29.08.2016 - Heiligenhafen
Schade, dass es so früh dunkel wird...
Aber dazu später. Nach langer Surfpause, in der wir uns schon fragten, wann und wie oft wir dieses Jahr auf dem Wasser waren – und die Antworten waren niederschmetternd – war Wind angesagt: wahrscheinlich NW. Wie üblich differierten die Ansagen von WINDFINDER und FCOO. Kommt nun NW oder SW.
Zum Glück habe ich kein modernes Funktelefon, so dass ich nicht wie einige andere nun stündlich die Veränderung der Windvorhersage checke. Mir reicht es alle zwei Stunden den PC anzustarren.
Am Tag des Windes kommt zu den zwei Vorhersageinstituten noch die Webcam – soweit sie funktioniert, um ja den besten Spot auszuwählen. Und wie so häufig bleibt es bei dem sagenumworbenen Wavespot Heiligenhafen.
Wie viele andere den Tag frei genommen und recht früh gestartet. Schon auf der Autobahn überholten sich gleichgesinnte, zumindest dort, wo keine Baustelle ist (soll es geben). Zur großen Überraschung war es dann am SurfersParadies eher leer. Eine kurze Lagebesprechung ergab 5er Segel und großes Board und definitiv kein Kurzarm, denn Sonne war selten. Tja und dann kam das, was bei genauem Studium der FCOO Vorhersage angesagt war. Dort wechselten sich gelbe und grüne Felder lustig ab, wobei die Farbkombi rot und grün die Situation auf dem Wasser besser widergegeben hätte: fahren und stehen. Wellen waren nicht existent, und wenn eine kleine Böe über die See fegte waren diese noch kleiner. Folglich schlich man über kabbeliges Ostseewasser, welches bei Sonne jeglichen Kontrast verlor und die nicht vorhandenen Wellen auch nicht gesehen werden konnten.
Obwohl hin und wieder die Sonne schien fror T., da er nur die Wahl zwischen Kurzarm- und –bein oder Longjohn (Aquata?) seines Sohnes hatte. Zum Glück hatte ich als ständig frierender mein Winterüberzieher dabei (schönes Foto). Also nutzten wir nach ca. 2.5h die Frierchance uns mit einem Latte Macciato zu wärmen.
Zwischenzeitlich füllte sich der Spot, der Feierabend kündigte sich an und ich nutzte die immer noch mauen Bedingungen zum fotografieren und quasseln. Ich hoffte auf den Abend, denn auch wenn es unlogisch ist: Heiligenhafen am Abend ist meistens viel besser.
Und dann ging es los: gegen 17:00 Uhr frischte der Wind auf, so dass 4.7 und kleines Board möglich waren. Die Sonne schien dauerhaft und es zeigte sich soetwas wie Welle. Zwar noch choatisch und sehr kabbelig, aber man hatte immerhin die Aufgabe was zum Springen zu suchen. Sogar lange Wellenabritte waren gen Abend möglich. Die tief stehende Sonne zeichnete Schatten vor die Wellen, die Farben wurden intensiver, es war ein Spaß über das Weißwasser zu zischen. Hier und da etwas Spray, der prasselnd über dem Segel niederging. Und dann setzte die Dämmerung ein und leider war es rasch dunkel. Die Wellen wurden eher noch besser und so versuchten die letzten drei das zu nutzen. Mehr ein gefühltes Surfen, wenn jeglichen Unebenheiten verschwinden, traumhaft wenn man beim Reinfahren das beleuchtete Heiligenhafen sieht, traumhaft, wenn man erinnert, wo die Bojen liegen...
Tja, schade, dass es so früh dunkel wird.
P.S. Meine Highlighst: steilste Welle und beim Sprung eingehakt...sowie der exakt getimmte Schleudersturz eines Kollegen, der die größte Boje mit dem quer liegenden Mast erwischt und direkt in das Segel fliegt, das bremst - er war heil.
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O.Flöter (682 Uploads,
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