Philip Kümpel ist vom Regatta-Bazillus infiziert. Das hat den Filmkomponisten dazu bewegt an seinem Heimat-Spot, dem Cospudener See südlich von Leipzig, eine Fun-Regatta mit Windgarantie zu veranstalten. So ist es gelaufen... |
Eine Frage stand am Anfang: Würde es möglich sein mit den eigenen Mitteln, nur für uns eine, Regatta zu organisieren, die auch den PWA und GWA Fahrern an unserem See etwas zu bieten hätte?
Ich habe ziemlich jedes Regattaformat schon einmal erlebt und die Grundvoraussetzung für eine gute Windsurfregatta ist Wind. Damit war klar: Es musste ein Standby Event werden.
Mit Max Lange, dem Besitzer des „pressoway coffee“ am Cospudener See, hatten wir einen Partner, der über die nötige technische Infrastruktur, wie ein Boot, Tonnen, Funkgeräte Regattaerfahrung besitzt. Als weiter Sponsor ließ sich der Surfshop24 gewinnen. Die technischen Voraussetzungen waren also gut.
Dan war es soweit. Bewusst hatten wir noch keine große Werbung für unseren ersten „Cossi Slalom Cup“ geschaltet, da es ein Testevent werden sollte. Um 8 Uhr am Morgen stand ich allein am See und es regnete in Strömen.
Aber der Wind war mit Böen von 40 Knoten da! Jetzt hieß es einen Kurs einen zu legen. Das gestaltet sich bei einer Wassertiefe von bis zu 50 Metern gar nicht so leicht. Die Tonnen trieben immer wieder ab und erst als wir genug Beton im See versenkt hatten, lag unser Achterkurs gut im See.
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Florian Kellner loopt über die Ziellinie.
Die nächste bange Frage lautete: Würden jetzt die Lokalmatadore wirklich zum Skippersmeeting erscheinen? Punkt 12 füllte sich die Wiese und 25 Slalompiloten blickten mir erwartungsvoll in die Augen. Darunter befanden sich GWA Fahrer Christian Recke, Jan Seidel, Mario Kümpel und der Freestyler Florian Kellner. Er wollte beweisen, dass es mit Freestylematerial und den damit verbundenen schnelleren Halsen möglich sein sollte, den Slalompiloten den Rang abzulaufen. Würde das gelingen?
Um 12:30 gab es den ersten Start. Natürlich Fullfleet, also alle Teilnehmer gleichzeitig, damit niemand am Strand auf irgendeinen Heat warten muss. Das erste Rennen musste jedoch kurz nach dem Start abgebrochen werden, der Wind hatte gedreht, so dass die Tonnen neu ausgerichtet werden mussten. Beim zweiten Mal klappte es perfekt. Das Starterfeld donnerte über den See und ich bekam Gänsehaut. Der Wind blies perfekt und am Seeufer staunten immer mehr Zuschauer wie unglaublich schnell unser Surfsport sein kann.
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Nach dem dritten Rennen gab es eine kurze Verschnaufpause. Der Wind drehte weiter auf und wir haben die Startprozedur geändert, damit es für alle noch einfacher wurde. Diesmal probierten wir den Start des Defi Wind aus. Ein Motorboot jagt über die Startlinie und gibt das Rennen frei. Beim ersten Rennen waren die Slalompiloten noch Vorsichtig und hielten Abstand zum Motorboot. Im letzten Rennen wäre Christian Recke beinah beim Start in das Motorboot gesprungen und wollte sich mitsamt seines Slalom Equipments vom Boot über den Kurs fahren lassen.
Tja, wer ist schneller auf einem Slalomkurs, ein Slalompilot oder ein Freestyler? Tatsächlich schlug sich Florian Kellner super, er wurde zwar nie erster, aber er kam jedes Mal top platziert durch das Ziel und um das noch zu untermauern gab es, zum Jubel der Zuschauer, jedes Mal einen Frontloop über die Zielliene.
Es war ein super Renntag und im nächsten Jahr wird es bei uns sicher mehrere Slalomrennen und ein One Hour Race mit Windgarantie geben!
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