Der Grubby mit Yoli de Brendt

Grubby

mit Yoli de Brendt

Der Grubby ist einer der stilistisch schönsten Moves und wurde vom Australier Greg Allaway erfunden.

Nach den ersten Spock-Erfahrungen ist der Grubby neben dem Clew First Spock meist die nächste Stufe auf der Freestyle-Leiter. So war es auch bei mir und kaum hatte ich den Dreh für die Spocks raus, machte ich mich an den Grubby.

Beim Absprung zum Grubby sollte man sich etwas weiter auf raumen Kursen befinden als beim Spock. Vor dem Absprung aus dem Carven zur Halse oder Carving 360er rate ich ab, da man nur selten in die Slide Phase und sehr schnell unter das Segel während der zweiten Phase des Slides gerät.

Auch beim Grubby gilt wie bei fast allen anderen Freestyle Moves: Je mehr sich der Körperschwerpunkt über der Boardmitte befindet, um so sicherer und kontrollierter wird die Aktion.

Vor dem Absprung solltet ihr die hintere Hand am Gabelbaum weiter zurück Richtung Schothorn rutschen lassen, denn das erleichtert das zur Rotationseinleitung wichtige Dichtholen des Segels.

Ihr müsst ähnlich wie beim Spock abspringen: Also die Hüfte Richtung Bug schieben, die vordere Schulter Richtung Lee und die hintere Schulter Richtung Luv eindrehen. Ein Blick über die hintere Schulter bewirkt hier Wunder, denn der Oberkörper dreht automatisch in die Rotation.

Bereits beim Absprung sollte das Segel kurz und explosiv dichtgeholt werden. Den Oberkörper hierbei Richtung der hinteren Hand und Richtung Wind werfen, wodurch der Oberkörper aufrecht und der Körperschwerpunkt über dem Board bleibt. Fehlt diese dynamische Oberkörperbewegung, zieht das Segel den Körper in eine Art flach gedrehten Speedloop.

Der Grubby auf Steuerbordbug

Gleich nach dem Absprung, dem Dichtholen des Segels und der dynamischen Oberkörperbewegung sollte die zweite Phase des Manövers eingeleitet werden: Das Segel wird beim Absprung kurz aber energisch dichtgeholt, um es sobald man sich in der Rotation befindet, wieder komplett zu öffnen.

Der hintere Arm wird gestreckt und der vordere Arm stark gebeugt. So nimmt man den Druck aus dem Segel, welches nun neutraler und leicht Back mit dem Schothorn Richtung Wind geschoben werden kann.

Sehr gute Vorübungen für diese wichtige Phase des Grubbys sind die Schothorn-Voraus-Helikopter-Wende und der Reverse-Segel-Körper-360er bei wenig Wind.

Der Grubby auf Backbordbug

Das Board befindet sich, während das Segel mit dem Schothorn Richtung Wind geschoben wird, bereits in der Slide Phase über den Bug. Mit einem leichten Blick Richtung Heck dreht sich der Oberkörper etwas über die Fersen, wodurch der Boardslide weiter nach Lee unterstützt, bzw. erst eingeleitet wird.

Ist das Segel weit genug Richtung Wind geschoben worden und befindet sich der Oberkörper noch aufrecht über dem Board, rutscht das Board nun die restlichen 180 Grad, um den 360 Kreisel zu beenden. Befindet sich das Board wieder auf altem Halbwind oder Raumwindkurs, braucht man nur noch das Segel wieder dicht zu holen, um das Board zu stabilisieren und Fahrt aufzunehmen.

Viel Spaß beim Üben!

04.03.2010 © DAILY DOSE  |  Text: Yoli de Brendt  |  Fotos/Grafiken: Tom Brendt