PWA World Cup Gran Canaria - 10.-18.07.2007
Man könnte meinen, die PWA hätte am 8. Juli einen kompletten Flieger von Lanzarote nach Gran Canaria gechartert, so viele Worldcupper befanden sich nach einer harten Wettkampfwoche auf dem Weg zur zweiten Station der Kanarentour. Sie nutzten den Inselhüpfer von Binter Airlines zum schnellen Umzug von einem Worldcup zum nächsten, denn viel Zeit blieb nicht.
Ein Tag, um genau zu sein. Nicht nur wenig Zeit für die Reise sowie den Ab- und Aufbau des gesamten Equipments, sondern nach einer Woche deftigem Regattastress zudem auch sehr wenig Zeit zur Erholung. Aus diesem Grund waren Fahrer wie Kauli Seadi, Victor Fernandez und Matt Pritchard erst gar nicht nach Lanzarote gereist, um möglichst Fit in den Hardcore Wettbewerb vor Pozo Izquierdo zu gehen.
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Das der Pozo Worldcup einer der heftigsten auf der Worldtour ist, bewies der Spot schon in den Vortagen des Contests. Mit gut 40-45 Knoten bügelte der Wind die Wellen noch etwas flach, aber auch das sollte sich laut Vorhersage bis zum ersten Tag des Contests ändern, denn ein ansehnlicher Swell wird sich zum Passat gesellen.
Auch wenn es am Morgen des ersten Eventtages noch nicht so aussah, die Vorhersage behielt Recht. Bei noch relativ kleinen Wellen wurden die ersten Runden der Wave Elimination gestartet und im Verlauf des Tages wuchs mit dem Level der Fahrer auf dem Wasser auch die Wellenhöhe.
Das es ein ganz besonderer Tag in der bereits 18-jährigen Geschichte des Pozo Worldcups werden könnte, daran hatten zumindest Insider keinen Zweifel.
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Nachdem die gesetzten Fahrer um Kauli Seadi, Vorjahressieger Victor Fernandez, Josh Angulo, Björn Dunkerbeck und fast alle anderen Gran Canaria Locals wie den Jensen Brüdern, Marcos Perez, Jonas Ceballos und Dario Ojeda unbeschadet ihre ersten beiden Runden überstanden hatten, kamen die ersten Überraschungen.
Kevin Pritchard durfte bereits nach seinem ersten Heat gegen Dario Ojeda die Segel wieder ins Bag schieben, genauso wie der in der Rangliste führende Josh Angulo, der gegen Orjan Jensen unterlag, nachdem er zuvor den auf Teneriffa lebenden Daniel Bruch eliminierte.
Keinen Zweifel an ihrem Willen, Angulo auf dem Weg zum Weltmeistertitel abzuhängen, ließen hingegen Kauli Seadi und Victor Fernandez, die unaufhaltsam in Richtung Finale marschierten.
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Mit perfekten Doppelloops, unfassbar hohen Backloops und sehr schnellen, sauberen und extrem schwierigen Wellenritten ließen beide ihrer Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance.
Auch Sprungwunder Jonas Ceballos musste sich seinem Teamkollegen Fernandez deutlich geschlagen geben, und das trotz einem extrem guten Heat. Nachdem Fernandez auch noch Ojeda ausschalten konnte, war ihm das Finale sicher. Und sein Gegner? Wie im Vorjahr hieß das Finale der Single Elimination Victor Fernandez gegen Kauli Seadi.
Der Brasilianer ließ John Skye, Peter Volwater und im Halbfinale Vidar Jensen auf der Strecke. Vidar konnte sich im Loosersfinal gegen Dario Ojeda durchsetzen – Platz 3 ist eine gute Ausgangssituation für die Double Elimination. |
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Das Finale schrieb dann tatsächlich Geschichte. Bereits 2006 fuhren die beiden Kontrahenten das vielleicht bis dahin beste Finale in der Pozo Geschichte... und das wurde von dem heutigen Finalelauf nochmals in den Schatten gestellt.
Headjudge Duncan fand bei der Siegerehrung kaum Worte für das, was sich wenige Minuten zuvor auf dem Wasser und in der Luft abspielte, den wohl perfektesten Doppelloop in der Windsurfgeschichte, bei dem sich Fernandez nicht mal die Knöchel nass machte.
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Im Anschuss den wohl höchsten Backloop seit langem vor Pozo, ebenfalls von Fernandez, one foot one hand Backloops, Pushloop Table Tops wie sie vertweakter nicht sein können und zu guter letzt den ersten Push- into Forwardloop in einem Worldcup Heat, ausgeführt von Kauli Seadi.
Dazu Wellenritte mit allem was das Herz begehrt, Wave360er, Takas, Shaka in der Welle und riesigen Backside Airs hinterließen einen Haufen Arbeit für die Judges und erst nach spannender Ansage wurde der Spanier Victor Fernandez mit 4 zu 1 Stimmen zum Sieger diese sensationellen Heats erkoren.
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Und auch im Damenfeld wollten die weiblichen Waverider ihren männlichen Kollegen in nichts nachstehen.
Vor allem natürlich die Pozo Locals Daida und Iballa Moreno, die ihren Mitstreiterinnen auf dem Weg ins Finale nicht wirklich eine Chance ließen, auch wenn die dritte des Tages Karin Jaggi und die vierte Nayra Alonso sich später einen guten Kampf um Platz drei lieferten. Verantwortlich für ein ebenfalls denkwürdiges Finale waren letztendlich die Moreno Twins.
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Sie zündeten ein wahres Feuerwerk an Sprüngen mit megahohen Push-, Back- und Forward-Loops. Daida zeigter noch einen extrem verdrehten Table Top Frontloop und zur Krönung einen perfekt gelandeten Doppelloop.
Das gab dann wohl auch den Ausschlag für den Sieg von Daida über ihre Schwester Iballa. Für den nächsten Wettkampftag sind ähnlich gute Bedingungen vorhergesagt und so sind weitere actiongeladene Heats garantiert.
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