engadinwind.com 2002:
Formula Windsurfing, Marathon |
EURO-Cup Silvaplanasee, Schweiz, vom 14.08 18.08.02
Eine der bedeutendste Wassersportveranstaltung der Schweiz,
der engadinwind.com, fand in diesem Jahr vom 10.-18.
August auf dem Silvaplana See (Schweiz) statt. Neben dem Formula
Windsurfing mit vielen internationalen Stars, den Swiss Master
Regatten, einer Freestyle Surfsession mit den Cracks aus Hawaii,
sowie der gesamten Weltelite im Rahmen der Kitesurf Worldcups,
stand der 25. Jubiläums Surf Marathon im Mittelpunkt der
diesjährigen Veranstaltung. Allein beim FW Euro Cup waren
knapp über 100 Fahrer gemeldet, beim Marathon gingen rund
180 Männer und Frauen an den Start.
Auf 1850 m.ü.M., am Fuße des Jolierpasses, liegt
Silvaplana mit seinem See inmitten der Oberengadiner Seenlandschaft.
Eine Seilbahn transportiert Gäste bis auf eine Höhe
von 3003 m.ü.M. auf den Hausberg Piz Corvatsch. In den
Sommermonaten führt die Aufheizung der Berghänge durch
die hochstehende Sonne im Vormittagsverlauf zu einer Thermik.
Die Luft wird an den Hängen erhitzt und steigt auf. Es
entsteht der MajolaWind aus südlicher Richtung. Trotz
guter Wetterprognosen konnten am ersten Wettkampftag wegen Windmangel
keine Rennen gestartet werden. Der Majolawind blieb aus. Die
Wetterturbulenzen, die anderer Orts in Europa so verherende
Flutkatastrohen auslösten, brachten eine Nordströmung,
gegen die sich der Südwind schwer durchsetzen konnte.
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Dirk Muschenich, ehemaliger erfolgreicher DWC-Cupper und jetzt
stark engagiert im Kite- und Surfsport als Eventveranstalter und
Trainer, agierte als Moderator der Veranstaltung und hielt die
Zuschauer bei Laune.
Auch der zweite Wettkampftag des Euro-Cup am Silvaplana See blieb
leider ohne Wind. Dafür gab es die neuesten Material-Highlights
für 2003 zu sehen. Bei North Sails gab es die Nachfolger
des Dr. X, das Instinct und das Superstar zu sehen. Starboard
stellt seinen neuen Slalomrenner vor, den Hyper Sonic, mit einem
extrem konkaven Unterwasserschiff. Die Kursrenner der nächsten
Generation werden nächstes Jahr nur noch etwa 2,30m lang
sein. Man munkelt, auch hier mit extremen Konkaven, nur dreifach.
Auch am dritten Tag des Euro-Cup am Silvaplana See geizte der
Majolawind mit Stärke, obwohl die thermischen Bedingungen
immer besser wurden. Der Terminplan der Disziplinen wurde immer
enger. Jetzt mußten schon innerhalb von 3 Tagen noch fünf
Disziplinen durchgebracht werden: Formula Windsurfing, die Swiss
Masters, der Marathon, der Freestyle Wettbewerb und die Formel
J.
Samstag, 17.08.02, war er endlich da, der lang ersehnte Majolawind.
Pünktlich setzte er gegen 11.30 Uhr ein und erreichte um
die 12 Knoten. Beim Skippersmeeting wurde festgelegt, daß
zuerst die Frauen starten und sechs Minuten später die Männer.
Der Marathon wurde danach komplett durchgezogen. Böige Winde
zwangen zu taktischen Raffinessen auf der Kreuz. Jamie Lever (GBR-5)
gewann den Marathon vor dem Holländer Adri Keet (H-34)
und dem Schweizer Richard Staufacher (SUI-31). Auf dem vierten
Platz der Marathonwertung konnte sich Andy Laufer (G-93) vom Bodensee
behaupten. Aufgrund der vielen Surfer auf dem Kurs wurde das Ganze
etwas unübersichtlich. So auch für die Schweizer Hoffnung
Patrick Diethelm, er wollte schon nach der zweiten von vier Runden
durchs Ziel. Am Ende reichte es nur für einen fünften
Platz.
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Bei den Frauen gewann Margit Germany aus Österreich vor
Verena Vauster aus Italien und Christine Bauriedel aus der Schweiz.
Insgesamt hatten sich die Shortboards vor den langen Raceboards
deutlich besser behauptet.
