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Move: Frontside Cutback
Rider: Teiva Joyeux
Location: Hookipa/Maui

Frontside Cutback
Der Bottom Turn ist mit dem anschließenden Frontside Cutback die grundlegende Bewegung beim Wellenabreiten nach Lee. Es ist allerdings ein weiter Weg vom ersten Turn auf einer Welle bis zum ersten flüssigen, mit perfektem Style und der nötigen Aggressivität gefahrenem Wellenritt. Vergleicht man Wellenritte von sehr guten Surfern miteinander, so sieht man deutlich den persönlichen Style jedes einzelnen. Unabhängig vom persönlichem Style sind die äußeren Bedingungen. Auf schnellen und kräftigen Wellen eines guten Swells surfst man in einer anderen Linie als bei kraftlosen Nordseewellen. Unterschiedliche Windrichtungen, im Verhältnis zum Lauf der Welle, erfordern beim Abreiten andere Segelstellungen. Bei Crossonshore-Winden (schrägauflandig) greift man die Gabel breiter und hält das Segel weiter geöffnet als bei Sideshore- oder Crossoffshore-Winden. Auch der Trimm und der Boardshape entscheiden über Geschwindigkeit und Kurvenradius bei den Turns auf einer Welle.

...tief in den Turn legen 1. Eingeleitet wird der Sideshore-Wellenritt nach Lee mit dem Bottom Turn. Wenn du auf der Welle bist, wartest du solange, bis diese steil genug zum Abreiten wird. Dabei kannst du auch gut noch etwas Höhe laufen, um so die Welle länger Abreiten zu können. Jetzt surfst du die Welle schräg nach Lee hinunter. Ganz wichtig: Unbedingt die Füße in den Schlaufen lassen - gerade am Anfang neigt man dazu, sie herauszunehmen! Du beobachtest die Welle und suchst dir einen Punkt für deinen Cutback aus. Dazu mußt du jetzt den Bottom Turn einleiten. Neige das Segel nach vorne und gib beim Turn viel Druck auf den Mastfuß. Deine Füße steuern das Board um die Kurve.

2. Sobald du aus dem Turn herauskommst, steuerst du auf den steilen Teil der Welle zu. Du öffnest das Segel dabei sehr weit. Da du ja nach Lee surfst, also vom Wind weg, hast du wenig Druck im Segel. Ähnlich wie ein Wellenreiter dirigierst du das Board jetzt nur mit Gewichtsverlagerung und Fußsteuerung. Das ist auch der Trick für einen guten Wellenritt, denn die meisten Windsurfer versuchen dabei noch viel zu stark mit dem Segel zu steuern.

3. Je nachdem wie steil sich die Welle vor dir aufbaut, mußt du den Radius für den Cutback wählen. Ist die Welle noch nicht sehr steil, brauchst du einen relativ runden Turn - genauso, wie es auf unserer Animation zu sehen ist. Je steiler die Welle an dem Punkt ist, an dem du deinen Cutback plazieren willst, desto extremer kannst du das Board in den Cutback steuern. Richtig radikal wird es, wenn sich die Lippe, kurz vom Brechen, steil auftürmt und du einen 180° Turn ansetzten kannst.
Segel offen und nur mit dem Board steuern...


4. Jetzt kommt der entscheidende Punkt: Du greifst die Gabel mit beiden Händen dicht zusammen sehr weit vorne, so daß das Segel während des Cutbacks weit aufschwingen kann. Du steuerst das Board, wie ein Wellenreiter, nur mit den Füßen um die Kurve.
Frontside Cutback ...the full motion
5. Dabei befindet sich dein Körper in einer Hoch-/Tief-Bewegung. Um den Druck auf die Kanten zu erhöhen, damit durch das Carven ein fetter Spray entsteht, ziehst du während des Cutbacks das Segel mit dem Mast zu dir heran, wobei das Schothorn offen bleibt. Diese Bewegung läßt den Cutback richtig dynamisch aussehen.

6. Bei zuviel Druck auf die Finne oder zu starkem Zug an der Gabel kommt es beim Cutback zu einem Spin Out, den man allerdings auch gewollt herbeiführen kann, um mit einen Lipslide über die brechende Welle zu rutschen. Ist alles gut gelaufen, dann kannst du zum nächsten Bottom Turn ansetzen.

Gerade an einem Wellenritt kann man erkennen, wie perfekt man sein Material beherrscht. Wer die Möglichkeit dazu hat, sollte auf jeden Fall ein paar Videoaufnahmen von sich machen lassen, da sich dann die Fehler am besten erkennen und der Style verbessern läßt. Allerdingsd gibt's bei den ersten Aufnahmen dann meistens eine Ernüchterung - fühlte man sich auf dem Wasser noch wie ein radikaler Waveshredder, bringt das Video die nackte Wahrheit über die verkrampften Turns auf der Ein-Meter-Welle ans Tageslicht. Aber je öfter man in guten Bedingungen surft, desto größer werden die Fortschritte - keep on going!