|
|
|
Wellenschlitzen im Baltischen Meer
- coole Sache. Baltisches Meer? Wo war das noch gleich? Aha. Litauen
bis Estland. – Ok, es ist etwas weniger windig als Tarifa,
ein bischen kälter als Marokko und die Wellen sind etwas
kleiner als auf Maui.
Besetzt und geteilt bekamen die baltischen Staaten 1989 ihre Unabhängigkeit
wieder und integrieren sich jetzt in die EU.
Eine handvoll Franzosen aus Marseille trat den langen Weg in den
Osten an und wurde belohnt. Hier ist ihr Bericht...
"Aus reiner Sparsamkeit hielten wir zunächst bei der
Nahrungsaufnahme an unserer mageren hausgemachten Windsurferkost
fest. Als dann aber doch mal das trockene Sandwich
|
|
|
|
|
beiseite legten und ins Restaurant
gingen stellten wir fest, daß ein komplettes Menu für
den Preis eines Hamburgers in einem etwas anderen Restaurant auf
dem Teller landet. So wurde unsere Reise zu einem Gourmet Trip.
Was das Wohnen angeht, können wir nur empfehlen, Privatcampings
zu benutzen. Für unter zwei Euro kann man so einen Mindestkomfort
genießen. Da die Neoprenanzüge nach drei Tagen ziemlich
anfingen zu stinken, weil wir sie bei dem feuchten Klima nicht trocken
bekamen, stiegen wir auf eine Jugendherbe um. Für etwa 7,5
Euro hatten wir ein festes Dach über dem Kopf, während
unser Van von einem deutschen Schäferhund in einem ehemaligen
Gulag für einen Euro bewacht wurde. Wir haben die Komfortschraube
aber danach probehalber noch etwas weiter angedreht. |
|
|
|
|
11 Euro zahlt man bei einem Hotelzimmer
mit Fernseher und Frühstück gerne. Beim Wildcampen auf
der Suche nach neuen Spots haben wir den Komfort dann ziemlich schnell
vermißt. Ein paar mal im Jahr wird die Natur wütend und
bügelt mit über 40 Knoten über Liepàja. Wir
haben das miterleben dürfen und konnten etwa zwei Meter hohe
Wellen genießen, die sich gleichermaßen gut zum Springen
und Abreiten eigneten. Ansonsten ist Liepàja eher ein Freestyle
und Freeride Paradies. Weiter geht es nach Norden in Richtung Hiiumaa.
Die kleine Insel ist vollkommen von Industrialisierung verschont
geblieben – ein Naturparadies. Wir hatten eine Einladung zu
einem Freestyle Wettbewerb auf der Insel bekommen. Also fuhren wir
hunderte Kilometer, schipperten zwei Stunden mit dem Boot und durchquerten
die Insel auf einer Piste, und kamen schließlich im «Surf
Paradise» an. |
|
|
|
|
Unterkünfte im indianischen Stil:
Schlafsaal-Tipi, Restaurant-Tipi und man glaubt es kaum - Cyber-Tipi.
Am Ende der Welt haben die verrückten Estonen ADSL Leitungen
bis zwanzig Meter vor den Strand gelegt. Wir hatten wieder Glück.
Ein Sturm brachte Logo hohe Wellen und uns ziemlich viel Spaß
auf dem Wasser. Die Insel hat unzählige Spots. Zuviele, um
sie hier aufzuzählen!
Die Locals schicken uns zu einem anderen Wavespot : Vààna
Joesuu, ca. 20km südlich von Tallin. Dieser Strand ist von
einer Steilküste gesäumt. |
|
|
|
|
Das ist erwähnenswert, weil das
Relief dieser Länder am ehesten einer optischen Täuschung
entspricht. Es ist sooo flach! Jedenfalls gibt es an diesem Spot
etwa 200 Meter vom Ufer entfernt ein Riff, welches eine Welle generiert,
die etwa zwei bis drei mal höher ist, als der Shorebreak.
Was sollen wir anders sagen, als das das Baltikum ist eine Reise
wert ist. Kuschelige Hotels, super Spots, freundliche Menschen und
gutes Essen – und unser Fotograf schwärmt immer noch,
daß die Frauen mindestens ein Meter siebzig lange Beine haben... |
|
|
|