Hinter dem klangvollen Namen Maui Ultra Fins vermuten wohl die wenigsten deutsches Know How und noch weniger einen pensionierten deutschen Luft- und Raumfahrtingenieur.
Dietrich Hanke surft schon lange. Bereits um 1978 stand er auf Sardinien auf einem Windsurfer. So viel Zeit wie heute hatte er damals zum Surfen aber nicht. Zu diesem Zeitpunkt arbeitete er bereits acht Jahre bei der DLR, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Dort forschte er bis zu seiner Pensionierung in 2005 im Bereich Stabilität und Steuerbarkeit von Flugzeugen, Flugeigenschaften, Flugsimulation und im Flugversuch. Als Projektleiter kümmerte er sich in Jets um elektronsiche Flugsteuerung.
Seit seiner Pensionierung ist das Windsurfen wieder mehr in den Vordergrund gerückt. Dietrich Hanke verbringt seit 2005 fünf Monate im Jahr auf Maui.
Bei so einem geballten Wissen rund um Strömungen wird auch das Windsurfen aus einem anderen Blickwinkel betrachtet. Finnen waren schon immer ein Thema für Hanke, denn „Die Finne ist das Segel unter Wasser. Die Finne ist sehr wichtig. Beispiele zeigen, dass eine gute Finne einem alten Board zu neuem Leben verhilft. Das ist ja auch einsichtig, nur die Finne entscheidet über stabiles, kontrollierbares Fahrverhalten, Höhelaufen und Spin-Out Festigkeit.“
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Geärgert hatte sich Dietrich Hanke schon immer über die seiner Meinung nach zu schlechten Finnen. Nach seiner Pensionierung hatte er dann endlich Zeit genauer über die Spurhalter nachzudenken.
Finnen sind ja nichts anderes, als im Wasser steckende Flügel. Er konnte also sein Wissen ideal einbringen.
In einem Simulationsprogramm testete und optimierte er hunderte von Profilen, bis er eine Form fand, die seinen Ansprüchen in der Theorie genügte. Nun musste die Finne aber noch entstehen.
2006 gelangen die weiteren Schritte durch die perfekten Produktions- und Testbedingungen auf Maui. Er knüpfte Kontakte zu Maui CNC, einer Firma, die mit Hilfe seiner Daten aus G10-Material Prototypen fräsen konnte.
Nachdem er die Finne selbst getestet hatte und begeistert war, wollte er den Prototyp auch von anderen Surfern testen lassen. Zwar ist die Anzahl von Profis und guten Windsurfern auf Maui recht hoch, es war aber zunächst nicht einfach, die Surfer zu überzeugen die Finnen auch auszuprobieren. Zu Kontakten verhalf ihm auch sein Freund Olaf Sutor, der als Maui Local viele Fahrer kennt.
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