DWC/Euro Cup Travemünde 2001 |

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24. Mai 2001
Heute startet der DWC und Euro-Cup Event in Travemünde. 150 Anmeldungen
für Freestyle und Racing (Formula Windsurfing) liegen vor, unter
anderem von vielen internationalen Teilnehmern: Wojtek Brzozowski,
Micah Buzianis, Anders Bringdal, Steve Allen, Sam Ireland, Christoffer
Rappe... soviel Prominenz sieht man selten an der Ostseeküste.
Sonne, Sonne und nochmal Sonne - erbarmungslos brennt der gelbe
Stern den Aktiven und Zuschauern auf den Pelz. Vatertagswetter
vom Feinsten, aber an Windsurfen ist nicht zu denken.
Gerade einmal lässige zwei Windstärken wehen aus nördlichen
Richtungen und auch für die nächsten Tage sieht es nicht
rosig aus.
Die einzige Chance auf Wind könnte der morgige Tag bringen:
Mit Termikverstärkung kann der vorhergesagte NO-Wind eventuell
auf 4-5 Bft. auffrischen...
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Updates
[24.05.]
[25.05.]
[26.05.]
[27.05.]
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25.
Mai 2001
Fast hätte der Wind gereicht. Um 15:30 Uhr sollte der erste
Start stattfinden und alle Teilnehmer der Disziplin 'Formula Windsurfing'
machten ihr Material startklar: Segel bis zu 12 (!) Quadratmeter
Segelfläche und Boards mit der Outline einer Klotür.
Die aktuelle Finnenlänge beträgt 70 cm.
Auch wenn viele Freestyler und Freizeitsurfer den Kopf schütteln,
Material dieses Kalibers ist erforderlich, um bei 3 Windstärken
ins Gleiten zu kommen. Schließlich will die Disziplin 'Formula
Windsurfing' olympisch werden - Wettfahrten bei wenig Wind sind
dabei die Voraussetzung, um die Mistral Klasse abzulösen.
Das stellt neue Anforderungen an Material und Technik. Andy Laufer
und Victor Diaz stabilisieren ihre Gabeln mit einem Tampen, der
mit einer speziellen Konstruktion durch das Segel geführt
wird. In einem doppellagigen Segelfensterbereich ist eine bewegliche
Scheibe eingesetzt, die sich frei verschieben kann. Durch den
Tampen soll das Aufbiegen der ultralangen Gabel minimiert werden...
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Der Wind reichte mit 6 Knoten allerdings
noch nicht einmal zum Kiten und so wurde anstatt des Startversuchs
zum ersten offiziellen Rennen kurzerhand ein Funrace angesetzt.
Leichtgewicht und Youngster André Paskowski (G-180) sorgte
für eine kleine Sensation - er fuhr allen Konkurrenten davon
und umrundete als erster die Zieltonne.
Da auch weiterhin kein Wind vorhergesagt ist, können sich die
Teilnehmer auf einen entspannten Abend mit Caipirinha im 'Cai Piranha'
freuen - dort steigt jeden Abend die Party.
Ab morgen findet dann zusätzlich der Beachvolleyball Nordcup
direkt am Strand statt. |
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26. Mai 2001
Der Stand um 13:00 Uhr: Leicht bewölkter Himmel, 2-3 Windstärken
aus nördlichen Richtungen und Temperaturen um die 15 bis 17
Grad. Sicherheitshalber wird ein Kurs weit draußen auf dem
Wasser ausgelegt - Regattaleiter Walter Mielke rechnet mit zunehmenden
Wind...
Aber es kam anders. Der Wind drehte um 180° und blies mit der
selben Stärke ablandig über den Strand. Die Volleyballer
konnten sich freuen... ohne störenden Wind spielte es sich
angenehmer.
Und dann tauchte unerwarteter Besuch am Strand auf. Henning Nockel
hatte sich in weiser Voraussicht nicht zum Windsurf Event angemeldet:
"Dieser Spot funktioniert für die Disziplin Wave/Freestyle
einfach zu selten". Henning wird zur Zeit von einem riesigen
Pickel auf der Nase geplagt, den er allerdings nicht in die Kamera
halten wollte...
Youngster André Paskowski, der das gestrige Funrace gewinnen
konnte, meinte zur derzeitigen Entwicklung des Racematerials: "Surfen
auf diesem Material macht nur Spass, wenn man in einem Rennen vorne
mitfährt. Sobald der Wind es zulässt, gehe ich lieber
zum Freestylen aufs Wasser."
Auch von anderen Teilnehmern sind zunehmend kritische Stimmen zu
hören. Der Spaß am Regattasurfen wird durch das permanent
sinkende Windlimit und das dafür erforderliche 'extreme' Racematerial
geopfert. Teures und unhandliches Equipment mit einem kleinen Einsatzbereich
ist zwar ideal für Leichtwindrennen, erinnert aber immer mehr
ans Regattasegeln.
Hier entsteht tendenziell eine neue Disziplin, die mit spannenden
Slalomrennen aus den Zeiten von GWSA (Wave Slalom Cups) und den
Anfängen des DWC nichts mehr gemein hat. |
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27.
Mai 2001
Kein Wind, keine Rennen. Auch am letzten Tag der Veranstaltung
konnten keine Wettfahrten stattfinden. Um 15:00 Uhr war Schluss
- der erste Event der DWC- und Euro-Cup Tour blieb ohne Ergebnis.
Ein Teil des angesetzten Preisgeldes in Höhe von DM 30.000,-
wurde laut Regelwerk unter den Fahrer aufgeteilt - DM 190,- gab's
pro Nase. Eine kleine Entschädigung für alle, die zumindest
das Startgeld wieder reinholt. Weiter geht's in einer knappen
Woche mit dem nächsten Event auf Norderney.
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