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Défi Wind 2015
Alles dabei? Familie Kümpel packt ein.

13. Mai 2015 - Das Défi Wind in Südfrankreich ist eine Regatta der Superlative. 1200 Windsurfer sind gleichzeitig bei diesem Langstreckenrennen unterwegs. Profis wie Albeau und Dunkerbeck surfen neben Amateuren. In diesem Jahr ist auch der Filmkomponist Philipp Kümpel mit seinen beiden Söhnen Manuel (13) und Mario (17) dabei. Philipp berichtet für DAILY DOSE in mehreren Teilen, wie es ihnen dabei ergeht:

Was heißt eigentlich „Defi“? Übersetzt ist es das französische Wort für „Herausforderung“. Wie jeder gute Bergsteiger einmal davon träumt, den Mount Everest zu besteigen, gibt es für uns das Défi Wind in Südfrankreich. Es ist die größte Regatta der Welt und vielleicht auch die schwerste. Allein einen Startplatz zu bekommen, grenzt schon an ein kleines Wunder. In diesem Jahr des Jubiläums-Défi, starten 1200 Windsurfer gleichzeitig. Viele Weltstars aus der Slalom-Szene werden dabei sein und selbst Top-Wavepiloten werden antreten.

Gab es in den letzten Jahren immer eine zeitliche Überschneidung mit einem PWA Event, so können sich die Top-Fahrer nun auch beim Défi miteinander messen, da keine weiteren internationalen Events gleichzeitig anstehen.

Défi Wind 2015
Manuel. Mit 13 zum ersten Mal dabei.

Der Letztjahressieger Andrea Chucci, sowie Björn Dunkerbeck, Antoine Albeau, Finian Maynard, Sarah-Quita Offringa, Karin Jaggi, Thomas Traversa, Philip Köster, und natürlich auch viele andere deutsche Fahrer, wie der Vorjahresvierte Denis Standhardt werden in Gruissan bei ablandigen Wind nicht unter 20 Knoten an den Start gehen. Ich werde in diesem Jahr zusammen mit meinen beiden Söhnen dieses Abenteuer erleben dürfen.

Ich bin im letzten Jahr mein erstes Défi mitgefahren und meine Jungs waren damals nur Zuschauer. Beim Wintertraining mit dem Point7 Team auf Teneriffa, sprach uns Point7 Boss Andrea Chucci an und meinte, dass Mario und Manuel nun soweit wären für ihren ersten Défi Wind. Zunächst galt es gleich drei Startplätze zu ergattern. Nach langem, bangen Warten hielten wir unsere Tickets für das Rennen in der Hand. Der Ansturm für die Startplätze war riesig und nach nur zwei Wochen waren alle 1200 Plätze vergeben. Weltrekord!

Nun galt es, das Materiallager in unserem Keller zu besichtigen. Im letzten Jahr ist praktisch an keinem Tag des Défis ein Fahrer mit Segeln größer als 6qm gefahren. Am Finaltag ist selbst der Sieger mit seinem Slalomsegel von 5qm am Anschlag gewesen. Ich werde mit Segeln von 7 bis 3.5qm nach Frankreich reisen. Meine Boardpalette von Patrik geht von 115l runter bis 96l und dann werde ich für die ganz heftigen Tage noch ein Waveboard einpacken.

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Défi Wind 2015
Mario und Philipp

Bei all dem Surfmaterial kommt es nicht unbedingt darauf an, das Neueste oder Schnellste zu haben. Bequemlichkeit ist gefragt. Je nach Können dauert ein Defi für den Schnellsten 45 Minuten und für die Amateurfahrer über 90 Minuten. Es gibt kein Zeitlimit, um in das Ziel zu fahren. Für alle heißt die Herausforderung "ankommen" und das ist schwer genug. Meist werden jedoch gleich zwei oder gar drei Défis an einem Tag gefahren. Das ist unvorstellbar hart und mit einem mehrfachen Marathon vergleichbar.

Es ist nicht ganz einfach, sich surferisch vorzubereiten. In Deutschland gibt es zwar im Rahmen der GWA Veranstaltungen auf Fehmarn ein Long Distance Rennen, aber dort gleicht die Strecke eher einem längeren Achterslalom. Es ist Starttechnik und Halsenvermögen gefragt. All das ist beim Défi eher zweitrangig.

Hier geht um das Durchhalten über eine wirklich lange lange Distanz. Man sieht am Start nicht mal die erste Halsentonne und das bleibt sehr lange so. Meist verrät erst ein Hubschrauber in der Luft, dass bald der ersehnte Richtungswechsel ansteht und damit die Krämpfe in einem Bein vielleicht aufhören könnten.

Für uns geht es um die Herausforderung. Ob wir es dabei schaffen werden alle Rennen zu fahren oder gar eine gute Platzierung zu haben, ist für uns eher zweitrangig. Aber mit all den oben genannten Topfahrern das gleiche Kribbeln zu erleben, um jede Position zu kämpfen, erschöpft zu hoffen, dass der Wind nicht noch weiter zunehmen wird, das ist unser Traum...

Défi Wind 2015
Ein Bild vom letzten Jahr. Der Wind bügelt ablandig über das Mittelmeer.
Défi Wind 2015
Mario (17) testete 2014 den Spot schon mal an.
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