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Helgoland
Tom war der erste, der kurz nach 6 Uhr morgens den Kopf aus dem Zelt streckte. Die Kälte trieb ihn aus dem Schlafsack und eigentlich hatte er auf einen Shot mit seiner Mittelformat-Panorama-Kamera gehofft, aber diese Idee verschob er schnell auf später, als er die Nordsee erblickte. Er weckte uns auf und bereits um etwa 6:40 Uhr war ich auf dem Wasser – beobachtet von mindestens 20 Augenpaaren.

Anfangs machte ich mir etwas Sorgen, dass mich die Robben nicht bemerken und direkt vor mir den Kopf aus dem Wasser halten könnten, doch die am Strand so unbeholfen aussehenden Tiere erweisen sich im Wasser als das glatte Gegenteil.

Hellwach und immer mit einer gewissen Distanz verfolgte mich eine ganze Schar der bis zu 300kg schweren Kegelrobben und beobachtete was dieser Fremde mit dem bunten Fetzen in der Hand in ihrem Vorgarten so machte.
Es waren sicher keine Wellen wie auf Hawaii, auch nicht wie in Klitmøller, aber es war auf jeden Fall eine gute dreistündige Wavesession. Dann war das Wasser zu weit abgelaufen, die Wellen wurden mit der Ebbe immer kleiner. Zeit für ein Frühstück im kleinen Flughafenrestaurant, dem einzigen größeren Gebäude auf der Düne.

Wir entschieden nicht auf das nächste Hochwasser zu warten, sondern auf die Hauptinsel über zu setzen um dort eventuell noch aufs Wasser zu kommen. Ich hatte vor unserer Abreise im Internet ein Foto gesehen, auf dem es so aussah, als wenn auch auf der Westseite der Steilküste bei Nordwestwind die eine oder andere Welle brechen würde.
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