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Rail Trip
Rail Trip nach Sylt

Frithjof Blaasch hat die lauen Wintertemperaturen genutzt und sich kurz vor dem Jahreswechsel ein Abenteuer der anderen Art gegönnt: Er reiste mit der Deutschen Bahn nach Sylt. Equipment inklusive.

2013 ist fast zu Ende, die Bäuche sind prall gefüllt und der Winter zeigt sich erstaunlich mild. Es ist Zeit, einen lange geplanten Kurztrip zu starten.

Das erste Mal fuhr ich vor etwa sechs Jahren mit dem Zug nach Sylt, um dort Wellenreiten zu gehen. Damals überlegte ich bereits, dass man die Reise doch auch mit Windsurfgepäck antreten könnte. Ich hatte aber nach meinem ersten (und gleichzeitig auch letzten) Flug mit Windsurfgepäck die Nase voll von der Schlepperei. Also schob ich diesen Trip immer weiter vor mir her, doch die Idee blieb immer aktuell.

Ich erzählte meinem Mitbewohner Bo, der seit 5 Wochen darauf wartet, dass sein Knie ihn wieder richtig laufen lässt, von der Idee und er sagte sofort, dass er mitkommen wolle.

Die Vorhersage sah für den 30. Dezember gut aus: Südwind mit 25-30 Knoten und 1,5m Welle. Leider gönnte ich mir am Tag zuvor etwas zu viel Bier, so dass ich eigentlich gar keine Lust mehr hatte die ganzen Sachen zu schleppen.

Bo war jedoch motiviert mal wieder etwas anderes zu sehen als den Fernseher und so zogen wir zum Glück doch noch los. Es wurden hektisch die Sachen zusammengepackt, da die Bahn ja doch ab und zu pünktlich abfährt und wir es nicht darauf anlegen wollten sie zu verpassen.

Das Longboard unter dem Boardbag sollte die Schlepperei vereinfachen, doch wie festmachen, wenn man keinen Spanngurt zur Hand hat? Zum Glück halten die heutigen Leashs soviel aus, dass man sie auch zum Verzurren nutzen kann.

Also ab zum Bahnhof gehechelt und das Ticket besorgt. Um spätere Unannehmlichkeiten mit dem Schaffner zu vermeiden, wurde dazu noch ein Fahrradticket für das Surfmaterial gekauft.



Rail Trip
Rail Trip

Von Kiel aus kommend, stiegen wir nach zwei Stunden Zugfahrt in Husum in den aus Hamburg kommenden Zug um, der uns bis nach Sylt bringen sollte. Nach einer weiteren Stunde Zugfahrt kamen wir in Westerland an und erkämpften uns den Weg durch die überfüllte Fußgängerzone zum Strand. Dort wurde uns Kurtaxe abgeknöpft, ehe wir an den Strand konnten.

Der Shorebreak hielt sich Gott sei Dank in Grenzen, so dass man gut raussurfen konnte. Der Südwind war im Uferbereich allerdings etwas böig, weswegen es manchmal ärgerlich war, wenn die Welle zwar gut brach, aber dafür der Wind schwächelte.

Trotzdem war es eine schöne Session und die Wellen auf der vorgelagerten Sandbank sind nicht zu verachten. Der schräg ablandige Wind machte das Springen für mich allerdings sehr schwierig.

Nach einer Stunde bedankte ich mich schließlich mit einem Glühwein bei Bo fürs Filmen und auch die restlichen Sylter Besucher hatten in der Zwischenzeit ordentlich getankt. Das machte den Rückweg durch die Fußgängerzone nicht gerade einfacher.

Das Fazit aus dieser Erfahrung lautet: Wenn man Zeit, kein Auto und tierisch Lust auf Surfen hat, sollte man diesen Trip einfach mal ausprobieren. Nicht lange drüber nachdenken, sondern einfach die Sachen packen und bei der passenden Vorhersage loslegen!

Anreise mit der Bahn
Mit dem Schleswig Holstein Ticket der Bahn kann man ab 9:00 Uhr bis um 03:00 Uhr morgens des folgenden Tages fahren. Der Preis beläuft sich auf 30€ und es können bis zu 5 Personen mitfahren. Für das Surfmaterial sollte man sich noch ein Fahrradticket für 5€ dazu kaufen.
Wie ihr von eurem Bahnhof nach Sylt kommt und wo ihr eventuell umsteigen müsst, könnt ihr auf www.nah.sh einsehen.



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