Robby Naish, Joe Berlinger, The Longest Wave
Rechts: Regisseur Joe Berlinger, Foto: Timyoung0119 - Own work, CC BY-SA 4.0, Link

The Longest Wave

Das zdf zeigt Doku in Spielfilmlänge über das Leben von Robby Naish.

Robby Naish ist eine lebende Windsurf-Legende und seine Vita ist zumindest in Auszügen den meisten bekannt: Als 13-Jähriger gewann er 1976 die Windsurf-Weltmeisterschaft auf den Bahamas. Danach folgten 24 weitere WM-Titel, ein Speed-Weltrekord im Kiten und WM-Titel im Kiten. Unter seinem Namen produziert er seit 1999 Windsurf-, Kite- und SUP-Material.

Joe Berlinger ist in der Filmwelt bekannt für seine Dokus. Der 1961 geborene US-Amerikaner wurde 2012 zusammen mit Bruce Sinofsky für die Doku Paradise Lost für einen Oscar nominiert.

In der Doku The Longest Wave wird Robby Naish von Berlinger portraitiert. Dabei fiel die Drehzeit ausgerechnet in eine Zeitspanne, die Robby als "die schwerste Zeit meines Lebens" bezeichnet. Er verletzt sich bei einem Sturz schwer. Die Scheidung von seiner Frau Katie, mit der er 24 Jahre verheiratet war, belastet ihn enorm.

Berlingers Film blickt zurück in die Anfangstage des Windsurfens und gibt einen Einblick in die Zeit, als Windsurfen neu war und die Entwicklung rasend schnell vonstatten ging. Dabei kommen viele Pioniere wie Laird Hamilton, Pete Cabrinha und Matt Schweitzer aus den Anfangstagen des Windsurfens zu Wort.

Robby Naish im Interview auf der boot
Robby Naish im Interview auf der boot

Naish erlebt die komplette Hochzeit des Windsurfens und gewinnt so ziemlich alles, was zu gewinnen war. Mit dem Ende seiner Wettkampf-Karriere kommen bei ihm aber auch Fragen zum Sinn und Ziel seines Lebens auf. Was soll ein Wettkämpfer mit seinem Leben anfangen, wenn er keine Wettkämpfe mehr bestreitet?

Naish setzt sich ein neues Ziel: Er will die längste Welle der Welt surfen. Dabei wird die lange Welle aber auch zum Synonym für das Leben.

Robby hat sich im Lauf seines Lebens dazu entschieden, für den Wettkampf alles zu geben. Für den Sieg zu kämpfen, hieß für ihn kompromisslos Prioritäten zu setzen. Wer schon einen zweiten Platz als Niederlage empfindet und dann alles daran setzt wieder erster zu werden, verzichtet im privaten Bereich zwangsläufig auf Zeit mit der Familie.

Diesen Ehrgeiz und den Druck der Beste sein zu müssen, fühlt Robby auch mit fortschreitendem Alter noch, was natürlich im Gegensatz zu seinem Körper steht, der auf Überlastung mit Verletzungen reagiert. Es fällt Naish schwer, den natürlichen Alterungsprozess zu akzeptieren. "Dad wird nicht aufhören. Er sagt immer, er wird surfen, bis er stirbt. Das ist traurig, aber vielleicht stimmt es ja nicht." kommentiert seine Tochter.

Am Ende steht aber ein positiver Satz von Robby, der auch die schlechten Zeiten ins rechte Licht rücken möchte: "Das Leben ist jetzt. Macht was draus."

Hier könnt ihr die komplette Doku ansehen:
https://www.zdf.de/sport/zdf-sportreportage/robby-naish...

09.07.2021 © DAILY DOSE  |  Text: Christian Tillmanns  |  Fotos/Grafiken: Jürgen Schall, PWA / John Carter