Das
Leben ist schön. Schon der Flug, was ich bis dato
in den seltensten Fällen behaupten konnte,war schön.
Kann schon sein, dass es an den "danach-aber-sofort-wegschmeissen"-
Schlaftabletten unseres Kieler Sportmediziners und Fernreisenexperten
lag, der ferner für zahlreiche Impfungen zuständig war,
die Ihr besser vornehmen solltet, wenn Ihr nach Bali reist. Denn
dies kann ich dringend empfehlen.
Ca. 18 Stunden, je nach Fluggesellschaft, dauert der Tripp.
Mit China Airlines bekommst Du den Flug für ca 8oo- 9oo
€ und fliegst über Taipeh/ Taiwan wo Du gemütlich
umsteigen kannst. Bali liegt auf halben Weg zwischen dem asiatischen
Festland und Australien und war ehemals holländische Kolonie.
3 Mio Balinesen bevölkern diese wunderschöne Insel,
und hinzu kommen ca. 1 Mio Touristen jährlich.
Der größte Anteil der Balinesen ist muslimisch, dennoch
leben hier die großen Weltreligionen in großer Harmonie
nebeneinander, wie es nur wenigen Kulturen geglückt ist.
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Am Airport Ngurah Rai International
in Denpasar angekommen werden wir von Surfguide Agus erwartet,
einem stets etwas überdrehtem, echten Sonnenschein, der
uns noch viele Top Surf Spots, heisse Rides und ulkige Spielchen
zeigen wird. Es fühlte sich etwas komisch an aus dem Flieger
zu steigen. Uns erwarteten tropische 38 C, eine Luftfeuchtigkeit
von 90 % und mehr und selbst das erhoffte kühlende Nass,
so versprach uns Agus, maaß 28 C. Stell Dir vor Du bist
mit Jeans, Wollpulli, festem Schuhwerk, einem 10 kg Seesack
und Deinem gesamten Surf Stuff bepackt und rennst geradewegs
in eine türkische Haman- willkommen auf Bali.
Im Kimasurfari Jeep wurden wir durch wild pulsierende, bunte
Gassen direkt zum "Green Room" nach Kuta- Seminiak
kutschiert. Dort erwartete uns ein Traum; Betreiber Ari spielte
mit gekonntem Stil und balinesischer Tradition; er schuf ein
Surf Camp de Lux in dem Du Deine Seele entspannen, Deinen Körper
vom Stress der westlichen Zivilisation erhohlen kannst. Ästetik
und Funktion tanzen im "Green Room" leidenschaftlichen
Tango.
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Während ich darüber
nachdenke wünsche ich mich sofort zurück in die Suite
Nr. 14 zurück, mehr Zimmer gibt es nicht und so beibt ein
Aufenthalt im Green Room immer familiär und überschaubar.
Die Gästeliste ließt sich dennoch international:
Amerikaner, Schweizer, Belgier, Kanadier, in London lebende
Viatnamnesen und selbst für einen mit wunderschönen
Wellen verwöhnten Portugiesen war der Weg nicht zu weit.
Mehr möchte ich zum Camp gar nicht schreiben, da Du die
Atmosphere und den Spirit unbedingt selbst testen solltest.
Nur eins noch; die Küche ist göttlich und der Service
1a, besonders beliebt das Frühstück mit frischem Obst
und Blumen serviert auf Palmblättern das nach der ersten
Session die Du morgens im Sunrising gesurft bist, und das nach
der erfrischenden Dusche in der Barrel besonders köstlich
schmeckt.
Nun aber zum wirklich wichtigstem Thema; Surfen auf Bali, und
ja,ob Beginner oder Prosurfer XY, wenn du auf Bali gesurft bist,
bist du Dir sicher: das Leben ist schön.
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In den 30 er Jahren hat
ein Amerikaner das Surfen in Bali eingeführt. Das war auch
gut so, 17 der besten Wellen der Erde befinden sich alleine
in Indonesien. Bestimmt hast Du bereits von Padang Padang und
Uluwatu gehört.
