Siouville ist das Glanzstück der Nordküste des Cotentin und liegt am Anfang einer etwa 8 km langen Bucht. Es ist ohne Zweifel einer der besten Wavespots in Europa - vor allem zum Wellenabreiten. Der Spot bekommt die Riesendünung des Atlantischen Ozeans voll ab, ohne dabei besonders gefährlich zu werden.
Zu Beginn eines Tiefdruckzugs, also bei Südwind läuft die Welle perfekt. Die Wellen werden durch eine in Luv liegende Felsnase geordnet. Dafür ist in Ufernähe der Wind sehr schwach. Ideal zum Wellenreiten. Wer bei Südwind das Windloch vermeiden will sollte weiter in Lee der Felsnase, am Physiotherapiezentrum starten.
Dreht der Wind auf Süd-West (sideshore) verschwindet das Windloch. Die Welle eignet sich dann sowohl zum Wellen Abreiten als auch zum Springen. Wer von einer Welle überrumpelt wird, wird auf den flachabfallenden Sandstrand ausgespuckt.
Der Wind nimmt im Spätsommer zuverlässig seinen Dienst auf. Bis zum Anfang des nächsten Sommers jagt ein Tief das andere und die Windkurve steigt steil nach oben.
Siouville hat sich durch die sehr gute Qualität seiner Welle, die auf einem ungefährlichen Felsplateau bricht, als recht einfach zu beherrschendes Revier erwiesen. Siouville ist auch bei Nordwind (sideshore von rechts) fahrbar. Die besten Wellen gibt’s 2 Stunden nach Flut. Bei Ebbe sind sie kleiner, dafür aber doppelt so heftig. Dreht der Wind im Laufe des Tages auf West, kann man Siouville getrost vergessen. Dann rollt nur mehr eine Schaumwalze an den Strand.
Der Golfstrom läßt das Meer im Winter nicht allzu kalt werden. Die Landschaft erinnert an Irland, jedoch mit Palmen.
In Siouville gibt es den einzigen Campingplatz der Region (200 m vom Meer entfernt) der den ganzen Winter über geöffnet hat.
Siouville ist auch an guten Tagen alles andere als überfüllt.
Der Spot ist sehr schön, die Beschreibung passt recht gut ... aber: Am Südende der Bucht steht das AKW Flamanville, das momentan weiter ausgebaut wird. Am Nordende der Bucht befindet sich die Wiederaufbereitungsanlage La Hague. Beide Anlagen sieht man vom Wasser aus. Wen dies nicht stört, sollte zumindest auf den Eisen-Beton-Quader achten (ca. 2,5 m x 2,5 m x 2 m; Gitterkäfig, nach oben stehende Schrauben bis 10 cm Länge), der auf Höhe des Physio-/Thalasso-Zentrums steht und die Meerwasseerpumpe für dieses Zentrum beherbergt. Bei Flut wird dieser Käfig überspült, bei auf-/ablaufendem Wasser steht er im Brandungsbereich. Man sieht ihn dann nicht. Eine Boje kennzeichnet ihn zwar, ist aber ca. 30 m südlich vom Käfig angebracht. Am besten schaut Ihr Euch die Situation bei Ebbe an und lasst Euch von den Locals Tipps zum Käfig, zur Strömung etc. geben.
August 2014 © Jörg
@Jörg, danke… super Ergänzung!
Oktober 2020 © H2Chris