Auf die Ferien hatte ich mich schon so lange gefreut.
Aber ich hatte Pech. Ich zog mir, kurz bevor es endlich los ging,
eine Bänderdehnung zu. Also war es meine Aufgabe das Geschehen vor
Ort aufzuzeichnen. Am Flughafen gab es dann das nächste Problemchen,
weil ich aus Versehen mein Taschenmesser im Handgepäck gelassen
hatte. Dem entsprechend wurde ich von oben bis unten gründlich gefilzt.
Wenige Stunden später kamen wir trotzdem gut in Alaçati an.
Die Temperaturen waren gegenüber dem kalten Deutschland sehr angenehm.
Der erste Eindruck war in Bezug auf das Windsurfen gut: windig,
Flachwasser und viele Surfstationen. Anders gesehen war es enttäuschend:
nichts los im Hotel und Umfeld und nur ZDF als einziges Fernsehprogramm.
An geöffnete Clubs war gar nicht zu denken. Wie soll ich als 16
jähriger so Party machen?
Die Hotelzimmer waren dagegen einsame Spitze. Meerblick und sehr
komfortabel im Gegensatz zu unserem sonst genutzten Fiat Ducato.
Endlich ein Surfurlaub, in dem wir nicht nur Dosenfutter aßen.
|
|
Bereits an den ersten Tagen verwöhnten uns der gut
wehende Wind sowie das warme Wetter. 2004er Jp und Neilpryde Material
zu einigermaßen angemessenen Miet-Preisen waren am Start. Insgesamt
sind sieben Surfstationen in der Bucht zu finden.
Das Hotel füllte sich auch immer mehr. Gleichzeitig bekamen wir
auch immer mehr deutsche Fernsehprogramme.
Schließlich konnte ich Björn, der sich auf dem Wasser
austobte, nicht mehr länger zuschauen. Auch ich traute mich
für einige Stunden mit meinem verletzten Knie auf das Wasser. Fette
Manöver waren aber leider nicht zu machen.
Alacati bietet eine etwa 500 Meter breite stehtiefe Zone. Nur bei
starkem Südwind baut sich eine kleine bis mittlere Welle auf.
Bei Nordwind freuen sich Einsteiger und Freestyler über das
Flachwasser.
Der thermische Nordwind ist im Sommer am stärksten (bis 5 Bft.)
und baut sich bis zum Nachmittag langsam auf.
|
|
In einem Nachbarort fand die Mistral WM statt, doch
diese so innovative Disziplin interessierte uns nicht wirklich.
Das Windsurflevel in Alaçati war durchschnittlich. Es gab viele
Freerider bzw. Racer und vereinzelt jedoch auch sehr gute einheimische
Freestyler. Sie zauberten One handed Spocks 540° sowie 1/2 Flakas
in das Wasser.
Leider verließ uns der Wind bereits nach zwei Tagen für den Rest
des Urlaubs. In der freien Zeit kauften wir zu kleinen Preisen auf
dem Markt ein und besichtigten die Stadt Ephesus, die größte Ausgrabungsstätte
der Welt. Bei Temperaturen um 30° und null Wind eine schweißtreibende
Angelegenheit.
Schon am Ende der Reise angekommen saßen wir am letzten Abend mit
einigen Locals in der Strandbar am Spot. Der Kurztripp in die Türkei
hatte sich auf jeden Fall trotz Mangel an Wind gelohnt. Der Urlaubsort
Alaçati ist besonders in der Nebensaison zu empfehlen. In der Hochsaison
ist es sehr überfüllt und längst nicht so relaxt wie zu unserer
Reisezeit im April.
|
|
|
|