Leztere befindet sich im äußersten Süden der
Halbinsel. Hier stossen jahrtausende alte Kalkfelsen mit einem
200 m hohem Steilhang an den indischen Ozean. Trotz stärkster
Gegenströmung und rasiermesserscharfen Korallenriffen ,
die nur bei Ebbe sichtbar sind, ist dieser mystische Ort das
Mekka der weltbesten Wellenreiter geworden. Hier trifft sich
die Elite.
Das Erreichen der 5 Peaks ist nur durch eine Höhle möglich,
in die Du hinabsteigst, und bei Ebbe durch ein Loch in der Wand
zu einem der imposantesten Strände Balis kommst. Die 5
Lefthander erreichen für Asien eine ungewöhliche Höhe
und mit Sicherheit ist Uluwatu einer der gefährlichsten
Spots der Welt. Steve Coony war im Übrigen einer der ersten
Personen die Ulu je gesurft sind. Das war 1971. Oben auf den
Felsen liegt der Uluwatu Tempel, der für die Meeresgottheiten
geweiht ist. Laut Saga hat hier ein hinduistischer Hoheprieser
den Kreislauf der Reincanation beendet und sich, wie der Glaube
es will, verflüchtigt.
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Wenn Du wie ich nicht zur
Weltelite gehörst, solltest Du weiter fahren und Dir in
zum Sunset in Batubulan den Kechak Tanz anschauen. Dieses faszinierende
Schauspiel besteht aus 50 Sängern- dem chak- Chor, die
in malerischer Kulisse im Fackellicht, mit nur zwei Silben die
Armee der Affen imitieren. Das hört sich sehr beeindruckend
an.Innerhalb dieser Runde wird eine Choreographie aus dem Ramayada
getanzt, die mit den wunderhübschen Tempeltänzerinnen
Rama und Sita und dem Affenkönig Hanuman einen alten Epos
darstellen, der den Hindus heilig ist.
Rings um Batubulan sorgt eine unglaubliche Anzahl von Künstlern
und Handwerkern für den Ruf der Region. Mit erstaunlicher
Geschicklichkeit bearbeiten sie mit unterschiedlichen Materialien
und Themen Plastiken aus Holz. Im Wesen der Balinesen liegt
die Liebe zur Kreativität und zu künstlerischen Aktivitäten.
Zurück zum Wesentlichen; nicht nur für Anfänger
ist Kuta Beach der perfekte Platz um ein für alle mal stoked
zu werden. Hier findest du einen der besten und powervollsten
Beachbreaks. Über mehrere Kilometer hinweg locken verschiedene
Peaks es erwartet Dich einer der schönsten Surf Spielplätze
zum austoben und glücklich sein.
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Der Hardcore Spot Balis
ist bekanntermaßen Padang-Padang; Balis Pipeline. Da ich
wie bereits erwähnt weder zur Elite gehöre noch suizid
gefährdet bin, habe ich mir den Weg zu dem mörderischen
Riff mit den hohlsten Wellen Balis gespart und glücklich
am Kuta Beach geplantscht. Aber kein Grund für Dich es
nicht zu versuchen!?
2 Spots auf Bali möchte ich dringend empfehlen; und mit
Kima kommst Du auch mehrfach dorthin; Dreamland und Belangan.
In Dreamland brechen Wellen, die für jede Könnensstufe
geeignet ist. Die Wellen brechen weit draussen und Du kannst
als Anfänger easy das Weißwasser anpaddeln, aber
endlich bist Du vom Strand weg und fühlst Dich gut im Line
up! Erfahrene Surfer haben hier ebenfalls ihren Spaß;
ein pyramid- shape Break bietet 2 Left- und 1 Righthander.
Nach deiner Session solltest du Dir unbedingt eine Kamera schnappen
und in die Felshöhlen steigen. Hier findest du tausende
von Fledermäusen und an manchen Tagen hast Du das Glück
ein fesselndes Naturschauspiel zu sehen; dann nämlich wenn
riesige Schlangen auf der Jagd nach Fledermäusen sind.
