Anne Stevens mit einem
Eindruck vom 2005er World Cup auf Sylt:
Aufgewühlte Nordsee, blauer Himmel und genug
Wind um die ersten Slalomdurchgänge
zu starten. In dieser Disziplin hatten sich bei den Damen leider
nicht
genug
Fahrerinnen gefunden. Im Waveriding sah es anders aus, dieses
Jahr waren 14 Fahrerinnen aus 8 Nationen am Start und die Wettervorhersage
sah für das Ende der Wettkampfwoche sehr vielversprechend.
Da
Wind und Welle an den ersten Tagen noch nicht für ein
Waveriding ausreichten, nahmen sich die Damen Zeit und gaben
gut
gelaunt alle gemeinsam Autogramme. Über eine Stunde lang
haben sie die Stifte geschwungen. Sehr begehrt waren dabei die
Unterschriften in dem für 5,- Euro zu erwerbenden
PWA Girls Guide (wo es jede Menge Infos zu den World
Cup Ladies zu
finden gibt).
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Neben Autogrammstunden
und Interviews fand man die Damen oft im Sailor-Meetingpoint,
wo sie
wie jedes Jahr die sehr begehrte Heiße Schokolade genossen.
Die F2 Teamrider Karin Jaggi (Z-14) und Steffi Wahl (G-303) versuchten
ihren Heat schon
im Vorfeld am Strand auszutragen. An Land sah das ganze fast
nach einem Unentschieden aus, aber auf dem Wasser sollte dann
doch Karin
Jaggi die Oberhand behalten.
Bei mal wieder sehr schwierigen Bedingungen wurde am Donnerstag
Abend der erste Heat der Damenwertung gestartet, aber gleich
wieder annulliert und die Wettkampfzone verschoben. Bei den Mädels,
die alle noch auf dem Wasser waren, gab es ein großes
Durcheinander, da keiner wusste, was jetzt eigentlich passieren
sollte. Als wenn es den Damen nicht schon kalt genug war,
fing es zu allem
Überfluß auch noch an zu regnen.
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Trotz allem konnte zumindest
der erste Durchgang der Damen beendet werden. Große Überraschungen
gab es dabei nicht. Für die Japanerin Jungo Nagoshsi (J-11)
verlief in ihrem ersten World Cup auf Sylt alles nach Plan.
Auch wenn die auf Maui
lebenden Japanerin bisher andere Bedingungen gewöhnt war,
kam sie mit dem auflandigen Wind auf Sylt sehr gut zurecht.
Auch Silvia
Alba (E-67) konnte bei den Onshore Bedingungen ein paar schöne
Wellenritte zeigen und surfte sich so in die nächste Runde.
Uli Hölzl (AUT-123), eine der erfahrensten Sylt Teilnehmerinnen,
konnte sich gegen den Sylt-Neuling Frida Wiraeus (S-93) durchsetzen.
Andrea
Hausberg (G-212) und Steffi Wahl (G-303), die sich vor Westerland
eigentlich schon fast wie zu Hause fühlen müssten,
schieden leider schon in der ersten Runde aus. Nachdem schon
die deutschen
Männer
in der Welle nicht so erfolgreich waren, lief es also aus
deutscher Sicht auch insgesamt eher miserabel.
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Dafür gab es aber
mit und über die deutschen Fahrer und Fahrerinnen jede
Menge Beiträge im Fernsehen zu sehen. So durfte zum Beispiel
Andrea Hausberg
mit Giovanni von der Pop-Gruppe Bro´Sis für Bravo
TV vor der Kamera singen und Gitarre spielen, Steffi Wahl
war
täglich um 18:00 Uhr auf RTL zu sehen.
Die Kielerin sollte auch
mit Prinzessin Xenia von Sachen Anhalt auf Wasser, aber leider
stellte
sich die adelige nicht so geschickt an wie ihr Promi-Kollege
aus der Boygroup: Sie stieß sich den Zeh an der Finne und musste
einen Arzt aufsuche.
Justyna Sniady (POL-1111) war dieses Jahr hauptsächlich
damit beschäftigt ihr Surfboard zu suchen, welches ihre
polnischen Kollegen im Sand vergraben hatten. Eigentlich ein
lustiger
Scherz,
aber nach drei Tagen hatte sie ihr Boards immer noch nicht zurück,
so dass sie jede Menge Spaß auf den Wasser verpasste.
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Am Samstag Morgen fand
das Skippersmeeting bereits um 7:15 Uhr statt und die Damen mussten
unmittelbar danach aufs Wasser. Grauer Himmel und Regen. Die
Mädels
aus dem ersten Heat waren gleich zwei Mal auf dem Wasser.
Leider
musste man feststellen, dass die Organisation beim Damen-Wettbewerb
mal wieder sehr zu wünschen übrig ließ.
Nicht nur, dass es am Vortag ausreichend gute Bedingungen gab,
um für
die Damen ein Ergebnis auszufahren und diese nicht genutzt
wurden.
Am nächsten Tag scheiterte die Verlegung der Wettkampfzone
daran, dass für die Kampfrichter keine Autos an den Strand
gefahren werden konnten. |
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Dabei standen jeden Menge
Wagen der Firma Landrover herum. Ebenfalls unerklärlich
waren die vielen Abbrüche der Damen-Heats. Ein wenig
entstand mir der Eindruck, dass wenn die Zwillinge nicht mit
den Sylter
Bedingungen zurecht kommen, die Heats kurzerhand gestoppt werden.
So kam zum Beispiel Uli Hölzl, die sehr souverän
die Sylter Welle abritt, um ihren Sieg über Iballa Moreno.
Da der Wind dann ganz verschwand, gab es auch 2005 wieder kein
Ergebnis bei den Frauen.
Bleibt abschließend nur noch ein kleine Modetip: Ganz groß im
Kommen sind weiße Neoprenanzüge, ob es dafür
allerdings in unseren Gefilden warm genug ist, sei dahin gestellt.
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