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Waveperformance World Championships
'98 11.-16. September 1998 Klitmøller / Dänemark |
Airtime über dem Muschelriff |
Im
September wurde das ansonsten eher ruhige Klitmøller im Nordwesten
von Dänemark von einer Blechlawine überrollt.
Alle Ferienhäuser waren ausgebucht, Polizisten leiteten
den Verkehr durch den Ort und freie Parkplätze zu finden war
ein Problem. Selbst am Südstrand standen Busse und PKWs dicht
an dicht. Es war so, als wären alle Surfer, die jemals diesen Ort
besuchten, zur selben Zeit dort erschienen. Der Grund dafür waren
die Waveperformance World Championships -
die erste WM im Wavesailing, bei der nur auf Serienboards gestartet werden
darf. Da im Anschluß daran auch noch der Soulwave Event stattfinden
sollte, nützten viele Surfer diese Woche im Herbst für einen
Trip an den berühmten Nordseespot.
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Der Event begann
bei Sideshore Wind aus Süd. Windsurfer aus 19 Nationen und von vier Kontinenten
standen am Start. Nach dem ersten Durchgang der Junioren
und der Damen wurde das Waveriding der Herren gestartet. 16 Heats konnten
durchgezogen werden, bevor der Wind gegen Abend nachließ. Im dänischen
TV gab es abends einen Bericht zum ersten Tag zu sehen - Helikopteraufnahmen
über dem Muschelriff sieht man nicht alle Tage. Danach gab's den Startschuß
zur ersten Party im "Braendingen". Am Samstag Morgen ging es mit den Herren
weiter, bis der Wind gegen Mittag abflaute. |
Helishot |
An
den folgenden Tagen wehte dieser dann nur noch unkonstant - dazu kam meist
regnerisches Wetter. Sonntags wurde ein Windsurf
Longboard-Contest gestartet. Lars Petersen zeigt die besten Tricks
und durfte sich die Lorbeeren umhängen. Montags gab es dann einen
perfekten Tag zum Wellenreiten. Saubere Wellen
brachen von der Kante des Riffs bis in die Bucht und der Line Up war dementsprechend
gut besetzt. Am Dienstag wehte es endlich wieder mit 6
Beaufort aus W-NW und der Contest konnte weitergehen.
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Trotz Regen kamen viele Zuschauer |
Pech hatten Josh
Stone und Robby Seeger. Josh verpasste
in der vierten Runde seinen Heat und konnte sich dann in dem zweiten Durchgang
nur noch auf Platz 5 vorkämpfen. Genauso Robby Seeger: Zu spät
angereist reichte es in der zweiten Runde auch nur für Platz 5. Lars
Gobisch schnitt nach Robby Seeger als zweitbester Deutscher ab -
gegen Josh Angulo kam das Aus. Josh hatte
allerdings vorher einen Heat von Lars gesehen und wußte, das normale
Pushloops nicht reichen - die springt auch Lars perfekt. Mit einhändigen
Back- und Pushloops schaffte es Josh dann, ins Finale gegen Marcos
Perez einzuziehen, nachdem er sich auch gegen Vidar
Jensen durchsetzte. Bei den auflandigen Bedingungen hatte dann Marcos,
der auf Gran Canaria lebt, den "Heimvorteil" - Pozobedingungen liegen ihm
und so sicherte er sich den WM-Titel.
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Spektakuläre Abgänge gab es auch zu sehen |
Young Gun |
Daniel
Bruch ist der Champion bei den Junioren. Da seine Eltern vor einiger
Zeit von Wilhelmshaven nach Teneriffa zogen,
wuchs er direkt mit dem Spot vor der Haustür auf. Dort zählt
Daniel schon länger zu den Favouriten unter den Young
Guns. Bei lokalen Contests steht er fast immer
auf dem Treppchen und auch bei Events der internationalen Französischen
Tour landete er ganz vorne. Jetzt hat sich Daniel auch den Weltmeistertitel
der Junioren gesichert - den Namen sollte man sich merken.
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Drei World Cup Pros auf dem Treppchen |
Bei der Siegerehrung ging es
dann feucht zur Sache ...nach ein paar regenreichen Tagen gab's auch noch
eine Sektdusche für die Zuschauer. Die
Stimmung war trotzdem gut, den schließlich gab es nach den unkonstanten
Winden der ersten Tage doch noch eine Wertung für die erste Wave WM.
Auch bei den Damen gab es einen Champion: Gabi Ott
aus Husum, die in Blavand/Dänemark einen Surfshop betreibt, war froh
von Freunden zur Teilnahme überredet worden zu sein - sie gewann vor
Iballa Ruano-Moreno aus Spanien.
Marcos Perez freute
sich riesig über seinen Sieg. Gewonnen hatte er unter anderem einen
Kleinwagen des WM Sponsors KIA. Jetzt hatte
er allerdings ein Problem: Da Marcos bereits von seinem Sponsor, einem
Kanarischen VW-Importeur, mit einem Transporter ausgestattet wird und Kleinwagen
für Windsurfer generell zu klein sind, suchte er einen Käufer.
10.000 DM war sein Angebot und jeder am Strand
wurde gefragt - dabei war er erfolgloser als vorher auf dem Wasser.
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Hang Loose - Marcos Perez |
Ergebnisse
Herren:
1. Marcos
Perez E-7 2. Josh
Angulo US-11 3. Vidar
Jensen N-44 4. Lars
Petersen D-99 |
Ergebnisse
Damen:
1. Gabi
Ott D-141 2. Iballa
Ruano-Moreno E-63 3. Katrin
Joachimsthaler G-652 4. Antonia
Frey GR-1 |
Ergebnisse
Junioren:
1. Daniel
Bruch E-46 2. Lukasz
Konski PZ-20 3. Julien
Taboulet F-100 4. Peter
Anjou S-1000 |
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