile in Porlamar, der größten
Stadt der Insel errichtet. Die Südamerikaner meinen es diesmal
ernst.
» Sogar Mutter Natur scheint
mit helfen zu wollen, indem sie den Sand zurück an El Yaque´s
Strand schwemmte. Wo vor nicht einmal zwei Jahren der Sand fast
völlig verschwunden war, ist nun ausreichend Platz für
Sonnenliegen, Beachvolleyball Felder, Windsurf und Kitesurf Equipment
und ausgedehnte Spaziergänge am karibischen Strand. O.k.,
die Wasserfarbe hat sich nicht unbedingt geändert und so
bewegt man sein Board bei stärkerem Wind immer noch über
braun-grünes Wasser. Trotzdem ist das Karibik Feeling da,
wenn man nach einer ausgedehnten Windsurfsession, an einer der
unzähligen Happy Hour Bars unter Palmen, nicht einmal 15
Meter vom Wasser entfernt, an einem Cocktail schlürft.
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» Nach
einigen Monaten in Europa, dauert es meist eine Weile, sich wieder
an den langsameren Lebensstil zu gewöhnen, wenn dies überhaupt
möglich ist. Da war es schon sehr angenehm zu sehen, das
einige unserer Freunde auch schon angekommen waren und ein Haufen
Arbeit auf uns wartete, nachdem das neueste Fanatic und North
Sails Material bereits am Planet Windsurf Center angekommen war.
Wohlwissend, das ich niemals zu einem Gollito Estredo, Ricardo
Campello und all den anderen aufschließen würde, was
Moves anging, hatte ich doch wieder Motivation geschöpft
einige neue Moves zu erlernen, nur meine Lieblingsmoves, aber
immer noch ausreichend zu tun, während Ricardo auf Maui beim
Aloha Classic beeindruckte und Gollito an immer extremeren Moves
arbeitete. Moves, von denen man selbst in diesem Jahr noch nicht
einmal zu Träumen gewagt hätte.
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Jedes Jahr aufs Neue scheinen
die aktuellen Moves nicht mehr zu toppen zu sein und man meint
der Level müsse in Zukunft auf diesem Niveau stagnieren.
Weit gefehlt. In El Yaque entstehen gerade Moves, von denen man
selbst in diesem Jahr noch nicht einmal zu Träumen gewagt
hätte. Nachdem es 2006 schien, als wären die doppelt
gesprungenen Moves der neue Standart, werden sie in der kommenden
Saison eher die Basis bilden.
» Es macht diesen Ort wirklich
so speziell, den Kids Tag ein Tag aus zu zuschauen, wie sie den
Windsurfsport auf ein neues puschen, und ständig neue Gesichter
über das kabbelige Wasser wirbeln zu sehen. Wie Bruno, Brian
und Gabriel zum Beispiel. Letzterer stemmte sich im Januar 2006
zum ersten Mal auf ein Windsurfboard und mittlerweile performed
er mit absoluter Lässigkeit alle Arten von Spocks, Grubbies,
Flakas, Ponch und Switch Moves und wenn man ihn nach neuen Moves
fragt kommt ein schüchternes Airchachoo und One Hand Ponch.
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Mit Gollito Estredo wurde ein neues Idol für die Dorfjugend
geboren, nachdem er es als Sohn eines Fischers durch das Windsurfen
zu einem wesentlich besseren und angenehmeren Leben gebracht hat.
Wenn die Windsurf Kids ins Bett müssen, und eventuell schon
von ihren nächsten Tagen auf dem Board träumen, ist
es Zeit für das Nachtleben, welches sich bisher noch nicht
allzu sehr geändert hat. Nach einigen Drinks an den Beachbars
und dem Abendessen, ist Gaby´s Voodoo Lounge, eine Art Open
Air Bar, mit Pool Billard, Kicker, Darts und vielen Live Events
auf der Bühne, der Platz Nummer eins. Die nächste Wahl
fällt auf den Habana Club und dann das Los Piratas, beide
in der Nähe des Ortseingangs. Beides sind sehr gute Party
Locations mit vielen Special Events wie der Samba Show, Merengue
Nächten und House Parties. Am besten ihr folgt einfach den
Flyern, die täglich am Strand verteilt werden. Wem das nicht
reichen sollte, den erwarten unzählige Taxis vor den Hotels
im Zentrum des Orts und bereits nach 30 Minuten Fahrzeit, kann
die Party in Porlamar weitergehen. Dort zum Beispiel im berühmten
Sr. Frogs oder im absoluten In Place, dem KAMY BEACH, in welchem
die größten und besten Parties der Insel veranstaltet
werden. Man sollte nur beachten, das man von einer Party Location
zur anderen ausschließlich mit dem Taxi fährt, zu Fuß
könnte es ein sehr abenteuerlicher Nacht-Spaziergang werden,
da man einige der nicht unbedingt sicheren „Barrios“
passieren müsste. Wie auch in allen anderen Großstädten
weltweit, muß man auch in der 450.000 Einwohnerstadt, bestimmte
Verhaltensregeln befolgen, um sicher unterwegs zu sein.
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Aber zurück nach El Yaque,
wo acht Windsurf Center, sieben Kitesurf Center, etliche Beachbars
und all die diversen Hotels darauf warten, jedem ein tolle, karibische,
Zeit zu bescheren. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich nur
um ein paar Tipps oder Kurse handelt, perfektes Equipment bereit
zu stellen oder Exkursionen im Falle eines Flautentages zu organisieren.
» Unter den Angeboten findet
man: Eine Trekking Tour, bei welcher der Guide immer wieder ein
paar Schlangen und Spinnen von den Bäumen fischt, und viel
über den Regenwald und seine Früchte berichtet. Eine
Tour zur Laguna la Restinga, eine Mangrovenlandschaft, die mit
Booten erkundet wird. Surftripps in den Norden der Insel mit Wellen
für alle Könnenstufen stehen ebenso auf dem Programm,
wie eine Shopping Tour zum Local Market oder zu den riesigen Shopping
Malls und den kulturellen Centern der Insel mit ihren Museen,
Theatern und der historischen Stadt “La Asuncion”.
Ob mit oder ohne Wind: Isla Margarita vor der venezoelanischen
Küste ist immer eine Reise wert, egal ob zum chillen unter
einer der immensen Kokospalmen, (vorsicht vor herabfallenden Kokosnüssen
!), zum Wellenreiten am frühen Morgen an wunderschönen
Stränden oder zum Windsurfen oder Kitesurfen am Nachmittag.
Das Leben ist einiges langsamer, und für einen normalen,
absolut organisierten Europäer manchmal einfach viel zu langsam,
aber eben auch sehr leicht zu geniessen. Es ist einfach einer
dieser Plätze, an den viele Leute kommen, immer wieder kommen
oder ganz einfach bleiben…
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