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O'Neill Baja Wave Classic 30.März - 6. April 1999 San
Marcos / Baja California / Mexiko |
Am 29. März
1999 traffen sich einige der weltbesten Windsurfer im Süden Californiens,
um gemeinsam den Roadtrip nach Mexiko zu starten. Die PWA hatte 32
der besten Wave Sailor eingeladen, um in den kommenden Tagen am
O'Neill Wave Classic in der Baja California
teilzunehmen. Die meisten bekannten Namen waren dabei: Jason Polakow, Björn
Dunkerbeck, Josh Stone, Francisco Goya und auch Robby Seeger.
Vom Veranstalter
wurden Offroad-Fahrzeuge bereitgestellt, um Surfer, Ausrüstung und
die benötigte Nahrung für die kommenden acht Tage in die
Wildnis der Baja zu transportieren. Aufbruch - ein Konvoi aus sechs
Vans, einem Pick-Up-Truck und einem Offroad-Bus setzte sich in Richtung
Grenze in Bewegung. Drei Stunden bis nach Mexiko und weitere neun
bis San Carlos, dem Austragungsort des Wave Classics, lagen vor den Teilnehmern.
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Der Konvoi durch die Wildnis |
Am
Ceckpoint der Grenze gab es keine Verzögerungen und auf der weiteren
Fahrt durch die trockene und staubige Landschaft
konnte man den massiven Swell des Pazifiks beobachten, der ungebremst auf
den felsigen Strand donnerte. Bei einem Zwischenstop in St. Quintin fiel
die ganze Truppe über einen Liquor Store her. Bei der Hitze war dieser
Laden wie eine Oase in der Wüste ...auch
für den Shopkeeper war es wie Weihnachten - leere Kühlregale
und eine volle Kasse blieben zurück. |
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Das Event-Poster |
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Die Vegetation |
Ab
Rosario führten nur noch Dirtroads durch
die wilde Landschaft, bestehend aus steilen Canyons, ausgetrockneten Flußbetten
und riesigen Kakteen - das war die echte Baja.
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Levi und das Pannenfahrzeug |
Unterwegs
erwischte es den vollgepackten Wagen von Francisco Goya, Levi Siver und
den Stone Brüdern: Ein riesiges Schlagloch hatte die Radaufhängung
demoliert. Das Auto wurde zurückgelassen, der Stuff umgeladen
und die letzte Stunde bis San Carlos mit einem Fahrzeug
weniger in Angriff genommen. |
Zimmer mit Ausblick |
Der
erste Morgen. Langsam kam Bewegung in die Zeltlandschaft.
Durchgefroren von der ersten Nacht saßen alle Teilnehmer mit dicken
Wollmützen, Ponchos und allen verfügbaren Sweat-Shirts bekleidet
beim Frühstück. Ein eisiger Wind
wehte aus den Bergen und machte die wärmenden Strahlen der Morgensonne
wirkungslos. |
Mit Mütze und Poncho |
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Der Blick auf
das Wasser und die Stories der bereits vor ein paar Tagen angekommenen
Teilnehmer entschädigten für alle bisherigen Anstrengungen: Masthohe
Righthander brachen an den Strand, Seelöwen,
Wale und Delphine tummelten sich im Wasser und um 14:10 Uhr startete dann
bei schrägablandigem Wind von rechts der erste
Heat des Contests. Die besten beiden Wellen zählten und im
gut besetzten Starterfeld ging es von Anfang an hoch her: Dunkerbeck traf
auf Chris Wyman, sozusagen ein Baja-Local,
Levi Siver mußte gegen Kevin Pritchard antreten, Nik Baker gegen
Josh Stones kleineren Bruder Jason und Scott Carvill traf auf seinen Naish-Teamkollegen
und Kumpel Scott Mc Kercher. |
Traumhafte Bedingungen |
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Der erste Tag... |
Elf
Heats der ersten Runde wurden durchgezogen, dann war es schon wieder Zeit
fürs Abendbrot. Mit vollen Bäuchen krochen
alle in den Schalfsack, um Morgens um 6:00 Uhr wieder aufzustehen, denn
in der Wüste gilt: You sleep when it's dark
and you get up when it's light. |
Am nächsten
Tag war der Wind zu schwach und viele zogen ihre Wellenreitboards
aus den Bags. Wegen dem kalten Wasser waren die Sessions allerdings nicht
sehr ausgedehnt. Angeln war die andere Alternative, allerdings hing meist
nur Seegras an den Haken. Um so besser, daß
am folgenden Tag der Wind zurückkehrte. Der Swell war etwas kleiner,
aber der Wind blies konstanter als zuvor -am Ende des Tages hatte sich
das Feld auf die Top 8 reduziert. In der Nacht brach dann ein Sturm herein,
das Wasser fiel literweise vom Himmel und
verwandelte die Wüste in ein Schlammfeld. Morgens war der Regen vorbei,
die Sonne schien, der Wind wehte wieder und jede Menge Schlafsäcke,
Kopfkissen und sogar Bücher wurden zum Trockenen aufgehangen. |
Trockenaktion |
Antoine Albeau |
Dann
ging es weiter mit der Action auf dem Wasser. Francisco
Goya's Style reichte nicht, um Björn Dunkerbeck zu stoppen.