Nach Beendigung des Marathons ging es zum zweiten Rennen in
der Formulaserie. Bei schralenden Winden war auf der Kreuz wieder
ausgefeilte Taktik angesagt. Verena Fauster (ITA-31) hatte auch
in diesem Rennen wieder den besten Start.
Das beste Rennen fuhr aber Christin Johnson. Sie gewann alle
drei Läufe mit großem Abstand, teilweise sogar mit
einem Schenkel Vorsprung. Dorota Staszewska hatte hier am Silvaplanasee
deutliche Schwierigkeiten, es gelang ihr nicht, das Material
für diese Bedingungen richtig einzustellen. Sie landete
letztlich abgeschlagen auf dem siebten Platz. Die Gesamtwertung
und damit wohl auch den Gewinn der diesjährigen Euro-Cup
Serie konnte ihr niemand streitig machen. Lucy Horwood
fuhr mit konstanter taktischer und technischer Stärke den
zweiten Platz bei der Gesamtwertung ein.
1.Christine Johnson (GBR-93)
2.Lucy Horwood (GBR-95)
3.Marta Hlavaty (POL-994)
Beim zweiten Rennen der Herren konnte wieder Steve Allan überzeugen
und den Ersten Platz des Rennens für sich entscheiden.
Jamie Lever verpatzte wahrscheinlich den Start. Er kam mir,
als ich mich noch auf der Kreuz befand, als Fünfter entgegen.
Letztendlich wurde er Dritter. Und dadurch, daß Steve
Allan im ersten Lauf nur vierter wurde, konnte sich Jamie Lever
den Gesamtsieg sichern. Knapp unter der Luvboje war der Wind
sehr böig und schralte auch sehr. Die richtige Seite zu
erwischen, war schwer. Meist war die linke Seite, also mit Steuerbordschlag
zum Luvfaß, besser. Einige Fahrer beschwerten sich und
fuhren mit Absicht zum Zeichen ihres Protestes nicht ins Ziel.
Der dritte Lauf begann mit einem Massenfrühstart. Nachdem
die ersten vier Frauen in der zweiten Runde waren, wurde mit
einem weiteren 3 Minutensignal ein zweiter Versuch gestartet.
100 Männer standen zum Start bereit, als Margit Germany
Tonne 6 (Gleichzeitig Starttonne unter Land) runden wollte.
Keine Chance, sie mußte warten, bis wir Herren weg von
der Linie waren. Eine Veränderung in Laufplazierung der
Damen ergab diese Situation glücklicher weise nicht. Letztlich
wurde der dritte Lauf wegen irregulärer Bedingungen abgeschossen,
da zu viele Windlöcher auf dem Kurs lagen, zum Großen
Ärger des führenden Arnon Dargan (IRS-1).
Bester Deutscher und zum erstenmal im Preisgeld, ist Toni Wilhelm.
Von ihm werden wir in der nächsten Saison mehr hören.
Nach beendetem Abitur will er jetzt auch international richtig
zuschlagen.
1 GBR-5 LEVER JAMIE
2 AUS-0 ALLEN STEVE
3 POL-86 GRYNIS ALEKSANDER
4 VI-11 DIAZ JIMMY
5 NED-334 LITTEL dENNIS
6 ITA-1 CUCCI ANDREA
7 FRA-192 ALBEAU ANTOINE
8 H-34 KEET ADRI
9 GBR-83 WILLIAMS ROSS
10 F-83 RENARD YANNICK
16 GER-319 WILHELM TONI
35 G-94 BEHRENDS THADE
41 G-413 NIKOLAYCZIK STEFAN
49 GER-658 DE VEER RICK
51 G-127 SCHMELZER PATRIK
62 G-186 GÜNZLEIN NORMEN
64 G-2000 KECKEISEN MARIUS
69 GER-69 OPITZ CHRISTIAN
69 G-93 LAUFER ANDI
69 G-100 MÜLLER PHILIPP
69 GER-633 SÜLTER UWE
Am Sonntag fand die Formel J und der Freestyle Event bei typischem,
leicht diesigem, Wetter und kräftigem Majolawind statt.
Leider war der Sonntag nur ein Ersatztag für den Euro-Cup.
Der Wind war so gut, daß Stephan Nicolayczik, Patrick
Schmelzer, Klaus Reitberger und ich noch zwei Stunden ein freies
Training mit unseren FW-Boards absolvierten. Wir glühten
bei guten 4-5 Windstärken über den ganzen See und
traten gegen 18.00 Uhr den langen Weg nach Hause an.
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