Backside geht immer - bei schräg- bis vollauflandigen Bedingungen lässt sich immer irgendwo eine steile Lippe finden, die als Sprungrampe für den Backside Aerial genutzt werden kann - und sei es nur eine steile Kabbelwelle.
Der Begriff 'Backside' bedeutet, dass man die Welle im Rücken hat. Wer sich draußen eine Welle schnappt, braucht nur noch an dieser entlang zu surfen und abzuwarten, bis diese an einem in Fahrtrichtung liegenden Punkt steil wird. Der beste Moment für den Take off zum Aerial ist, wenn die Wellenlippe sich kurz vor dem Brechen auftürmt.
Aber werfen wir zuerst einen Blick auf den Bewegungsablauf des Sprungs. Auf den Bildern sieht man, dass dieser Aerial kein normaler Sprung auf der Welle ist, sondern das Rigg dazu gegen den Wind nach unten geneigt wird. Das Segel liegt parallel zur Wasseroberfläche und wird wie ein Flügel benutzt, auf dem man sich abstützen kann. Um in diese Position zu gelangen ist die richtige Anfahrt wesentlich, auf Fußsteuerung und die spezielle Segelstellung kommt es an.
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Durch die Fahrt auf dem oberen Drittel des Wellenhangs reserviert man sich ein ausreichendes Geschwindigkeitspotential. Baut sich die Welle jetzt ein Stück weiter in Luv steil auf, kann man kurz durch 'Bergabfahrt' beschleunigen und dann durch Belastung der Fersen (Luvkante) und Neigen des Segels nach hinten einen scharf gecarvten Turn in Richtung Wellenlippe ansetzen.
Die Bewegung kann man sich so vorstellen, als wolle man in einer kreisrunden Tunnelröhre das Board in eine Fahrt bis an die Decke zwingen. Um das Board richtig weit an dieser 'Wand' hochdrücken zu können, stemmt man sich auf das kräftig nach vorne geschobene Segel - der starke Fahrtwind liefert genügend Gegendruck und Auftrieb, um sich regelrecht wie bei einer Liegestütze auf der Gabel abzustützen.
Das Board wird dabei extrem entlastet und kann in steilem Winkel aus der Welle schießen. Die Segelhand steuert dabei mit dosiertem Druck den Anstellwinkel des Segels. |