Drohnen, die Surfer übers Wasser ziehen, sind bereits Realität. In dieser Story haben wir das Konzept etwas weiter gedacht und zeigen Einsatzmöglichkeiten fürs Flachwasser und in der Welle.
Steuerung
Die schnellen Fortschritte in der Steuerungs-Sensorik lassen den Einsatz von Drohnen auch in Szenarien denkbar werden, die manchen auf den ersten Blick absurd erscheinen mögen. Der von einer Drohne gezogene Surfer ist jedoch eher ein Konzept für die nahe, als die ferne Zukunft.
Schon jetzt gibt es erfolgreiche Versuche, bei denen eine Drohne einen Surfer zieht. Jedoch ist bei diesen Konzepten momentan ein separater Pilot für die Steuerung der Drohne erforderlich (Video #1, Video #2).
Dies kann sich in Zukunft umgehen lassen, wenn die Drohne über die Handlebar gesteuert wird. Lagesensoren können die Bewegungen der Haltestange interpretieren und in Steuerbefehle für die Drohne umsetzen. Dabei muss die in der Drohne verbaute Elektronik ihren Handlungsrahmen genau kennen, um Abstürze durch falsche Steuerimpulse zu vermeiden. Das Konzept ist aktuell zum Beispiel in Verkehrsflugzeugen von Airbus verbaut.
Eine Anpassung der Steuerung an diverse Nutzungsszenarien ist vollkommen realistisch. Schon jetzt lassen sich Drohnen in ihrem Verhalten an das Niveau des Piloten anpassen. So kann die gleiche Drohne in unserem Szenario mit unterschiedlichen Steuerprofilen an unterschiedliche Aufgaben wie Tricks, Waveriding oder Cruisen angepasst werden.
Energie
Einer der der hauptsächlich limitierenden Faktoren ist die Energiedichte moderner Akkus. Hiermit lassen sich momentan noch relativ kurze Flüge von 15 - 20 Minuten realisieren. Fortschritte in der Akkutechnologie lassen hier jedoch eine Verlängerung der Flugdauer in den nächsten Jahren realistisch erscheinen.
Wasserstart
Schwimmfähige und wasserstartfähige Drohnen gibt es schon jetzt. Zukünftig muss die Drohne aber entweder mit genügend Intelligenz ausgestattet sein, um ihre Lage zu erkennen und dann selbstständig wieder zu starten oder über einen Steuerimpuls der Handlebar zum erneuten Aufsteigen gebracht werden.
Rettungsfunktion
Über blinkende Lichter könnte eine Drohne Rettungskräften den Weg zu einem verunfallten Surfer weisen. Da die Drohne einen GPS-Empfänger besitzt, könnte sie über eine Sendefunktion - wie sie auch in modernen Notfallbaken verbaut ist - eine Rettung anfordern.
Falls der Surfer die Leine gewollt (zum Beispiel beim Wellenritt) oder ungewollt loslässt, kann die Drohne über eine Ortung des Surfers die Handlebar, die ja an der Leine unterhalb der Drohne hängt, wieder beim Surfer platzieren. Die Ortung des Surfers ist dabei zum Beispiel per App auf einer Smartwatch denkbar. Über diese App weiß die Drohne auch, ob sich der Surfer wie zum Beispiel bei einem Wellenritt schnell fortbewegt oder stationär ist.
Reality Check
Nach aktuellem Stand ist eine solche Drohne (erschreckend?) realistisch. Ob sich jedoch eine gesellschaftliche Akzeptanz einer solchen Nutzung findet, ist eine andere Frage.