World Cup Sylt - Countdown für Köster & Co.

World Cup Sylt

Countdown für Köster & Co.

In zehn Tagen startet der Windsurf World Cup auf Sylt, vom 25. September bis zum 4. Oktober wird es bei den Männern in den Disziplinen Wave, Freestyle und Slalom vor dem Brandenburger Strand ordentlich zur Sache gehen. Bei den Frauen ist Wavesailing als einzige Disziplin angesetzt.

105.000 EUR Preisgeld werden insgesamt verteilt und die Entscheidung in der Welle kann spannend werden, denn nach den Events auf den Kapverden und Gran Canaria führt Josh Angulo die Wertung vor Kauli Seadi an. Beide sind mit den Bedingungen auf Sylt bestens vertraut. Aber auch weitere Fahrer haben eine Chance auf den 2009er Wave Titel, denn nur die beiden jeweils besten Ergebnisse von insgesamt drei Tourstopps gehen in die Wertung ein.

Damit ist auch der 15-jährige Philip Köster noch in Schlagweite zum Titel, bei einem Sieg hinge bei ihm alles von den weiteren Platzierungen seiner Konkurrenten ab, da er beim ersten Event auf den Kapverden nicht angetreten war.

Warten wir also mit Spannung auf den Auftritt von Philip, der in diesem Jahr seinen ersten World Cup in Pozo gewann. Damit ist er nach Robby Naish, dem dieses Kunststück im Alter von 13 Jahren gelang, zweitjüngster World Cup Gewinner überhaupt. "Philip ist ein Riesentalent. Ihm ist der Sprung in die Weltelite durchaus zuzutrauen", sagt Robby Naish.

Die Aussichten dafür sind sehr gut, denn Philip Köster hat ideale Trainingsbedingungen, wohnt in Vargas auf Gran Canaria direkt am Strand. Hier betreiben seine Eltern, die aus Hamburg auswanderten, eine Surfschule. Mit neun Jahren stand der Shootingstar das erste Mal auf dem Brett, nach ein paar Trainingsstunden konnte ihm Vater Rolf kaum noch etwas beibringen. "Ich schaue mir viel von Surffilmen ab, suche aber einen Trainer, weil ich auch Slalom lernen will", verrät Köster.

Im vergangenen Jahr gewann er den PWA WM-Titel der Junioren und sorgte mit einem neunten Platz bei den Herren in Pozo für Furore. Der Lohn: Köster wurde zum 'Rookie of the Year 2008' gewählt. In dieser Saison sicherte er sich neben dem Sieg in Pozo auch den deutschen Meistertitel auf Sylt. "Darüber habe ich mich wahnsinnig gefreut, denn die Nordsee ist ein schweres Revier, und es waren starke Gegner wie Klaas Voget am Start", so Philip Köster. Und Voget, als Zehnter der PWA Weltrangliste zur Zeit Deutschlands bester Wavesailor, war beeindruckt. "Philip ist ein Super-Talent, ein Springertyp, der schon viele Wave-Moves draufhat. Er kann überall gewinnen", glaubt der Hamburger.

Und das hat Philip in Zukunft auch vor, will "Profi und in den nächsten zwei drei Jahren Weltmeister im Waveriding werden". Vorher muss der Zehntklässler die Schule abschließen und das fällt ihm manchmal schwerer als einen Doppelloop zu springen. "Ich stehe um sechs Uhr morgens auf, gehe von 8 bis 16 Uhr in eine deutsche Schule, die eine Stunde entfernt ist. Dann esse ich etwas und surfe je nach Wind bis zu vier Stunden. Danach mache ich Schularbeiten", beschreibt er seinen Alltag, der nach dem Sieg in Pozo hektischer geworden ist. "Seitdem bekomme ich zahlreiche Mails, TV-Sender und Magazine wollen Interviews. Aber das ist okay und eine schöne Anerkennung. Denn einen World Cup zu gewinnen, ist nicht ganz so einfach."

Der World Cup auf Sylt ist für Philip Köster, der bei seiner Premiere im letzten Jahr den 17. Platz belegte, eine Herausforderung. "In Westerland ist es kalt, der Wind ändert ständig Stärke und Richtung und ist nicht so konstant wie auf Gran Canaria", dämpft er die hoch gesteckten Erwartungen. Ein Platz unter den Top Ten in dem absoluten Weltklassefeld ist sein Ziel, es darf allerdings auch mehr werden. "Ich bin total motiviert. Und wenn ich antrete, will ich natürlich auch gewinnen", macht Philip Köster allen deutschen Fans Hoffnung auf einen neuerlichen Husarenritt.

Die Website zum Sylter World Cup findet ihr hier:

www.worldcupsylt.de

15.09.2009 © DAILY DOSE