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Surffotografie
Profitips zur Ausrüstung
und Aufnahmetechnik
Tei 1: Tele-Basics


Wer kennt sie nicht, die typisch hausgemachten Windsurffotos, auf denen viel Meer und ein ganz kleiner Farbtupfer zu sehen ist - "Das bin ich beim Table Top". Neidisch schaut man auf Fotos in den Magazinen und auf die Männer, die kiloschwere Objektive bei Regatten an den Strand tragen. So teuer wie ein Kleinwagen sind diese Linsen, und so meinen die meisten, das ihnen mit billigem Equipment niemals gute Windsurffotos gelingen werden. Das ist Falsch. Mit einigen Workarounds kommt man auch mit Standardkameras zu wirklich tollen Bildern. In dieser Ausgabe zeigen wir, wie ihr zu guten Teleaufnahmen kommt. Nächsten Monat erklären wir, wie mit wasserdichten Kameras gute Action Fotos entstehen.
Landschaft mit ins Bild einbeziehen...
interessante Blickwinkel finden

Ein Bild wirkt erst durch den richtigen Ausschnitt...
den richtigen Ausschnitt wählen
Der richtige Film für die ersten Windsurffotos ist ein Farbnegativfilm. Diafilme, wie sie die Profis benutzen, reagieren sehr empfindlich auf kleinste Fehlbelichtungen. Farbnegativfilme verzeihen mittlerweile selbst grobe Belichtungsfehler. Wichtig beim Kauf des Films ist, das seine Empfindlichkeit (in ASA angegeben) auf das Objektiv und die Aufnahmebedingungen abgestimmt ist. Bei strahlendem, karibischem Sonnenschein genügt ein 200 ASA Film. Für die Nordsee ist ein 400 ASA Film eine gute Standardwahl. Bei absolut wolkenverhangenem Himmel solltet ihr aufs Fotografieren verzichten. Selbst Profis mit Ihren lichtstarken Objektiven warten oft stundelang auf Sonne.

Kamera und Objektiv. Es gibt zwei Arten von Kameras, die für Amateure interessant sind. Spiegelreflexkameras und Pocketkameras mit festeingebautem Objektiv. Pocketkameras sind zwar angenehm klein, Objektiv und Autofokus sind aber bei Surfaufnahmen überfordert. Um Surfer vom Land aus zu fotografieren, braucht ihr schon eine Spiegelreflexkamera. Für gute Telefotos reicht beispielsweise folgende Kombination: Eine billige Minolta X300 (oder ähnliches - so um 150,- EUR) und ein 500mm/Blende 8 Tele von Danubia (ca. 75,- bis 125,- EUR). Alles ohne Autofokus, dafür sehr preiswert (Scharfstellen könnt ihr selber). Wichtig beim Kauf der Kamera ist, daß sie die sogenannte "Zeitautomatik" besitzt.
Verwackler vermeiden...
Teleaufnahmen immer mit Stativ

Zoom...
unterschiedliche Brennweiten
Die Brennweite des Objektivs: Mit der Brennweite des Objektivs bezeichnet man den Vergrößerungsfaktor. Angegeben wird dies in "mm". Ein Standardobjektiv, das in etwa den gleichen Blickwinkel wie das menschliche Auge hat, hat eine Brennweite von 50mm. Benutzt Ihr ein Tele mit 500mm Brennweite so erreicht ihr eine zehnfache Vergrößerung. Objektive mit 200mm oder 300mm Brennweite reichen in den seltensten Fällen aus, um Surfer formatfüllend zu fotografieren.

Bei der eben genannten Kombination (500mm Objektiv und Spiegelreflexkamera) seid ihr, was den Vergrößerungsfaktor des Objektivs angeht, auf dem gleichen Level wie die Profis, deren Objektive das Hundertfache der Danubia Linse kosten. Der einzige Unterschied zwischen den Objektiven ist, das die Profilinsen etwas schärfer und brillianter sind, aber vor allem viel mehr Licht auf den Film lassen, als die Amateurobjektive. Das läßt sich aber dadurch ausgleichen, daß ihr höherempfindliche Filme benutzt. Ein scharfes Foto aus einer Amateurlinse ist aber in jedem Fall besser als ein winziger Verwackler mit einer Profilinse.
Heliaufnahmen...
luftiger Arbeitsplatz

Bewegungsabläufe  festhalten...
Sequenz
Jetzt fehlt für gelungene Telefotografie nur noch eins: Das Stativ. Ein gutes Stativ ist für Teleaufnahmen fast genau so wichtig wie Kamera und Linse. Wann immer möglich solltet ihr euch Windschatten suchen. Die Profilinsen sind wegen ihres hohen Eigengewichts etwas weniger anfällig, die wenige hundert Gramm schweren Amateurobjektive schüttelt's dafür um so mehr. Falls ihr direkt im Wind stehen müßt, füllt Sand in einen Beutel und hängt ihn unter das Stativ.

Die Aufnahmetechnik. Mit der billigsten Variante, einer alten Spiegelreflexkamera und einem Tele wie dem Danubia 8,0 /500mm zu den ersten Fotos zu kommen ist recht einfach. Die kleinste Blende einstellen (beim Danubia die 8, falls ihr ein teureres Objektiv wie das 5,6 / 400mm von Sigma zu ca. 600,- EUR habt, die 5,6). Die Kamera wird auf Zeitautomatik eingestellt, damit regelt sich die Belichtungszeit automatisch. Gesetzt dem Fall der Himmel ist frei und die Sonne scheint, wird die Kamera (bei einem 200 ASA Film) etwa 1/1000 Sekunde Belichtungszeit einstellen. Bei allem, was unter 1/500 ist, könnt ihr wieder einpacken, oder einen höherempfindlichen Film einlegen. Als Faustregel gilt, daß stets das doppelte der Brennweite als Belichtungszeit erreicht werden sollte, um verwacklungsfreie Bilder zu bekommen.

einfach ausprobieren...
Mitzieher - lange Verschlußzeit

Hier noch einmal die Basics in Stichpunkten:

  • hochempfindlichen Farbnegativfilm (200 ASA oder 400 ASA) kaufen.
  • eine günstige Spiegelreflexkamera ohne Autofokus besorgen (auch gebraucht), die Zeitautomatik beherrscht.
  • ein günstiges aber gutes Tele besorgen. Das 500mm / 8 von Danubia bzw. Beroflex ist auch als "Wundertüte" bekannt. Meine ersten Reportagen für diverse Magazine habe ich mit dieser Linse fotografiert.
  • ein gutes Stativ besorgen, je schwerer desto besser. Falls das Budget (ca. 100,- EUR) nicht für ein Stativ reicht, tut es auch ein Zaunpfahl, Autodach, oder ähnliches. Die Qualität der Bilder leidet aber ohne gutes Stativ erheblich.
  • Objektiv auf die kleinste Blende einstellen, Kamera auf Zeitautomatik.
  • möglichst windgeschützten Standort suchen.
  • vorsicht bei Gischt. Die salzhaltige Luft verschmiert sehr schnell die Frontlinse. Immer ein Linsenreinigungstuch bereithalten. Bei Regen oder Gischt Plastiktüte über Kamera und Objektiv tapen.
  • Schickt doch Eure Ergebnisse einmal als Scan an die Redaktion. Wir werden die besten Bilder veröffentlichen. Viel Spaß beim fotografieren!

    Eure besten Surffotos...  Hier findet ihr eure Leserfotos!


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