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Teneriffa Report

In diesem Bericht gibt es ein Interview mit dem auffällig guten deutschen Nachwuchssurfer Tobias Schwarz und natürlich gibt‘s den gewohnten Monatsrückblick...
Auch im Februar war kein Ende der Schneemassen in Deutschland auszumachen. Damit verabschiedeten sich auch alle Hoffnungen auf starken Nordostpassat. Und so passierte, was hier noch nicht einmal Urlocal Peter Huhn erlebt hatte: Kein einziger 'normaler' Windtag in diesem Monat!

Immerhin gab es immer wieder westliche Winde, die uns mal in Médano und mal in Las Americas auf's Wasser lockten. Statistisch sind wir mit 11 Windtagen zwar deutlich unter dem typischen 50%-Mittel geblieben, dafür gab es einige Bigdays mit herrlichen Wellen! Einer dieser Tage war der 15.2., den ich wohl nicht so schnell vergessen werde... In LA passte das Vierzwoer perfekt und bis zu masthohe Wellen liefen in den Spot Fitenia.

Nach einem Wipeout und dem anschließenden Schwimmspurt erreichte ich mein Material zwar, aber ich realisierte die bedrohliche Nähe der großen Molenwand in Lee. Brechende Wellen, Windabdeckung und Luvstau behinderten den Wasserstart und als eine Böe mir endlich auf's Brett verhalf, kam die nächste Waschmaschine...

Jetzt war es an der Zeit, die richtige Enscheidung in der nun lebensbedrohlichen Situation zu fällen, nämlich das Equipment sausen zu lassen und versuchen, von der Mole schwimmend weg zu kommen. Nach mehrmaligem Durchtauchen diverser Monster und wildem Geschwimme schaffte ich es irgendwie aus dem Hexenkessel... Jochen war mir schon zu Hilfe geeilt, um mir evtl. das Leben zu retten (sich selbst in Gefahr bringend - vielen Dank!) und zusammen erreichten wir trockenen Boden.

Teneriffa Report
Auf der Mole hatte Justus beherzt meinen Stuff von den Felsen geklaubt - auch an ihn Dankeschön! Während das Brett sehr reparaturbedürftig aussah, war das Rigg, bis auf einige Schürfwunden, noch o.k.

Gleich am nächsten Tag ging das Programm mit geilen Wellen und sehr offshorigen Westwind in der Médanobucht weiter. Saubere Linien brachen über die ganze Bucht und wer eine erwischte, konnte die steilen Wände vom Bunker bis zum Flashpoint abreiten.

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Teneriffa Report
Das Nachwuchstalent im Freestyle Tobias Schwarz von den Boddenstylern machte in diesen perfekten Bedingungen eine auffällig gute Figur, deshalb bat ich ihn direkt am Strand zu einem kleinen Interview:

Wie bist du zum Surfen gekommen?
Wassersport hat mich schon immer fasziniert und ich segelte auch schon länger, bis ich dann im Februar 2005 einen Surfkurs auf Fuerteventura machte. Ich war super heiß auf den Sport und kaufte mir gleich im Frühling ein 120l Board und ein Kinder-Rigg.

Und dann?
Da wir sehr dicht am Wasser wohnen, ging es dann immer bei Wind mit dem Fahrradanhänger an den Bodden. Durch meine Eltern, die mich immer sehr gut bei meinen Hobbies unterstützt haben und ebenfalls durch Michael Baluff von Boddenstyle kam ich super häufig zum Surfen. Michi hat mich dann auch mit dem Freestyle-Virus infiziert.

Teneriffa Report

Du hast im Februar 2 Wochen Winterferien. Warum ging es nach Teneriffa?
Seitdem ich surfe, schaffe ich es irgendwie jedes Jahr meine Family zu überreden den Familienurlaub an einem Surfspot zu verbringen. Schon letztes Jahr verschlug es uns nach Teneriffa  - wir kannten die kanarischen Inseln noch von früher und meine Eltern erinnerten sich an das "bezaubernde Flair" der Inseln :). Mit dem preislich ansprechenden Rundumpaket aus günstigem Flug, europäischen Standards, Aktivitäten wie z.B. Tauchen, Biken, Reiten und nicht zuletzt den grandiosen Surfspots El Cabezo und Medano vor der Haustür wird Teneriffa für Familien richtig attraktiv.

Was gefällt Dir persönlich an Teneriffa?
Im Februar ist es relativ schwierig Orte zu finden wo es warm und zugleich noch windig ist. An Teneriffa als Reiseziel ist alles so schön einfach. Du kommst an, packst aus, gehst surfen. Direktflug, kein Jetlag, keine große Klimaumgewöhnung.

Bei deinen Sessions hier auf Teneriffa konnte man dich mit neuen Boards unter den Füßen sehen. Neuer Sponsor?
Ja. Das sind die Windfluechter-Boards. Lutz Graichen baut in Rostock seit einiger Zeit hochwertige Custom-Boards. Die Schnitten sind verdammt schnell!

Mit welchem Board warst du vorwiegend unterwegs?
Wir hatten in den 2 Wochen ja hauptsächlich Westwind, sodass Freestyle angesagt war. Ich bin mit meinem Freestyle 86 l gefahren. Das gleitet super früh an und hat mir so bei den teils böigen Bedingungen einigen Frust erspart.

Nächstes Jahr wieder Teneriffa?
Warum nicht? :)