zur neuen DAILY DOSE Startseite
Vietnam

Obwohl wir vorgewarnt waren, haut uns der infernalische Verkehr auf dem Weg ins Hotel um. Fantastillarden von Mopeds navigieren mit einer Mischung aus Schwarmverhalten und akustischer Positionsortung: Jeder fährt langsam aber stetig in die gewünschte Richtung, antizipiert dabei die Fahrtrouten der auf Tuchfühlung fahrenden Verkehrsteilnehmer und hupt, um diejenigen, die gerade nicht hinsehen, auch akustisch über die Position zu informieren.

Da der Verkehr wie ein Strom fließt und keine Lücken lässt auf die man warten könnte, müssen auch Fußgänger während sie vom Verkehr umtost werden, die Straßen langsam aber stetig überqueren. Das ist für Europäer so gewöhnungsbedürftig wie morgendliches russisches Roulette.

District 1 im Zentrum ist das Backpacker Viertel Saigons. Es ist quirlig, laut und schmierig und hat das Flair des alten Saigons, was nicht bedeutet, dass es eine Idylle ist. Als Kontrastprogramm gibt es in ruhigen Nebengassen blitzsaubere, familiengeführte Hotels, die etwa 6 Dollar pro Nase und Übernachtung verlangen. Saigon kann zu Fuß gut erkundet werden. Ein Reiseführer wie der Lonely Planet ist Gold wert. Ebenfalls sehr zu empfehlen sind die Ratings auf tripadvisor.com

Saigon fordert als Mischung aus Asien, Frankreich und jeder Menge paradoxem kapitalistischem Sozialismus die Sinne. Es ist ein wenig wie Baguette mit Nutella und als Topping eingelegte Gurken mit Knoblauch. Manchmal süß, aber dann unvermittelt deftig im Abgang.


<< zurück
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6
weiter >>
Anzeige


Vietnam