Vom 29.5. bis zum 1.6. fand in Torbole
am Gardasee das zweite Surffestival mit der Premiere des ersten
professionellen Supercross-Rennens statt. Supercross ist die Verschmelzung
von Freestyle und Slalom: Auf kurzen Slalomkursen werden Sprünge über
kleine Hindernisse und Freestyle Moves integriert, anstelle von
Halsen müssen Duck Jibes um die Bojen gezirkelt werden.
Mehr
Spaß, mehr Spannung, mehr Show - vor allem für
die Zuschauer, denn wie beim Boardercross wartet man auf spekatuläre
Crashs und Stürze der Kontrahenten. Das ist der Grund für
die umfangreiche Schutzausrüstung: Helme und Protektoren
für Schultern, Arme und Rücken sind Pflicht.
Die Verletzungsgefahr
ist wegen der großen Reichweite
eines Riggs nicht zu unterschätzen, denn auf den kurzen
Strecken zwischen den Bojen ist das Feld dicht beisammen und
schon ein Schleudersturz könnte die Mitstreiter vom Board
fegen.
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Ganz so hart kam es zumindest am Gardasee
dann doch nicht. Der Wind wehte an den ersten Tagen nur leicht
und die Supercrosser mussten sich in voller Montur mit 100-Liter-Boards
und Segel bis über 7 Quadratmetern mühsam über die
Rennstrecke pumpen. Und diese sah so aus:
Nach dem Start war auf
dem Weg zur ersten Boje ein Body-Sail-360er Pflicht, dann ging
es mit einer Duck Jibe um die Tonne. Auf dem
nächsten Schlag musste gespockt werden, gefolgt von einer
Duck Jibe um die Halsenboje Nummer zwei. Auf dem dritten Schlag
sollte ein Upwind Board/Sail 360er gefahren werden. Nach einer
erneuten Duck Jibe um die dritte Tonne ging es auf dem letzen
Schlag um, bzw. über die Wurst - das ca. 20 cm hohe Hinderniss
musste mit einem eleganten Chop Hop überwunden werden, gefolgt
vom Endspurt über die Ziellinie.
Bei 3-4 Windstärken war das erste professionelle Supercross-Race
dann eher ein Gaudi für die Zuschauer, als ein ernstzunehmender
Wettkampf. Begleitet von Josh Stone's Kommentaren am Mikro kämpften
sich vier Finalisten wild pumpend über den Kurs, um schließlich
an der Wurst zu scheitern.
Robby Swift führte bis zu diesem
Zeitpunkt, blieb allerdings mit der Finne hängen, gefolgt
von Andrea Rosati mit gleichem Schicksal. Der Italiener schaffte
den Wasserstart schneller und dümpelte vor dem Engländer
ins Ziel, der schwimmend die Ziellinie überquerte. Auch
Erik Troostheide und Michi Schweiger wurde die Plastikwurst zum
Verhängnis. Der Holländer beförderte nacheinander
Board, Rigg und dann sich selbst über das Hindernis und
landete so auf Platz drei, gefolgt vom Österreicher mit ähnlicher
Taktik.
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Am letzten Tag bließ der Wind
etwas stärker. Mit großen Boards, langen Slalomfinnen
und Segeln zwischen 6,4 und 7,2 war Gleiten möglich und der
zweite Durchgang wurde gestartet. Diesmal sah man sogar gestandene
Spocks auf den Schenkeln, und auch der Jump über die Wurst
klappte bei den meisten Teilnehmern.
Wie am Freitag gewann Andrea
Rosati das Finale, diesmal knapp vor Peter Volwater, Robby Swift
und Michi Schweiger, und stand damit als Sieger des ersten professionellen
Supercross Events fest.
Fazit nach dem ersten Supercross: Die ungünstigen Windbedingungen
am Veranstaltungsort ließen keine attraktiven Rennen zu.
Den Zuschauern hat's gefallen, die Meinung der Teilnehmer ist
gemischt. Ob sich Supercross als neue Disziplin im professionellen
Wettkampfsport
durchsetzen
wird, werden erst kommende Events (wie z.B. vom 21.-24. Juli
auf Fuerteventura) zeigen, bei denen starker Wind viel Speed
und durchgeglittene Manöver erlaubt.
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