zur neuen DAILY DOSE Startseite
Mauritius


Wir haben während unserer Reise keine perfekten Windbedingungen gehabt und konnten so nicht alle bekannten Weltklassespots surfen. Trotzdem habe ich in Manawa vermutlich die bisher größten Wellen meines Lebens gehabt, die gleichzeitig auch noch vergleichsweise einfach zu fahren waren, und Chameaux hat teilweise perfekte Down-the-Line-Bedingungen geliefert, in denen man unglaubliche Glücksmomente erleben und gleichzeitig schon etwas Angst vor dem Riff bekommen konnte... Und ich möchte wetten, dass es abseits von den bekannten und gut erreichbaren Breaks sicher noch viele andere Wellen gibt, die im Prinzip nur per Boot erreichbar sind und ungeahntes Potential bieten.

Am vorletzten Tag unseres Trips schlief der Wind mal wieder gegen 15 Uhr fast komplett ein. Nicht einmal die Kites blieben am Himmel. Mit einem großen 94l Board und dem 5,9er bewaffnet, dümpelte ich trotzdem die ca. 1,5km bis zum Manawa Riff. Die meisten anderen Surfer haben für einen Mauritius-Trip nur kleine Waveboards und maximal ein 5,3er Segel dabei – daher hatte ich das Riff wieder einmal für mich alleine – wie so häufig in den letzten zwei Wochen. Klar, das große Zeug ist nicht die Traum-Materialkombination in der Welle, aber es ermöglichte mir doch, jeden Tag an den Außenriffen teilweise recht große Wellen zu erwischen, deren Face glatt war wie ein Baby-Popo, während die meisten anderen mit dem kleinen Material am Innenriff oder am Strand bleiben mussten.

Ich eiere gerade mal wieder bei gefühlten 5 Knoten Wind dicht neben dem Peak herum und sehe, wie sich am Horizont ein größeres Set aufbaut, als in relativ geringer Entfernung ein richtig großer Wal auftaucht und seinen mächtigen Körper auf die Wasseroberfläche klatschen lässt. In diesem Moment verstehe ich, warum Mark Twain seinerzeit sagte, Gott habe zuerst Mauritius erschaffen und nach dessen Vorbild dann das Paradies...



<< zurück
 
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6
weiter >>