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Surflehrer Sommer auf Föhr

VDWS Windsurflehrer werden, das war mein Ziel. Spaß und Geld verdienen zugleich, das ist optimal. Also machte ich im Mai die Ausbildung auf Norderney und erlebte dabei den allgemeinen Tagesablauf eines Surflehrers: Surfen, essen, feiern und ein bisschen schlafen. Ein paar Monate später hatte ich die Gelegenheit das Erlernte auf der Insel Föhr praktisch umzusetzen.

Mit Vorfreude und einer gewissen Unsicherheit legte ich abends mit der Fähre auf Föhr an. Ich fuhr direkt zu meinem Arbeitsplatz Nieblumer Strand, stellte mich kurz vor und lernte dann mein vorübergehendes Zuhause kennen. Mein erster Eindruck von meiner neuen Arbeitsstelle war gut. An meinem ersten Praktikumstag hospitierte ich zur Einführung unter strahlender Sonne bei Dirks Anfängerkurs. Dirk Hückstädt ist leitender Wassersportlehrer in Nieblum.


Am Abend wurde uns Essen serviert und wir saßen noch lange am Strand. Später ging es in die einzige Disco auf der Insel, ins Olympic. In dieser Location entsprach die Musik eher dem Geschmack der älteren Generation. Einen Tag nach meiner Ankunft übernahm ich meinen ersten eigenen Einsteigerkurs. Am Abend konnte ich positive Bilanz ziehen, da niemand abgetrieben oder verletzt war.

Zusätzlich haben die Schüler bei blauem Himmel und hohen Temperaturen viel gelernt. Nach etwa einer Woche ließ die Hitze nach und endlich kam Wind für uns Surflehrer. Ab etwa 5-6 Bft. war es sinnlos, Anfänger auf der offenen Nordsee baden zu lassen und wir hatten dementsprechend Spaß auf unseren Boards. Alle Surfer, egal welches Fahrniveau sie besaßen, waren enorm motiviert und so konnten wir uns gegenseitig pushen.

Surflehrer Sommer auf Föhr

Nach zwei Wochen empfingen wir meinen Partner Björn, mit dem ich mich super verstand und ein Zimmer teilte. Da er schon letzte Saison vor Ort gearbeitet hatte, kannte er das harte Leben. Die restlichen Wochen verliefen ähnlich und wurden eine Mischung aus Schüler schulen und sich selber schulen. Beim Erlernen neuer Moves unterstützten wir uns gegenseitig, von Land genauso wie vom Wasser aus, wo unter anderem Nik eine wichtige Rolle spielte. Er konnte unsere Fehler analysieren und gab hilfreiche Tipps.

Die Party durfte natürlich weiterhin nicht fehlen und so setzten gerade Dirk, auch unter Hücki bekannt, und Björn neue Maßstäbe. Der junge wilde Björn zeigte nach wenigen Besuchen im "Olly", Olympic, was man mit nacktem Body auf einem Podest an der Stange bewirken kann. Dies beeindruckte natürlich jeden von uns, so dass Hücki nachlegen musste und zeigte, was auch im hohen Alter noch möglich ist. Auf einer Heimfahrt von der Disco im "Papa-Mobil" überraschte uns das Radio mit dem Hit "What is love" von Haddaway.


Da musste er einfach den Taxifahrer schüchtern fragen: "Darf ich tanzen?" Daraufhin schwang er zu unserer Begeisterung seine Hüften im Kleinbus. Eine willkommene Abwechslung war der Besuch meiner Familie und Freundin an meinem 18. Geburtstag. Wir gingen Essen und hatten eine schöne Zeit, wodurch ich auch einmal andere Orte als Nieblum zu Gesicht bekam. Neben meiner Tätigkeit als Surflehrer bekam ich durch Hückfried, Dirk, die Möglichkeit Wakeboard zu fahren sowie das Kitesurfen zu erlernen.

Danach brauchte er keine Angst mehr zu haben, von mir mit "Scheiß Kiter" im Wasser diskriminiert zu werden. Gegen Ende meiner Arbeitszeit hatte ich viele Locals, Touristen und andere nette Leute kennen gelernt. Die Menschen haben mich mit ihrer Offenheit und Solidarität sehr beeindruckt. Besonders hervorheben möchte ich den Österreicher Nik, der zwar seine Beine nicht mehr bewegen kann, aber der beste Kiter am Strand war. Ehrgeiz und Durchhaltevermögen haben ihm diesen Erfolg möglich gemacht.

Surflehrer Sommer auf Föhr

Auch die eigentliche Arbeit mit den Schülern hat mir sehr viel Spaß bereitet. Wir haben uns gut verstanden und es gab viele lustige Situationen. Positive, aber auch negative Erlebnisse bleiben im Gedächtnis. Trotz keinerlei Deutschkenntnissen war es auch für russische Jugendliche möglich, das Windsurfen zu erlernen.

Schüleraussagen zu mir als Surflehrer, wie beispielsweise "Ich habe gedacht, du kannst das gar nicht" verwundern einen dann doch beim Unterrichten. Schließlich kann ich meine Lehrer in der Schule jetzt manchmal besser verstehen.

Fazit: Der Job ist genial. Riesiger Vorteil ist, dass man bei ausreichend Gleitwind selber surfen kann. Das ist unbezahlbar.


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