
„Cooler Moove!
Das hätte man fotografieren müssen.“ Gerade
beim Surfen wünscht man sich oft eine Kamera dabeizuhaben.
Fotos vom Strand aus scheitern meist am nötigen Teleobjektiv.
Die notwendige Nähe zum Motiv scheitert dagegen an der
mangelnden Wasserdichte der Kamera. Zwar gibt es Unterwassergehäuse
für fast jede Kamera, aber die sind teuer und unhandlich.
Es müsste also eine wasserdichte Kamera geben, die klein
ist, die man auch beim Surfen dabeihaben kann und die so robust
ist, dass sie auch mal einen Stoß abkann. Dabei sollte
die Bildqualität absolut in Ordung sein. So etwas gibt
es. Olympus hat die Wünsche der Surfer erhört und
mit der µ720sw bzw. dem Nachfolgemodell 725sw eine wasserdichte
und stoßfeste „immer dabei“ Kamera im Programm.
Der erste Eindruck löst auch bei erfahrenen Fotografen
erstaunen aus. „Die soll wasserdicht sein?“ Das
hochwertige Metallgehäuse wirkt äußerst robust,
aber man sieht ihm nicht an, dass es wasserdicht ist. Das Erscheinungsbild
ist ganz normal. Keine überdimensionalen Gummiknöpfe,
keine Kunststoff-Außenhaut. Die Cam wirkt sehr edel und
macht an Land einen absolut stylischen Eindruck. So fordert
es einige Überwindung das Hightech-Produkt zu Testzwecken
im Spülbecken zu versenken. Dann macht sich ein Grinsen
breit. Cool, das Teil ist tatsächlicht dicht.
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Auch wenn sie so 'normal' aussieht: Die
Olympus ist tatsächlich bis fünf Meter wasserdicht. |
Die hochwertige Anmutung und das 'normale’ Aussehen sorgt
auch in freier Wildbahn im nassen Element immer wieder für
entsetzte Blicke. An Sprüche wie „Deine Kamera ist
nass geworden“ oder „Die ist jetzt wohl hin“
gewöhnt man sich schnell. Erst ein Öffnen des Akkufaches
offenbart eine Gummidichtung, die man im übrigen peinlich
genau sauber halten sollte. Egal ob Profi- oder Amateurkamera:
Sand oder Dreck auf der Dichtung lassen jede Cam absaufen. |
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Olympus liefert die Cam
mit einer praktischen Neoprentasche aus, welche mit einem Gurt
am Arm befestigt werden kann. Die Kamera ist dabei mit einer elastischen
Kunststoff Leash gesichert. Wir waren mit der Olympus am Arm Windsurfen
und Wellenreiten. Beides ist problemlos möglich. Auch Backloops
oder Freestyle Moves waren ohne große Einschränkungen
möglich. Da hat Olympus wirklich mitgedacht.
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Monitor statt Sucher. Beim Schnorcheln top,
aber bei Sonne nicht so gut. |
Die Cam ist schnell verstaut und man kann nach dem Schnappschuß
sofort weiter surfen. Bemerken müssen wir aber, dass an der
Neoprentasche bereits nach kurzer Benutzung Nähte aufgingen.
Waschgänge bei moderater Welle überstand die Kamera
ohne jeden Mucks. Das finden wir gut.
Bei der Windsurf-Fotografie aus dem Wasser heraus kann es nicht
einfach genug zugehen. Gut erfühlbare Knöpfe mit klar
definiertem 'Klick’ sind wichtig. Hier ist der Spagat der
µ720 als Alleskönnerkamera fühlbar. An Land wirken
die kleinen Knöpfe edel, auf dem Wasser verpasst man hin
und wieder den Auslöser. Und wenn es irgendwie geht, sollten
die Konstrukteure den Power Knopf nicht genau neben dem Auslöser
platzieren. Wir haben mehr als einmal die Kamera ungewollt ausgeschaltet.
Unglücklich platziert fanden wir das Objektiv. Diese liegt
in der linken oberen Ecke und im Eifer des Gefechts schleicht
sich gerne mal ein Finger vor die Linse.
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Bei der Action-Fotografie
kann man keine Auslöseverzögerung gebrauchen. Im Gegensatz
zu den Profikameras rechnen die Kompakten nach dem Druck auf den
Auslöser erst einmal an Schärfe und Bildparametern.
So kann es sein, dass die eigentliche Aufnahme erst dann gemacht
wird, wenn die Action schon lange vorbei ist. Bei der Olympus
haben wir daher die besten Erfahrungen mit dem Unterwasser-Programm
Nr. 2 gemacht, bei der Anblitzen oder Zoomen aber leider nicht
möglich ist. Bei dieser Programmautomatik wird der Autofocus
ausgeschaltet. Scharf werden die Aufnahmen trotzdem. Dennoch hilft
es den Auslöser halb durchzudrücken, um im entscheidenden
Moment ohne Verzögerung zum Schuss zu kommen. Eine andere
Methode ist, nach einer Eingewöhnugszeit 'zu früh' auszulösen.
Optimal ist das noch nicht, aber das ist ein generelles Problem
der Kompakten Kameras. Ideal wäre eine spezielle Action-Automatik
mit fix eingestelltem Fokus auf ca. 3 Meter, bei der die Cam auf
den letzten gespeicherten Meßwert vor dem Auslösen
zurückgreift und damit die Aufnahme ohne weitere Verzögerung
durchzieht.
Anvisiert wird das Motiv nur per Kameramonitor. Die Olympus hat
keinen optischen Sucher. Bei viel Sonne kann es daher schwer werden
Details auf dem Bildschirm zu erkennen. Positiv punkten kann das
übersichtliche Display dafür unter Wasser, denn auch
beim Schnorcheln macht die Cam eine gute Figur. Da ist es viel
einfacher das Motiv auf diese Weise als per Sucher zu fixieren.
Bis fünf Meter unter Wasser hält die Olympus dicht.
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Aufnahmen aus interessanten
Blickwinkeln sind bequem realisierbar. |
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Eine Verbesserung
hat die 'µ' beim Modellwechsel 720sw auf 725sw erfahren. Ab
der Modellreihe 725 soll eine spezielle, wasserabweisende Beschichtung
verhindern, dass sich Wassertropfen vor das Objektiv setzten.
Wir hatten noch keine Gelegenheit dies an der 725sw zu testen.
Diese am Objektiv 'klebenden' Tropfen waren einer unserer Hauptkritikpunkte
an der 720sw.
Fazit: Wir können die Kamera
als Alleskönner absolut empfehlen. Klein und handlich macht
die Olympus sowohl an Land als auch im Wasser eine sehr gute
Figur. Mit 7.1 Megapixeln lassen sich auch große Bilder
printen und das Dreifachzoom ermöglicht einen ordentlichen
Brennweitenbereich. Die 725sw ist momentan ab etwa 330,- Euro
im Versandhandel zu bekommen.
Alle Action-Bilder in diesem Beitrag wurden mit der Olympus
µ720sw aufgenommen.
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Alison Shreeve surfte uns beim Test vor
Fuerteventura vor die Linse. |
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