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Surfing History
V
"Stoked" |

Wellenreiter in Kalifornien |
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Swastikas und das Balsa-Kombi Brett
"Pacific Systems" in Südkalifornien
war eine der ersten Firmen, die Wellenreitbretter gewerblich produzierte
und dabei auch Volumen und Design zu verändern und verbessern begann.
Einige bekannte Wellenreiter, wie z.B. Whitey Harrison, shapten 1937
für Pacific Systems. Pro Monat wurden damals US$100 für 4 geshapte
Bretter pro Tag bezahlt. Die Bretter waren aus laminiertem Redwood
und Pinie, mit wasserfestem Leim geklebt - eine relativ neue Bauweise.
Redwood wurde später mit Balsa kombiniert. Das leichtere Holz verlief
in der Mitte, mit Kanten und Stringern (Verstärkungsleisten) aus Redwood.
Auch an der Nase und im Heck waren Redwoodteile zur Verstärkung eingebaut.
Lack schützte die Oberfläche. Die Kanten waren an der Oberseite fast
quadratisch und unten abgerundet. Das typische Brett war ca. 3,3m
lang, 90cm breit (85cm im Heckbereich) - genannt "The Swastika Model".
Sie kosteten damals US$40.
Das erste Balsa-Kombi Brett
baute Chuck Allen 1938 aus einem Teil Balsa und einem Teil Redwood
und lackierte dieses ca. 44 kg schwere und 4m lange Brett. Durch den
Einbau von Balsa wurde das Brett leichter und war natürlich an den
Balsastellen weicher, also angenehmer zum Paddeln.
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Wellenreitszene in Malibu |
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"Potato Chip"
Der 2. Weltkrieg schränkte die Ausgelassenheit der Wellenreitszene sehr
ein, nicht aber das Wellenreiten an und für sich. San Onofre blieb auch
während dieser schwierigen Zeit der frequentierteste Spot.
Gegen Ende des 2. Weltkriegs
verwendete Robert Wilson Simmons seine technischen Fähigkeiten, angeeignet
bei Douglas Aircraft, um an Wellenreitbrettern mit Fiberglas zu arbeiten.
Er baute stärkere, schnellere und stromlinienförmigere Bretter. Seine
Sperrholz, Schaum und Fiberglas "Sandwichboards" waren ein großer Schritt
nach vorne.
Joe Quigg baute später Bretter
aus leichtem, gut zu bearbeitendem Balsa Holz, überzog diese mit Harz
und setzte eine mit Fiberglas verstärkte Pinienfinne unter das "Pin-Tail".
Da diese für damalige Verhältnisse unglaublich leicht waren,
nannte man sie "Potato Chip".
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Dela Velzy shaped
Bretter in seiner Hermosa Beach Garage |
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Vom Chip-Board
zum geschäumten Brett
1952 kam Dale Velzy auf die Idee,
Bretter nach dem Vorbild Quiggs herzustellen und zu verkaufen. Er baute
die Chip-Boards so einfach wie möglich und kam innerhalb kürzester Zeit
mit der Arbeit kaum nach. Er besaß den ersten Wellenreitshop der Welt.
Bretter seiner Bauweise wurden bis in die 60er Jahre gefahren.
Als Hobie Alter 1954 seinen
Surfshop eröffnete, wurde es durch die große Nachfrage immer schwieriger
Balsaholz aus Südamerika zu bekommen. Als dann ein Vertreter von Reichold
Plastics auftauchte und eine neue Art von Schaum vorstellte, begann Hobie
damit zu experimentieren. 1958 verkaufte er mit Gordon "Grubby" Clark
seine ersten geschäumten Bretter.
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Das "O´Neill
Team" in Afrika |
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Die ersten Neoprene
Im Jahr 1952 eröffnete Jack O´Neill in San Francisco einen Wellenreitshop,
in welchem er die weltweit ersten Neoprenanzüge verkaufte. Bei seiner
Arbeit im "Army Air Corps" sah er, dass die Gänge der DC-3 Passagiermaschinen
mit Neoprenschaum ausgelegt waren, was ihn auf seine Idee brachte, wasser-
und kälteabweisende Kleidung zu entwerfen.
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American International Pictures
wirbt |
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Die Bedeutung
der Medien
1959 brachte Columbia Pictures den
Film "Gidget", über das abenteuerliche Leben an Malibus Stränden und
die damit verbundene Wellenreitszene in die Kinos. Die Jugend war fasziniert
und der Wellenreitkult explodierte. 1962 wurde die Kinowelt mit Wellenreit-Filmen
überschwemmt. 1963 begann Bruce Brown "Endless Summer" zu produzieren.
Gefilmt wurde weltweit. 1964 kam der Film in die Kinos und wurde zu
einem, noch heute gerne gesehenen, Kultfilm. Jim
Freeman überraschte 1964 mit einem 3-D Movie.
John Severson gründete "The
Surfer" - das erste Wellenreitmagazin. Die Sportswear-Firma Jantzen
kaufte 1963 als erste das Back-Cover der "The Surfer", um damit zu werben.
Phil Edwards zählte zu den ersten professionellen Wellenreitern. Ein
Foto von ihm in der Banzai Pipeline am Nothshore wurde weltweit publiziert.
Als 5 Jahre zuvor jemand in Waimea in Pipeline gesehen wurde, erregte
dies kaum Aufsehen. Das Mitwirken der Medien hatte alles verändert.
Es wurden Stories veröffentlicht und Helden gemacht. Mit den Medien
begann auch die Wellenreitindustrie zu wachsen.
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Werbung für Shortboards |
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Die Shortboard-Revolution
Ein neuer Trend kam aus Australien.
Die Wellenreitbretter wurden kürzer. 1967 sah man in Byron Beach 280cm-Boards
mit breitem Heck, einem V-Tail und sehr flexiblen Finnen. Die Tendenz
ging zu noch kürzeren Brettern.
Erst 1971 kam die "Leash" auf
und machte das Wellenreiten sicherer. Die Shortboard-Revolution öffnete
die Tür zu einer Ära neuer Experimentierfreude. Es gab bald keine Tabus
mehr.
Simon Anderson baute ab 1980
in Australien sehr kurze, leichte und dünne Wellenreitbretter. Er entwickelte
den "Drei Finnen Stil", um dem Brett eine bessere Führung zu
verleihen. Die Führung dieser Finnenkombination war so gut, dass
diese Bretter nun mit nur einem Fuß, direkt über den Finnen, gefahren
werden konnten. Alleine durch Verlagerung des Körpergewichts und somit
Veränderung des Druckpunkts konnte das Brett nun schneller und besser
gesteuert werden als zuvor. Die kleinen und leichten Bretter wurden so
unglaublich beweglich. Man konnte mit ihnen sogar unter einer Welle durchtauchen,
was mit früheren Brettern nicht möglich gewesen wäre. Innerhalb der
vergangenen 20 Jahre hatte sich ein unglaublicher Wandel vollzogen.
Nat Young (1966 World Surfing
Champion) schrieb einst: "Wenn Du jeden Tag wellenreitest und es ernst
genug nimmst, riskierts Du "Surf-Stoked"
zu werden. Wenn Du dann einmal dieses Phänomen erlebt hast, kannst
Du leicht den Bezug zu allem anderen verlieren. Die Wellen und die Macht
des Ozeans bestimmen von nun an Dein Leben, ob Du willst oder nicht!"
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To be continued
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