Défi Wind 2022
Massenstart beim 2022er Défi Wind

Défi Wind 2022

Das Langstreckenrennen Défi Wind ist für die Windsurfwelt das Äquivalent zum New York Marathon.

Das Défi Wind ist eine Langstreckenregatta für Furchtlose. Wenn das hochmotorisierte Boot beim fliegenden Start das Regattafeld auf gnadenlosem Kollisionskurs quert und damit das Rennen der mehr als 1200 Windsurfer auf der 35 Kilometer langen Strecke freigibt, gibt es im Getümmel nur ein Motto: Draufhalten.

Während im Freistaat Sachsen schon alleine der Einsatz eines Foils mit dem Fachwort "gefahrgeneigt" verboten wird, säbeln in Frankreich hunderte Windsurfer mit freudigem Optimismus und hoher Geschwindigkeit durch das aufgewühlte Mittelmeer. Wer stürzt, muss darauf vertrauen, dass die Nachfolgenden ihr Gleitgefährt ausreichend unter Kontrolle haben. Und so wie in einem Schwarm Sardinen auch relativ wenig Pflaster aufgrund ungewollter Kollisionen geklebt werden müssen, geht das Gewusel auch beim Défi Wind (meistens) gut aus.

Défi Wind 2022
Egal ob Party oder Regattastart. Es geht gesellig zu.

Auch an Land geht es durchaus gesellig zu. Vor dem Start wird gemeinsam Schlange gestanden und die abendlichen Parties sehen so unbeschwert aus, als würde die Zeitrechnung das Jahr 1968 ausweisen.

Für das Défi Wind gibt es die verschiedensten Motivationen zur Teilnahme. Die einen wollen einfach nur einmal mitgemacht haben. Andere wollen die 35 Kilometer schaffen und wieder andere wollen das Ding nicht nur unverletzt sondern vor allem siegreich absolvieren.

Ganz vorne findet man auch 2022 viele bekannte Namen aus dem Rennzirkus der PWA. Und dabei kam es bei Windgeschwindigkeiten zwischen 18 und 35 Knoten auch wieder zum Kampf der Systeme. Die Frage "Wer ist schneller, Foil oder Finne?", wurde auch beim Défi erneut gestellt. Und wieder beantwortete der Franzose Nicolas Goyard die Frage auf seine Weise. Der Foil-Spezialist gewann gegen das Windsurf Urgestein Antoine Albeau. Während Albeau die Wahl zwischen Foil und Finne von der Windstärke abhängig machte, setzte Goyard wie immer auf Foils. Der Drittplatzierte Antoine Questel hatte nur Finnen im Einsatz.

In der Frauenwertung sorgte die junge Justine Le Meteyer für eine Überraschung. Die Newcomerin platzierte sich zwischen der Siegerin Delphine Cousin Questel und der drittplatzierten Marion Mortefon auf Rang zwei.

Défi Wind 2022
Nichts für schwache Nerven: Der Start

2022 Défi Wind - Männer
1. Nicolas Goyard (FRA | Phantom / Phantom Sails / Phantom Foils)
2. Antoine Albeau (FRA | JP / NeilPryde)
3. Antoine Questel (FRA | S2Maui / S2Maui)
4. Nicolas Warembourg (FRA | Patrik / Patrik Sails)
5. Pierre Mortefon (FRA | Fanatic / Duotone / Chopper Fins / LOKEFOIL)
6. Matteo Iachino (ITA | Starboard / Severne Sails)
7. Jordy Vonk (NED | Fanatic / Duotone)
8. Basile Jacquin (FRA | FMX Racing / Point-7)
9. Johan Soe (DEN | FMX Racing / Point-7)
10. Maciek Rutkowski (POL | FMX Racing / Challenger Sails)

2022 Défi Wind - Frauen
1. Delphine Cousin Questel (FRA | FMX Racing / S2Maui)
2. Justine Le Meteyer (FRA | FMX Racing / S2Maui)
3. Marion Mortefon (FRA | Fanatic / Duotone / LOKEFOIL)
4. Femke Van Der Veen (NED | I-99 / Point-7)
5. Helle Oppedal (NOR | Fanatic / Duotone)

30.05.2022 © DAILY DOSE  |  Text: Christian Tillmanns  |  Fotos/Grafiken: Jean Marc Cornu, Jean Siouville

Défi Wind 2022
Zwischen 18 und 35 Knoten Wind sorgten für Vortrieb
Défi Wind 2022
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