Der Backloop und seine Flugphasen

Backloop

Mit Antoine Albeau und Robby Swift

Der Backloop ist einer der klassischen Jumps - ihn gab es bereits, als viele von uns noch gar nicht ans Surfen dachten.

Trotzdem ist und bleibt er einer der am schwierigsten zu stehenden Sprünge. Alles sieht so einfach aus und auch von der Überwindung her ist er wesentlich einfacher zu Springen als ein Frontloop. Aber selbst viele gute Windsurfer können die Zahl der perfekten Landungen an zwei Händen abzählen.

1. Für den Absprung sucht man sich eine möglichst steile Rampe, denn flach und weit gesprungene Rückwärts Loops sind mit unkontrolliertem Flugverlauf verbunden und deshalb öfters schmerzhaft. Ideal ist eine fast 90° steile Lippe, die euch den Kick nach oben gibt.

Der häufigste Anfängerfehler liegt darin, den ganzen Schwung für die Rotation schon beim Absprung einleiten zu wollen. Anfangs rotiert man kaum und taucht gnadenlos mit der Nose zuerst ein, später wird dann fast jeder Sprung überrotiert.

2. Der entscheidende Knackpunkt liegt bei den zwei unterschiedlichen Flugphasen: Dem Aufsteigen bis zum höchsten Punkt gegen den Wind und dem daran anschließenden kontrollierten Landeanflug. Wie ihr bei Antoine und Jason sehen könnt, versucht ihr zunächst so hoch wie möglich in den Wind hinein zu springen. Wenn ihr am höchsten Punkt angekommen seid, habt ihr ca. 180° gedreht und hängt mit leicht angewinkelten Beinen unter dem Segel.

Backloop - der Blick über die Schulter bestimmt die Flugrichtung

3. Jetzt folgt der zweite Teil der Flugbahn: Ihr schaut über die Schulter in die Richtung, in die gelandet werden soll. Dadurch folgt der Rest des Körpers fast automatisch der Kopfbewegung. Die hintere Hand öffnet das Segel, wodurch sich die Nose des Boards senkt und sich der Körperschwerpunkt nach vorne verlagert. Mit der Nose voran geht es zurück in Richtung Wasser.

Jetzt ist Timing und Gefühl gefragt, denn je nach Höhe des Sprungs muß die restliche Drehung gesteuert werden. Zudem wird in dieser kritischen Phase das Segel vom Wind über das Achterliek angeströmt. Zuwenig Drehung hat ein steiles Eintauchen mit der Nose zur Folge (sollte man bei flachen Riffen vermeiden).

Bei der Landung taucht der Bug zuerst ein

4. Wer den Landeanflug nicht durch kontrolliertes nach vorne Schieben des Riggs dosiern kann und das Segel zu lange dicht behält, der rotiert zu weit. Die Landung gelingt am besten auf leichtem Raumschotkurs - leicht gesagt, denn der richtige Winkel ist ziemlich schwer zu treffen. Also nicht aufgeben. Der erste gestandene Backloop bleibt lange in Erinnerung.

30.12.2011 © DAILY DOSE  |  Text: Christian Tillmanns  |  Fotos/Grafiken: NeilPryde