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Bodyboarden fristet in
unserem Land ein Schattendasein. In den Supermärkten stehen die
bunten Schaumstoffboards zur Sommerzeit direkt neben der Sonnencreme - als
Spielzeug für Strandurlauber.
Viel mehr bekommt man hierzulande
nicht mit, denn auch in den Surfmags wird dieser Sportart meist
kein Platz eingeräumt. Dabei kommt einer der besten Bodyboarder
Europas aus Deutschland.
Pablo Prieto Serrano wurde am 25. Oktober
1984 in Hamburg geboren.
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Das Schicksal nahm seinen
Lauf, als er im Alter von 10 Jahren mit seiner Mutter nach Teneriffa
zog.
Von Anfang an wurde Pablo mit den Wellen der Nordküste konfrontiert.
Sein Bruder Yamir und andere Einheimische wurden zu seinem Vorbild,
denn der Level im Bodyboarding auf den Kanaren ist nach wie vor
weltspitze.
Pablo
gewann relativ schnell die lokalen Contests in seiner Altersklasse,
wurde dadurch umso mehr motiviert und reiste schließlich im Jahr
2000 zu den Deutschen Wellenreitmeisterschaften, um auch hier den
Titel in der Disziplin Bodyboarden zu holen.
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Gleich im selben Jahr,
bei der Eurojunior auf der Kanalinsel Jersey, belegte er einen
respektablen 5. Platz. Im Jahr darauf fand die EM in Frankreich
an keinem geringeren Spot als Hossegor statt. Als 16-jährige holte
er hier den 15. Platz in der Open Class.
Beim nächsten Contest
ging es dann nicht mehr so gelassen europäisch zu: Bei den ISA
World Surfing Games 2002 in Durban/Südafrika zeigten Australier,
Brasilianer und US-Amerikaner, wie weit das Bodyboarden tatsächlich
war. Pablo gab richtig Gas und surfte im Feld der 60 Starter vor
auf den 17.
Platz, dabei kickte er sogar den damaligen Weltmeister aus dem
Rennen.
In 2003 absolvierte er sein Abitur auf der deutschen Schule
auf Teneriffa und nahm den Plan in Angriff, die World Qualifiing
Tour (WQT) zu stürmen - als erster deutscher Bodyboard-Pro.
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Seine Generalprobe legte
er in Marokko ab, wo Pablo wieder einmal den 17. Platz erreichte.
Nach
einem Sommer in Frankreich, um sich als Bodyboard-Instructor das
nötige Kleingeld für die weitere Tour zu verdienen, folgten
zwei weitere Top 20 Platzierungen in Portugal.
Nächste Etappe ist
der North Shore von Oahu. Als erster Deutscher meisterte er Pipeline
und schloss beim Pipemasters als 17ter ab. Dann folgte endlich
die erste Top Five Platzierung in New Castle - am Einzug ins Finale
hinderte ihn nur eine Interference in seinem Heat. Zum ersten Mal
musste Pablo Autogramme geben.
Seither ist er unterwegs auf der
Contest Tour zu den besten Breaks der Welt. Indonesien, Europa,
Brasilien und Maui sehen ihn regelmäßig. Pablo hat seine Erfüllung
gefunden und vielleicht entdeckt ja auch der ein oder andere von
euch diesen Sport für sich.
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Pablo über das Bodyboarden:
Bodyboarden ähnelt
dem Surfen, doch sobald man die Grundlagen beherrscht kann man
radikale Moves machen und Wellen nehmen, die man mit dem
Surfbrett nicht einmal anpaddeln würde.
Einmal auf einer Welle
kann man auf dem Brett liegen bleiben (Prone), sich auf einem Bein
hinknien (Drop Knee) oder sich auf das Brett stellen (Stand Up).
Die
weit verbreitete Meinung, dass Bodyboarden nur als Einstiegssport
zum Surfen dient, ist komplett falsch. Die Ursache dafür liegt
in der Tatsache, dass Bodyboarden vom ersten Tag an Spaß macht.
Man
kann einfacher auf dem Brett liegen, man kommt leichter bis zum
Line Up und Dank der Flossen ist es einfacher die Wellen zu
erwischen.
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Lernerfolge stellen sich
rapide ein. Schon in den ersten Tagen kann man ein Gefühl erleben,
das zuvor unbekannt war: Auf eine Welle fahren, einfach nur surfen.
Dieses
Gefühl motiviert weiterzumachen und sich dem wahren Bodyboarden
zu nähern, das eher aus Backflips, Loopings und den fettesten Aerial-Variationen
besteht. Bodyboarden wird meist in radikalen Wellen durchgeführt,
also in Reef- oder Shorebreaks.
Um in das Leben eines Bodyboarders einzusteigen brauchst du nur
das Meer, die Lust auf Spaß und natürlich
das entsprechende Material. Das findest du in allen guten Surfshops
- Finger weg von Boards aus dem Supermarkt! |
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