Web
Pedrick ist der Überraschungssieger des
2000er Freestyle World Cups
am Neusiedler See. Wer ist dieser Newcomer... ?
|

Neusiedler See - April 2000
|
|
Web Pedrick, Jahrgang 1973, wurde
in Maine/USA geboren. Wärend seiner Kindheit hatte er ein warhaft traumatisches
Erlebnis: Nachdem er den Film "Der weiße Hai"
gesehen hatte, fürchtet er sich panisch vor Wasser. Konsequent stieg
er erst 1989 zum ersten Mal auf ein Surfbrett. Dann allerdings überwand
er seine Angst sehr schnell - zum Leidwesen seiner Eltern. Der Windsurfbazillus
hatte Web angesteckt.
Seinen Studienplatz an einem New Yorker College tauschte er gegen einen
Job in einem Surfshop am Gorge River. Wie die meisten Surfer, zieht
es auch Web in die Ferne. Er jobbt als Surflehrer
in Margarita, lebt auf Maui in einem Baumhaus, geht auf Kauai
Wellenreiten. 1997 kehrt er wieder an den Gorge River zurück, arbeitet
bei Pizza Hut und nimmt an den Gorge Games teil. Resultat: Zweiter
Platz. Das bringt ihm seinen ersten Sponsorvertrag mit Hot Sails. Will
heißen: Hot verkauft ihm die Segel sehr günstig. Inzwischen drängen
Webs Eltern immer wieder darauf, dass ihr Sohn sein Architekturstudium
fortsetzt. Natürlich macht er das nicht, gewinnt 1998 die Gorge Games
und bekommt als Folge einen ersten echten Sponsorvertrag. 1999 wird
er Profi. "Ich wollte immer den Wettkampf..."
erklärt er, "Ich habe immer gedacht, dass ich es irgendwie schaffen
kann."
|
|

Pedrick gewinnt gegen Stone
|
Der 2000er Freestyle
World Cup am Neusiedler See ist sein erster World
Cup. Dort sorgt er für eine echte Sensation. Er schlägt den amtierenden
Freestyle Weltmeister Josh Stone und wird Gesamtsieger der Veranstaltung.
Was das Geheimnis seines Sieges war, wollen wir wissen. "Ich habe nicht
an den Wettkampf gedacht. Ich bin einfach gefahren, ohne nervös zu werden"
erklärt Web. Vor dem Wettkampf hatte er sogar ein wenig Sorge, sich
vor den vielen Zuschauern zu blamieren. Natürlich stürmen die Reporter
jetzt auf ihn ein und wollen vom Sensationssieger
wissen, ob er Josh wieder schlagen kann. "Das wäre ein Traum," meint
er zurückhaltend. Dann aber kommt sein Ergeiz zum Vorschein: "Ich habe
es einmal geschafft, also kann ich es auch wieder schaffen."
|

Der neue Freestyle-Star
|
|
Dann beginnt er aus dem Nähkästchen
zu plaudern: "Den Spock 180° (zuerst
Spock 540° genannt, die Red.) habe ich übrigens durch die DAILY
DOSE gelernt," erzählt er. "Ich habe mir bei Euch die Sequenz angeschaut
und dann angefangen zu üben." Seinen neusten Move haben wir allerdings noch
nicht im Programm. Web verrät aber schon wie er geht: "Du fährst Schothorn
voraus und luvst an. Irgendwann schlägt dann das Schothorn durch den Wind.
Anstelle das Rigg back zu halten, lässt du es weiterrotieren, während
du weiter drehst. So surfst du schließlich "richtig". Einziger Haken:"
Du bleibst während des Moves in den Schlaufen und fährst 'Switch Stance'
(die Füße befinden sich eigentlich in den falschen, den windabgewandten
Schlaufen) weiter." Klingt kompliziert? Es ist
kompliziert. Web beruhigt: "Ich stehe den Move auch noch nicht richtig".
Web Pedrick wird im Jahr 2000 nur beim Freestyle World Cup antreten. Dort
aber ist der ruhige Amerikaner, der mit seinem T-Shirt-Aufdruck gegen das
Abschlachten der Walhaie protestiert, auf einmal zum Angstgegner
von Stone & Co. geworden. |
|
|