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Teneriffa Report

3,7er bei durchschnittlich 32 Knoten war der vielversprechende Auftakt am ersten Tag des neuen Monats. In den vorangegangenen Jahren war der März immer wieder gut für die eine oder andere Starkwindüberraschung. Nun, so viel Wind gab es leider dann doch nicht noch einmal, aber insgesamt sollten es bis zum Monatsende doch noch 22 Windsurftage werden.

So ging es flott weiter - die Nordostperiode, die schon am 20.2. begann, hielt sich noch 3 Tage und nach nur zwei Tagen Pause zeigten die hellbraunen Windgurupfeile nach rechts - Westwind! In der Südbucht wurde das Bild auf dem Wasser aber weniger von den Freeridern und -stylern geprägt - sondern viel mehr von den bis zu 15 Slalompiloten, die mit ihren großen Segeln und ordentlich Speed für Aufmerksamkeit sorgten.
Neben Tine Slabe und Andrea Cucchi war, zum zweiten Mal in diesem Winter, auch wieder Vincent Langer mit von der Partie. Einige der Cabezolocals wie Valter, Enzo und Luca haben den Spaß am (Ver-)Heizen neu entdeckt und ein ganzes Trainingslager aus Litauen kämpfte mit um die ersten Plätze an der Halsentonne.

Wie üblich drehte der Wind nach zwei Tagen auf Nordwest - also wieder Wind von rechts im Waverevier Fitenia (Las Americas). Das Tief zog aber nicht weiter, sondern sorgte nun für seltenen Südwind und für drei weitere Tage West mit Spaß an kleinen Segeln auf der Kabbelpiste vor der Strandbar Flashpoint. Nun zog das Tiefdruckgebiet aber wirklich nach Osten und brachte zwei weitere Las-Americas-Sessions. Am 16ten ging es bei Nordwind wieder mal an den Geröllstrand von El Socorro bei Candelaria für ein bisschen Bump'n'jump am Fünfer.


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In der folgenden Woche wollte der Nordost leider noch nicht so richtig, dafür ging es für zwei weitere Tage an die Mole von Fitenia bei leider nur kleinen Wellen. Am 25.3. startete dann endlich der nächste Passat und hielt sich bis zum Monatsende, wobei sich sogar etwas Südswell mit dazugesellte.

Slalomexperte Vincent Langer freut sich normalerweise über etwas Abwechslung mit dem kleinen Stuff in den Wellen, doch will er in dieser Saison richtig angreifen und nutzte die Zeit lieber zum trainieren. Ich traf ihn am Strand beim Finnenwechsel für ein kurzes Interview:

Daily Dose: Vincent, man sieht Dich mittlerweile oft auf Teneriffa. Wie kommt das?
Vincent: Das stimmt, dieses Jahr war ich bis jetzt insgesamt knapp 2 Monate hier in El Médano. Ich bin hier mit dem Point-7 Team und helfe bei der Entwicklung der neuen Slalom und Formula Segel.

Daily Dose: Trainiert ihr auch oder testet ihr dann nur?
Vincent: Wir testen viel, experimentieren mit Latten, Mastbiegekurven und Outlines usw. Wir haben, glaube ich, echt gute Segel dieses Jahr. Grundsätzlich trainieren wir aber auch hart. Halsen um Bojen und unzählige Anpasschläge, sowie kleine Races machen wir fast immer, wenn wir auf dem Wasser sind.

Daily Dose: Warum seid ihr auf Teneriffa?
Vincent: Das Wichtigste für uns ist der gute Wind und die schnelle Erreichbarkeit aus Deutschland und Italien. Es dauert nicht lange bis neue Prototypen aus Italien kommen. Ein immenser Vorteil gegenüber anderen Firmen, die wochenlang warten müssen. Außerdem ist es relativ günstig dort zu leben.

Daily Dose: Letztes Jahr sahst Du noch anderes aus. Was ist passiert?
Vincent: (lacht) Ich habe vom letzten zu diesem Jahr für die Disziplin Slalom 10 Kilo zugenommen.

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Daily Dose: Heißt das, man muss schwer sein um schnell zu sein?
Vincent: Grundsätzlich kann man sagen, fat is fast! Was nicht heißt, dass leichte Surfer langsam sind, aber für das letzte bisschen Speed ist Gewicht notwendig, um das Board auf dem Wasser zu halten. Mit jetzt 95 kg habe ich dieses Jahr erstmals den Speed von Top Jungs wie Andrea Cucchi, der erfolgreich in der PWA fährt.

Daily Dose: Die letzten Jahre warst du auch schon hier, doch da sah man Dich noch oft mit Freestyle und Wave Equipment die Wellen schlitzen. Dieses Jahr, wenn ich richtig informiert bin, gar nicht. Warum das?
Vincent: Bis jetzt war ich wirklich erst zwei Mal mit Wave/Freestyle Stuff auf dem Wasser. Das ist extrem wenig, doch ich habe mich entschieden, meine gesamte Kraft und Zeit ab jetzt in Slalom- und Formulatraining zu stecken.

Daily Dose: Somit ist dein Ziel der deutsche Meistertitel im Slalom und Formula?
Vincent: Das ist mein primäres Ziel. Ich werde dieses Jahr jedoch auch auf der Formula WM und EM starten, außerdem auf der Slalom WM und EM. Dieses Jahr habe ich 14 Events, also einen vollen Terminkalender.

Daily Dose: Möchtest du noch etwas sagen?
Vincent: Danke natürlich an meine Sponsoren und an Andrea für das Training. Und, fast noch wichtiger, an die Dozenten der Uni Flensburg, die mich für die Wettkämpfe entschuldigen! Gracias!!



Link zur Medanowebcam: www.medanoguide.de



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