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Ein echter Beach Dream
jedoch ist Belangan. Ich war 3 mal dort und könnte mir
glatt vorstellen hier alt zu werden, mehr als ein altes Surfbrett;
gute Bücher und wenig Proviant und mich würde da niemand
mehr weg bekommen. Belangan wurde laut Aris Infomationen bis
1995 kaum gesurft, da dieser Spot nicht über Land zu erreichen
war. Inzwischen führt eine kleine, steile Privatstrasse
zu diesem Spot. Belangan bietet eine schnelle, hohle Welle,
die lange Tuberides ermöglicht. An kleinen Tagen ist das
Surfen hier eher riskant, da die Wellen sehr nah am Riff brechen.
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Mein persönlicher
Tipp; oft werdet Ihr mit Kima früh Morgens, noch vor Sonnenaufgang
zu den besten Spots der Insel gefahren. Fragt Euren Surfguide
Agus, Sasa oder Made doch einfach ob Ihr auf dem Weg dorthin
einen Abstecher zu einem Reisfeld machen könnt, denn dann
ist das Licht am Schönsten für die eine oder andere
Aufnahme, die sich wunderbar (auf Keilrahmen aufgezogen) als
Mitbringsel verschenken lassen. Der Reisanbau wird seit über
4500 Jahren auf Bali betrieben. Nur wenige Landschaften der
Welt zeigen die Spuren menschlicher Arbeit so elegant.
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Wie bei jedem anderen
Sport ist es auch beim Surfen schlau sich Auszeiten zu nehmen,
um gelerntes zu verarbeiten oder einfach die überreizten
Muskeln oder Schürfwunden erhohlen zu lassen. Es empfielt
sich an solchen Tagen auf das Rad umzusteigen. Im Kima Camp
stehen Euch Mountainbikes zur Verfügung mit denen Ihr die
Umgebung und Landschaften erkunden könnt.
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Mein zweiter Persönlicher
Tipp; fragt an der Rezeption, oder vielleicht findet Ihr auch
Flyer im Green Room- Down Hill. Bali liegt auf einer Linie vulkanischer
Aktivitäten, die ganz Indonesien betreffen; hier befinden
sich zwei sehr aktive Vulkane, der Batur und der Agung. Dies
ist die aktivste Vulkanzone der Welt; der pazifische Feuergürtel.
Wenn Du also Mumm in den Knochen hast, fahr zu einem dieser
beiden Vulkane hoch, stell Dir vor er bricht aus, und dann sause
den Berg im Affenzahn hinunter; Adrenalin pur- und eine echt
heisse Abwechslung. Zu deiner Beruhigung, der letzte Ausbruch
fand 1994 statt, ist also schon eine ganze Weile her.
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So, nun muss ich mich
aber endlich damit abfinden im Kieler Regen froh zu sein, und
noch das ein oder andere Weihnachtsgeschenk zu verpacken, das
ich, wen wundert es, auf Bali erhandelt habe.
Mit Sicherheit werde ich jedoch wieder nach Bali reisen. Balinesen
sind ein solch sanftmütiges, fröhliches und liebevolles
Volk und die Surfspots dermaßen gut, das ich mich tatsächlich
frage- warum Südafrika und Hawaii überhaupt noch so
stark frequentiert sind..aber vielleicht....pssssst....sollte
Bali ein Geheimtipp bleiben. Also, nichts verraten, heimlich
buchen und ab nach Bali.
Damit Du siehst: das Leben ist schön!
Manou
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P.S.
Was machen glückliche Gewinner? Sich brav bedanken:
Von Herzen bedanken möchte ich mich für die kompetente
Organisation und Leitung des traumhaften Kima Surf Camps; bei
Ari und Roland und dessen Team vor Ort. Ferner bei Jürgen
Schall und des Redaktionsteams der Surfing Basics und Daily
Dose für das grandiose Gewinnspiel, und natürlich
bei Ralf Gatzen von Insight Reisen für die liebe Betreunng
und erste Sahne Wahl der Fluggesellschaft Chinaairlines. Fühlt
Euch gedrückt. THANX.
Ob Nord- oder Südhalbkugel;
allen ein Frohes Fest 2006 und Hang Loose
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