   |
  |
![zurück [stories-menu]](../story/story-b.gif) 
Surfing History III
Duke Kahanamoku
"The Duke" |

"The Duke" |
|
Duke
Paoa Kahinu Mokoe Hulikohola Kahanamoku (1890-1968)
Duke wurde am 24.08.1890 geboren, wuchs in Waikiki auf und zählte
zu den wenigen noch lebenden Urhawaiianern. Nach alter Tradition
taufte man ihn im Meer. Schon in jüngsten Jahren wurde er von seinem
Vater und Großvater in einem Outrigger Kanu aufs Meer mitgenommen
und dort einfach ins Wasser geworfen. So lernte er schwimmen, ohne
Angst vor dem Meer zu haben. Duke und seine sechs Geschwister verbrachten
jede freie Minute im Wasser.
Sein Bruder Louis erinnerte
sich: "Meine Familie glaubte daran, vom Meer abzustammen und dorthin
auch wieder zurückzukehren".
|

Die Hui Nalu Boys an der Waikiki
Beach 1911 |
|
Unter
dem "Hau" Baum
Als Teenager ging Duke von der High School ab und begann das Leben
eines "Beachboys". Mit Gleichgesinnten traf er sich unter dem "Hau"
Baum in Waikiki. Sie gingen wellenreiten, schwammen, reparierten Nezte,
sangen und shapten sich Wellenreitbretter. Diese kleine Gruppe prägte
den Begriff "Beach Boy".
Bald formten sie
den ersten inoffiziellen "Wellenreit Club" genannt "Hui Nalu". Duke,
der Beste unter ihnen und Vorbild für alle, wurde zum Führer ernannt.
Jahre des Sports formten Duke´s Körper sehr athletisch. In einem Artikel
von Timmons konnte man lesen: "Er hatte blendendweiße Zähne, schwarz
glänzende Augen und eine schwarze Mähne". Das Meer wurde zu Dukes
Heimat. Er zählte zu den Ersten die es wagten, bei einem großen Swell
in "Castle´s" ins Wasser zu gehen. Sein Brett hatte er den alten OLO
Boards nachgebaut. Mit 4.8 Metern war es größer als alle anderen.
Seiner Meinung nach waren große Bretter für große Wellen geeignet.
Wenn er eine dieser großen Wellen erwischte hörte man ihn nur noch
brüllen "Coming down".
Duke lebte sehr
traditionsverbunden, sprach bevorzugt hawaiianisch und liebte die
Küche seiner Vorfahren.
|

Duke stand meist
im Mittelpunkt |
|
Olympisches
Gold 1912
1911 wurden die ersten offiziellen Schwimm- und Tauchmeisterschaften
der hawaiianischen Amateur-Athletenvereinigung durchgeführt. Duke ging
als großer Sieger hervor, brach damit sogar zwei nationale Schwimmrekorde.
Die Ergebnisse wurden zum Hauptquartier der Amateur-Athletenvereinigung
nach New York telegraphiert. Die dortige Reaktion war nichts als Unglaube.
Ein Unbekannter, 21-jähriger sollte solche Höchstleistungen erbracht
haben und dies auch noch im Hafenbecken von Waikiki. Die Antwort war:
"Was verwendet ihr zum stoppen der Zeit? Wecker? - Oder hatte vielleicht
eine Strömung mitgeholfen?" Duke sagte später: "Unser Wasser ist so
voller Leben, es ist das schnellste Wasser der Welt, das ist das einzige
was unser Wasser beeinflußt".
1 Jahr darauf fuhr Duke aufs Festland
und überraschte Freunde des Schwimmsports mit seiner Technik die er
von australischen Besuchern der Hawaii Inseln gelernt hatte. Sein Spitzname
war bald "der menschliche Fisch". 1912 gewann er seine erste Olympische
Goldmedaille, in Stockholm.
Wieder auf Hawaii fragte er sich
plötzlich nach dem Sinn in seinem Leben. Er war nun 22 und alles was
er wußte bezog sich auf das Meer. Er ging daran sich einen Job zu suchen,
fand aber jahrelang kein Glück darin. Duke liebte es zu reisen. Er nahm
viele Wettkampfeinladungen an und wurde zum inoffiziellen Bootschafter
für Hawaii und das Wellenreiten. Darin fand er schließlich "seinen
Sinn des Lebens". Bei jedem Wettkampf versuchte er nach Möglichkeit
auch Wellenreitvorführungen zu geben. So leistete er einen immensen
Beitrag, das Wellenreiten außerhalb Hawaiis bekannt zu machen.
Dukes olympische Erfolge, seine
Wellenreitvorführungen und nicht zuletzt sein gutes Aussehen weckten
das Interesse Hollywoods. Er glänzte in sieben Rollen. 1948 spielte
er mit John Wayne in "The Wake of the Red Witch" und verkörperte
dabei erstmals einen Polynesier.
|