Levi Siver kickte Brian Talma aus dem Rennen, Nik Baker gewann gegen Matt
Pritchard und Jason Polakow setzte sich geben Anders Bringdal durch. Im
ersten Semifinale mußte dann Levi gegen Björn antreten und erhielt
promt eine Nachhilfestunde in Regatta-Taktik.
Björn plazierte sich geschickt auf den Wellen und ließ Levi
kaum die Möglichkeit, gute Wellen zu bekommen. Im anderen Semifinale
erwischte Jason Polakow die fettesten Sets des Tages
und zog so knapp gegen Nik Baker ins Finale ein. Nik blieb vorerst der
dritte Platz, da er sich anschließend gegen Levi durchsetzen konnte. |
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Björn Dunkerbeck |
Das Finale der ersten Runde:
Dunkerbeck vs Polakow - der ultimative Allrounder
gegen den absoluten Wavspezialisten. Es wurde keine Zeit für kleine
Wellen verschwendet, nur die großen Sets zählten. Björn
riskierte viel und verlor dadurch viel Zeit. Zwei seiner Aerial
360°er endeten als Futter für das Weißwasser. Jason
zeigte dagegen perfekte Performance, extrem
radikale Bottom Turns und Cutbacks mit anschließenden Lip Slides...
KA-1111 is the winner! |
Aerial 360°er |
Nik Baker |
Am nächsten Tag startete
die Losers-Round. Spannend wurde es wieder
an der Spitze. Matt Pritchard verdrängte Levi vom 4. Platz, scheiterte
allerdings darauf an Nik Baker, der jetzt gegen den elfmaligen Weltmeister
antreten mußte. Ein knapper Heat - erst in
der lezten Minute schnappte sich Nik eine perfekte Welle und zeigte
ein Feuerwerk aus Aerials und agressivem Waveriding. Dieser Ritt besiegelte
Dunkerbecks Schicksal - unterm Strich der
3. Platz für ihn. |
Jason Polakow |
Im abschließenden
Finale standen sich Polakow und Baker gegenüber.
Jason hatte sich das Beste für den Schluß aufgehoben. Mit unglaublich
radikalen Cutbacks in die brechende Lippe, Aerials und aggressiven
Lip Slides holte er sich den Titel des O'Neill Baja Wave Classic. Ein würdiger
Gewinner bei diesem einmaligen Contest. |
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Ergebnisse: 1. Jason Polakow KA-1111 2. Nik Baker K-66 3. Björn Dunkerbeck E-11 4. Matt Pritchard US-10 5. Levi Siver USA-0 5. Kevin Pritchard US-3 7. Francisco Goya A-211 7. Vidar Jensen N-44
9. Brian Talma KBA-8 9. Anders Bringdal S-10 9. Robert Teriitehau F-2000 9. Jason Stone USA-7 ... 13. Robby Seeger G-307 |
Jason, Björn und Nik |
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