Bis jetzt ist Sibririen ja ein bisschen anders als erwartet: Sollte es hier nicht elend kalt sein, ewiger Winter und so? Die Antwort darauf bekomme ich heute nachmittag - Sascha zeigt mir ihren sibirischen Kühlschrank, selbstgebaut in fünf Minuten, ökologisch, stromlos und fünf Grad kalt.
Sie führt mich ein paar Meter vom Lager am Strand weg, hier ist Steppe und Gras und ich ich soll aufpassen wo ich hintrete. Plötzlich lacht sie los, hält mich fest und erklärt mir, dass ich beinahe in ihren Kühlschrank getreten wäre. Direkt vor meinen Füßen packt sie das Gras und hebt es wie einen Deckel hoch - vor uns liegt ein sauberes, kreisrundes Loch, gefüllt mit Wasser und Vorräten in Plastiktüten. |
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Der Permafrost macht’s möglich, nur wenige Zentimeter unter der Erdoberfläche ist es hier eiskalt, und das Grundwasser hat 20 Grad weniger als die Lufttemperatur.
Am nächsten Tag ist Wind und es geht endlich aufs Wasser, juhu! Wenn ich ohne Brett reisen muss, nehme ich immer meine Freestylefinnen mit, eine US-Box und eine Powerbox-Version. Das habe ich mir vor ein paar Jahren angewöhnt, so lässt sich eigentlich fast jedes Board irgendwie fahrtauglich machen. Ich finde ein 98-Liter-Starboard und ein 5.3er Segel und los geht’s. Der Wind ist ein bisschen lau, aber konstant - das Wasser ist glatt und warm. Es sind wirklich gute Freestyle-Bedingungen und die Jungs auf der Sandbank fragen mir 4 Stunden lang ein Loch in den Bauch, was man als nächstes lernen könnte. |