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Name: Jim Drake
- Erfinder des Windsurfens
Wohnort: Santa Monica
Beruf: Luftfahrtingenieur |
Im Januar 2000 fand die BOOT in
Düsseldorf statt. Dort hatten wir Gelegenheit zu einem
ausführlichen Interview mit Jim Drake, dem Erfinder
des Windsurfens. |
"Eigentlich
sollte es ein drachengetriebener Wasserski werden..."
Wir befinden uns in der Mitte der sechziger Jahre. Jim Drake ist Luftfahrtingenieur.
Er arbeitet und forscht im Auftrag der amerikanischen Regierung. Privat
ist er begeisterter Wasserskifahrer und Segler und träumt mit einigen
Freunden davon, beide Sportarten zu verbinden. Zunächst glaubt er, dass
ein drachengetriebener Wasserski eine gute
Ausgangsbasis sei. Er stellt jedoch fest, dass ein Drachen viel Energie
verliert, da er sich selbst tragen muss. Das wiederum behindert enorm
die Möglichkeiten gegen den Wind aufzukreuzen. Um diesen Energieverlust
zu vermeiden, muss sein "Drache" also auf irgendetwas stehen. Aus diesen
Überlegungen entsteht das Windsurfen. An die Stelle der Wasserskier
rückt ein überdimensionales Surfboard, das das
Rigg und den Steuermann trägt. Der Drache gleicht einem Rigg,
das vom Grundprinzip her so aufgebaut ist, wie wir es heute kennen.
Im Sommer '67 war Stapellauf in Santa Monica.
In Drakes Sinne ist unser heutiges Windsurfrigg ein gestützter und beweglich
gelagerter Drachenersatz. Und wie ein Drachen wird es direkt mit den
Händen gehalten und gesteuert.
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Die Anfänge des Windsurfens
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Jim Drake auf der boot 2000 |
Der
Traum vom Fliegen...
Mitte der siebziger Jahre stellte
Jim fest, dass die meisten Surfer, die auf einem Windsurfer unterwegs waren,
nur auf Halbwindkurs hin und her fuhren. Die schlechten Kreuzeigenschaften
von Drachen schienen also doch nicht so schwerwiegend, wie er zunächst glaubte.
Jim griff seine ursprüngliche Idee wieder auf und entwickelte eine Art Drachen,
der wie eine Kreuzung aus zwei ineinandergestecken Windsurfriggs und einem
Drachenflieger aussah. Er nannte die Erfindung Wing
Surfer und 1982 wurde diese von Richard White und Pete Cabrinha auf
Hawaii ausprobiert. Auch hier hält der Surfer das Rigg direkt mit den Händen.
Der Entwurf funktionierte! Es stellte sich aber schnell heraus, dass Jims
Entwurf Schwächen hatte. Einen Wing Surfer mit zwei Händen zu halten erweist
sich als instabil - es fehlte eine dritte Hand. Außerdem war der Wing Surfer
einfach zu schwer. |
Lange Zeit hörte
man dann windsurftechnisch nichts mehr von Jim, denn sein Hauptberuf
ist und bleibt der eines Luftfahrtingenieurs. Jetzt meldet er sich wieder
zu Wort. Als Entwickler für die Boardmarke "Starboard"
ersinnt er zukunftsträchtige Formen des Windsurfens.
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Jim Drake
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Kite Surfing 2000
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Jims
Zukunftsvisionen:
Die nahe Zukunft (3-5 Jahre)
Es wird immer breitere Boards geben. Ein Board von einem Meter Breite kann
etwa 2,5 bis 2,7 Meter kurz sein. Diese Boards werden leicht zu beherrschen
sein, kommen superfrüh ins Gleiten, werden schnell und können von absoluten
Anfängern sowie von guten Surfen gleichermaßen benutzt werden. Diese Bretter
drehen zwar nicht ganz so gut, dafür können sie dem Windsurfsport wieder
zu mehr Anhängern verhelfen.
Die ferne
Zukunft
Das Kitesurfen entwickelt sich stetig weiter und hat eine großartige Zukunft,
denn hinter dem Kitesurfen steht der Traum vom Fliegen.
Das hat die Menschen schon immer motiviert. In zehn Jahren werden 50% aller
Riggs Drachen sein. Denkt einmal darüber nach: Am Anfang waren die Windsurfriggs
starr und hatten einen sehr kleinen Einsatzbereich. Das ist ungefähr der
Entwicklungsstand der Kites heute. Dann wurden die Riggs flexibel - man
konnte mit ihnen pumpen und so selbst Vortrieb erzeugen. Stell dir das einmal
bei Kites vor. Du wirst in der Luft pumpen können und gigantische Segelflüge
machen. Es wird so kommen. Ich bin mir sicher. |
"In 10 Jahren werden 50% aller
Riggs Kites sein."
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