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Dany Bruch

PORTRAIT - Teil 2

DANY BRUCH

Teil 2 des Portraits: Nach vielen Jahren als Entwickler in der Windsurfindustrie startet Dany Bruch eine eigene Windsurfmarke mit Serienboards in Customqualität. (Teil 1 ist hier zu lesen.)

Dany Bruch ist als PWA-Profi in den Top-10 der Wave-Disziplin, organisiert den PWA World Cup Event auf Teneriffa und arbeitete als Entwickler zum Beispiel für Starboard. 2018 folgt der Schritt in Richtung Selbstständigkeit und Selbstbestimmtheit.

Dany möchte mit einer eigenen Marke die Wertschöpfungskette komplett kontrollieren. Er will selbst darüber entscheiden, ob und wie seine Entwicklungen gebaut werden und welche Merkmale in der Serie umgesetzt werden sollen.
Dany Bruch
Für manche ein Marketing-Worst-Case, für Bruch eine logische Konsequenz.
Er setzt auf die Stärke seines Namens, nicht auf den Klang.
Das Windsurf-Virus:
Nach einem gescheiterten Intermezzo mit einen Geschäftspartner setzt er 2018 seinen Plan alleine um. Die Marke wird Bruch getauft, was Marketingexperten zunächst den Schweiß auf die Stirn treten lässt. Bruch Boards und Windsurfen, das klingt in dieser Kombination für deutsche Ohren etwas heikel.

Dany sieht das anders. Er will mit seinem Namen für die Produkte stehen. "Was soll ich erst mühselig einen Namen für die Marke erfinden und dann wieder erklären, dass ich hinter den Produkten stehe." Mit dieser logischen Konsequenz setzt er auf die eigene Stärke, nicht auf den Klang.
Dany Bruch
Die Wave-Kompetenz aus dem World Cup und die Erfahrungen als Entwickler
will er kompromisslos in eigene Produkte umsetzen.
Die meisten Marken, ob groß oder klein, lassen ihre Produkte bei Cobra Thailand produzieren. Dany geht auch hier einen eigenen Weg. Anstatt eine kleine Nummer bei einem großen Auftragshersteller zu sein lässt er seine Boards bei einem anderen Produzenten in Fernost fertigen. Der soll ihm genau die Qualität fertigen, die er vorgibt.

Bruch startet da, wo er seine Hauptkompetenz sieht, im Wave-Bereich. Mit drei Boards in jeweils verschiedenen Volumengrößen geht es in die 2019er Saison. Ein Allround-Wave-Board, das einfach zu beherrschen sein soll, wird Stoked heißen. Das Board kam bei Bruch zum Beispiel bei den schwierigen Bedingungen auf Sylt zum Einsatz. - Die Madness Linie ist ein Pintail, das etwas technischer zu fahren ist als das Stoked. Erfahrene Fahrer können hier noch mehr Performance herausholen. Das Dritte Board heißt Happy und ist für "echte Scheißbedingungen" gebaut. In kraftlosen Wellen soll dieses Brett die Eigner glücklich machen.
Dany Bruch
Im Produktionslabor in Cabezo werden die Produkte getestet.
Später will Bruch auch in andere Sparten, wie Freestyle, Bump & Jump und Slalom diversifizieren. Ein Full Carbon Board soll regulär 2.290 EUR kosten, als Startangebot 1.890 EUR. Eine Hybrid-Version (Glas / Carbon) wird etwas günstiger sein (2.190 EUR regulär, als Startangebot 1.790 EUR). Kunden in Deutschland sollen ab Anfang 2019 von einem deutschen Lager aus bedient werden. Geliefert werden die Boards mit G10 Finnen, Schlaufen und Boardbag.

Mit den drei Standbeinen, PWA World Cup, Event-Veranstalter und Board-Produzent is ist Dany Bruch erst einmal angekommen. Windsurfen bestimmt neben der Familie sein Leben auf vielfältige Weise. Und im Gegensatz zu seiner fünfjährigen Zwangspause am Beginn seiner Karriere soll sich daran auch erstmal nichts ändern.
Dany Bruch
Seine Boards setzt er auch selber im World Cup ein. Da muss die Performance passen.