Dukes Wellenreitbrett wird zum
Strand gebracht |
|
Duke
erobert Australien
1914 wurde Duke vom "South Walse" Schwimmverein eingeladen.
Nachdem er in Australien seinen eigenen Weltrekord im 100m Freestyle
gebrochen hatte (53.8 Sek.), gab er am 23. Dezember seine erste Wellenreitdemonstration
an der "Freshwater Beach" bei Sydney. Drei Stunden lang zeigte er
alle Tricks die er kannte, einschließlich Kopfstand und einem
Tandemritt mit einer Einheimischen. Die riesige Menschenmenge war
begeistert, um so mehr, da die Australier erst vor kurzem das Recht,
auch tagsüber im Meer baden zu dürfen, zugestanden bekamen.
Das Feuer war entfacht!
Von nun an entwickelte sich auch in ihrem Land eine einzigartige Wellenreitkultur.
Duke kam damals
ohne Board nach Australien und baute sich vor Ort eines aus Kiefernholz.
Lifeguards wollten ihn ersts gar nicht aufs Meer lassen, da es vor
der Küste viele menschenfressende Haie gab. Duke meinte nur: "Die
belästigen mich nicht und ich sie auch nicht!" und ging aufs Wasser.
Bevor Duke 1915
Australien wieder verließ, zeigte er Interessierten wie Boards geshaped
werden.
|

Duke während seiner Glanzzeit |
|
Jahre
im Olympiafieber
Nach dem Ausbruch des 1. Weltkriegs wurde von 1916 bis 1919 keine Olympiade
durchgeführt. Während dieser Zeit bildete Duke Angehörige des amerikanischen
Roten Kreuzes zu Rettungsschwimmern aus.
Bei der nächsten Olympiade
in Antwerpen 1920 nahm man an, dass Duke mit 30 zu alt für Rekorde
sei. Weit gefehlt! Er überbot sogar seinen alten Rekord im 100m Sprint
mit einer Zeit von 60.4 Sekunden. Erst zur Olympiade in Paris 1924 wurde
er von Johnny Weismuller, der später Tarzan verkörperte, geschlagen.
1932, mit 42 Jahren, qualifizierte er sich das letze mal für eine Olympiade
- im Wasser Polo. "I wanted to see if I could still swim," sagte Duke
nach den Spielen "I didn't do too well... (but) I guess you begin to
slow down a little when you get around 40."
Danach nahm er an
keinen Wettkämpfen mehr teil. Es galt für ihn wieder ein Leben "an Land
zu führen". Erst leitete er zwei Tankstellen und meinte nur: "It was
something to do." 1936 ging er in die Politik und wurde in das Büro
des "Sheriffs" der Stadt und Gemeinde von Honolulu gewählt.
Seit 1918 spielte
Duke mit dem Gedanken, das Wellenreiten als olympische Disziplin einzuführen.
|

Duke - ein Symbol für Hawaii |
|
1955
bis 1968
Auch in späteren Jahren reiste Duke immer wieder durch die USA als
ein "Symbol Hawaiis". Man vergaß schnell seinen schweren Herzinfarkt
von 1955. 1962 traf er in seiner Heimat John F. Kennedy.
Duke war der erste,
der in die "Hall of Fame" der Schwimmer und Wellenreiter in Santa
Monica eingeführt und dort geehrt wurde. Internationale Wellenreitwettbewerbe
wurden ihm gewidmet und auf viele Veranstaltungen wurde er als Ehrengast
geladen. Im Dezember 1965 fanden in Oahu an der Sunset Beach die ersten
internationalen Duke Kahanamoku Wellenreitmeisterschaften statt. Nur
die 24 besten Wellenreiter der Welt waren eingeladen. CBS übertug
diesen ersten professionellen Contest in radikalem Wellenreiten mit
einer Einschaltquote von 40 bis 50 Millionen. Diese Fernsehproduktion
wurde für einen Emmy Award nominiert.
Von Duke schreibt
man, dass er sich niemals geändert hat. Wie der Diamond Head oder
Waikiki Beach war der Duke immer da, immer er selbst, immer der Duke.
Er war der "Menschliche Fisch", der "Vater des Wellenreitens", ein
Synonym der Beachboys.
Duke würde sagen:
"Don´t talk - keep it in your heart"
Er starb am 22. Januar
1968.
|

Im nächsten
Teil:
Das "Hollow
Board" und andere Experimente
|
|