Wie schnell kann ich als Normalsurfer im Vergleich zu den Profis noch werden? Zu Beantwortung dieser Frage hatte sich der Komponist Philipp Kümpel zum Profi-Trainingslager auf Teneriffa angemeldet. Wie ist es gelaufen und warum sind die Pros so schnell?
(Teil 1 findet ihr hier) |
Jetzt nicht stürzen. Das Segel dicht halten, Beine voll durchdrücken und dann noch an Matteo Iachino vorbeiziehen. All das Trainieren im Fitnesstudio, das Tuning an den Finnen und Segeln, die Diät, das Entspannungstraining, alles hätte sich ausgezahlt! Unfassbar, ich ziehe an ihm vorbei. Noch wenige Meter und ich bin im Ziel. Fahrer wie Andrea Cucchi, Vincent Langer, Malte Reuscher und Sebastian Kördel habe ich hinter mir gelassen. Am Strand werde ich sicher gefragt, ob ich schon Sponsoren habe.
Doch was ist das? Ein stechender Schmerz im Rücken, ich wache auf. Es ist alles nur geträumt. In Wahrheit liege ich seit zwei Tagen mit Rückenschmerzen im Bett. 20 Rennen an einem Tag, mit Frühstartwiederholungen und bis zu 40 Knoten Wind, und all das über 5 Tage pro Woche. Die Bedingungen und das Slalomtraining hier ist wirklich nur etwas für Vollprofis. Das ist für Freizeitsportler nicht zu schaffen. |
Klar, ich habe mich gut vorbereitet. Aber das Training im Fitnessstudio ersetzt keine Wasserzeit. Es hilft aber gewaltig, schneller zu werden und länger auf dem Wasser fit zu sein. Ich glaube die Kombination aus Radfahren, als Kardiotraining und diversen Übungen im Studio, wie Klimmzüge, Hanteltraining, Situps etc. haben sich sehr bewährt. Und doch braucht der Körper braucht mindestens 3 Tage am Spot um wieder im Surfmodus zu sein.
Aber trotzdem:
Ich bin definitiv an mein körperliches und mentales Limit gegangen. Gerade das Mentale spielt eine enorme Rolle. Wer den Kopf frei hat surft schnell und gut. Das kann man hier deutlich sehen und ich werde an dieser Baustelle bei mir arbeiten müssen.
Was macht die Fahrer hier sonst noch so schnell?
Erstens:
die Wasserzeit! Teilweise bis zu 260 Tage im Jahr auf dem Board zu stehen macht dich fit und da kann man als Amateur nicht mithalten. Weiter werden oft nur kurze Trainingsschläge gemacht. Dann wird die Finne gewechselt, der Mastfuss verschoben oder ein anderer Parameter verändert. Dies wird solange wiederholt, bis alles optimal eingestellt ist. |
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