DWC Norderney - Langer gegen Kördel

DWC Norderney

Langer gegen Kördel

Der Samstag bescherte der deutschen Windsurf-Elite auf Norderney noch einmal perfekte Racing Bedingungen. Fünf weitere Wettfahrten unmittelbar vor der Promenade brachten den tausenden von Zuschauern beim Panasonic Windsurf Cup spannende Windsurf-Action. Dabei fokussierte sich das Interesse auf den Zweikampf zwischen Vincent Langer (GER-122, Starboard, Severne) aus Kiel, der nach den drei Rennen des Vortages die Ergebnisliste anführte und den Vorjahressieger Sebastian Kördel (GER-220, Lorch, Neil Pryde) aus Aach bei Konstanz.

Im Auftaktrennen des Tages führte zunächst Langer nach der ersten Runde das Feld an. Aber auf der zweiten Kreuz verpokerte er sich. Als Kördel unmittelbar nach der Leetonne umlegte, konterte er dieses Manöver nicht, sondern setzte seinen Kurs weiter unter Land fort. Kördel profitierte von einem Winddreher und der etwas günstigeren Strömung. So konnte er an Langer vorbeiziehen und sich den Auftaktsieg sichern. Den dritten Platz eroberte Fabian Mattes (GER-202, Starboard, Neil Pryde) aus Kiel vor dem Dänen Danni Jacobsen (DEN-64, Starboard). Die Top-5 wurden durch Gunnar Asmussen (GER-88, Patrik, North) aus Flensburg komplettiert.

Im zweiten Rennen schlug Langer dann aber zurück. Abermals führte er nach einem perfekten Start und einer starken ersten Runde. Und wieder legte Kördel unmittelbar nach der Leetonne um. Diesmal reagierte Langer direkt und konterte das Manöver mit einer schnellen Wende. So blieb er stets in Luv seines größten Kontrahenten und konnte ihn kontrollieren. Auf dem Downwindschlag hielt er die Führung und sicherte sich so den Laufsieg vor Kördel. Fabian Mattes sicherte sich erneut den dritten Platz. Gunnar Asmussen verteidigte den vierten Platz vor Danni Jacobsen.

Nach einer Mittagspause ging es mit Rennen Nummer drei weiter. Erneut konnten die Zuschauer das spannende Duell zwischen Langer und Kördel verfolgen. Zunächst lag Langer knapp in Führung. Aber auf der zweiten Kreuz konnte Kördel vorbeiziehen. Kopf an Kopf rasten die Fahrer den Raumschotschlag mit Spitzengeschwindigkeiten von ca. 50 km/h entlang. In der letzten Halse machte Kördel einen Fehler und stürzte beinahe. Langer bestrafte diese Schwäche unmittelbar, zog vorbei und sicherte sich so den Laufsieg vor Kördel. Mattes sicherte sich Platz drei vor dem Dänen Christian Justesen (DEN-26, JP, Neil Pryde) und Gunnar Asmussen.

Direkt in Anschluss ging es mit dem vierten Rennen weiter. Diesmal stand das Duell der Spitzenfahrer unter dem umgekehrten Vorzeichen. Nach einer engen Kreuz konnte Kördel als erster die Luvtonne umrunden. Direkt in seinem Nacken saß Langer, der auf dem Raumkurs langsam näher kommen konnte. Diesmal legte Langer unmittelbar nach der Leetonne um. Aber Kördel passte auf, konterte und kontrollierte Langer, so dass er seinen Vorsprung sogar noch vergrößern konnte. Bernd Flessner haderte in den ersten drei Rennen des Tages mit seinem Materialsetup. Mit optimiertem Equipment erreichte er jetzt im vierten Rennen einen starken dritten Platz und stellte so den Kontakt zur Spitze wieder her. Fabian Mattes bewies mit Platz vier seine ausgezeichnete Form. Der Bremer Thade Behrends (GER-94) aus Bremen sorgte mit einem fünften Platz für eine kleine Sensation.

Regattaleiter Holger Lass wollte die perfekten Racingbedingungen nutzen und setzte noch ein fünftes Rennen an. Damit brachte er die Fahrer an die Grenzen der körperlichen Leistungsfähigkeit. Die Ausgangssituation war extrem spannend: Sebastian Kördel und Vincent Langer wollten unbedingt die Führung in der Overallwertung. Für Kördel war die Lage klar. Er musste dieses Rennen gewinnen, um an die Spitze fahren zu können. Langer hatte vor diesem Rennen einen hauchdünnen Vorsprung. Ihm würde deshalb ein vierter Platz genügen, um die Führung verteidigen zu können. Vincent Langer setzte die Ausgangslage konsequent um. Die beste Möglichkeit, um zu verhindern, dass Kördel dieses Rennen gewinnt, wäre selbst zu siegen. Mit einem überlegenen Start-Ziel-Sieg machte er alles klar und sicherte sich mit 5,5 Punkten Platz 1 in der Veranstaltungswertung.

Klar auf dem zweiten Platz folgt der Vorjahressieger Sebastian Kördel mit 8,1 Punkten. In dem spannenden Duell mit Vincent Langer war er am Ende unterlegen. Trotzdem war auch seine Leistung beeindruckend, denn Langer und Kördel surften heute in einer eigenen Liga. Niemand schaffte es, dem Spitzenduo auch nur nahe zu kommen. Am dichtesten rückte den beiden noch Fabian Mattes, der konstant mit dritten und vierten Plätzen überzeugen konnte. In der Gesamtabrechnug konnte er mit 22,0 Punkten so auf Platz drei vorrücken. Nur einen Punkt dahinter gibt es einen harten Fight der beiden Punktgleichen: Bernd Flessner und Gunnar Asmussen. Im Tie-Break kann sich hier der Flensburger Asmussen (Platz 4) gegen den Deutschen Rekordmeister Flessner (Platz 5) durchsetzen.

Für den Pfingstsonntag ist auf Norderney nur leichter Wind vorausgesagt, so dass nicht sicher ist, ob auch am Abschlusstag des Panasonic Windsurf Cups noch weitere Rennen ausgetragen werden können.

27.05.2012 © DAILY DOSE

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