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Hanno
Köster Windsurf-Action mit nur einem Arm |
Spezielle Schlaufenkonstruktion
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Nicht jeder
kann von sich behaupten, alle Moves nur einhändig zu surfen. Hanno
Köster (26) aus Menden, der zur Zeit in Köln Biologie und Geografie
auf Lehramt studiert, muß mit diesem Handicap leben. Als Achtjähriger
fiel er beim Mähen einer Weide vom Trecker - genau in des Mähwerk
des Kreiselmähers. Sein Schutzengel muß
direkt daneben gesessen haben, denn diesen "Waschgang" zu überleben
war schon ein kleines Kunststück. Unter anderem wurde auch sein linker
Arm fast vollständig abgetrennt.
Dieser Umstand hält ihn
aber nicht davon ab, jede Menge Sport zu treiben. Hanno spielte früher
in einer Handballmannschaft und brachte es in Tang-Soo-Do,
einer koreanischen Kampfsportart, bis zum blauen Gürtel. Das Windsurfen
entdeckte er im Alter von 19 Jahren an der Möhnetalsperre. Mit seinem
Kumpel Thorsten begann er auf einem alten Alpha mit Kiel, Schwert und Klappgabel
- an einer 60 Meter langen Leine, um nicht
abzutreiben. Um das Rigg überhaupt halten zu können, klemmte
er sich die Startschoot unter seine linke Schulter. |
Hanno Köster
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Mit Vollgas übers Wasser |
Hanno
war extrem motiviert und biß sich durch die großen Probleme
in der Anfängerzeit, denn Aufgeben bedeutet auch Resignation. Und
außerdem machte diese Sache einfach zu viel Spaß. Um die Gabel
besser greifen zu können, bastelte er an einer Schaufe, die mit einer
Rohrisolierung gepolstert war. Doch diese
Schlaufe wackelte sehr stark. Zusammen mit Ralph Bulau von Big Boy Sports
konstruierte er dann eine spezielle, trapeztampenähnliche Schlaufe
aus Gurtband, die mit Monofilm verstärkt
wurde, um das Pendeln zu vermeiden. Die Polsterung besteht aus Neopren. Damit
ging es dann richtig voran. |
Windsurfen
wurde zu einem wichtigen Lebensinhalt von Hanno. Neben seinem Studium jobbte er in einem Kölner Surfshop und war an den Wochenenden ständig
unterwegs in Holland. Neil Pryde fertigte ihm einen Neoprenanzug
mit speziellem Ärmel an. Und auf dem Wasser kann man wirklich nur
stauen: Hanno zirkelt die Powerhalse ganz locker ins Wasser - Boom to Boom
versteht sich. Durch sein Handicap muß er für jede Richtung
dabei eine andere Grifftechnik anwenden. Mit viel Speed geht es am besten.
Selbst die Duck Jibe hat er schon gestanden.
Und auch in der Welle gibt Hanno Vollgas. Noordwijk/NL und Klitmøller/DK
sind seine Lieblingsspots. Wellenabreiten nach Lee ist kein Problem, jede
Gelegenheit zum Back Loop wird genutzt und die ersten Front
Loop-Versuche hat er auch schon hinter sich.
Skateboarden
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Das Surfen auf einem Wellenreiter ist allerdings ein größeres Problem, da der linke Arm beim Paddeln fehlt. In den chaotischen Nordseewellen wurde das schnell zu einer anstrengenden Sache. Aber an den seltenen guten Tagen mit gleichmäßigen Wellen sollte das mit einem Longboard sicher ganz gut möglich sein - trotz Handicap. Sein spezielles Krafttraining für
den rechten Arm zahlt sich auf jeden Fall aus. Wer ein ähnliches Handicap hat und ein paar Tips benötigt, kann sich bei Hanno melden: hanno.koester@planet-interkom.de |
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Halsen - kein Problem |
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