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Capetown Report 05/06 :::
Updates aus Südafrika::::::
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01 - Uwe Cordts Nov_05 |
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02 - Anne Stevens Dez_05 |
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03 - Chris Hafer Dez_05 |
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04 - Anne Stevens Dez_05 |
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05 - Rik Fiddicke Dez_05 |
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06 - Claudio Koch Jan_06 |
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Capetown
Report 03 ::: 25. Dezember 2005
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Alle Jahre wieder...
so oder ähnlich lautet für viele Windsurfer und Winterflüchtlinge
das Motto, wenn es gilt, sich auf den Weg nach Kapstadt zu machen.
Neben perfekten Windsurfbedingungen bietet die Metropole mehr als
genug Argumente, die eine 12-stündige Anreise im Flieger rechtfertigen.
Allerdings
können diese 12 Stunden auch deutlich länger werden,
wie ich in diesem Jahr feststellen musste. Pünktlich zur Abflugzeit
setzte auch der Wintereinbruch am Düsseldorfer Flughafen ein. Ich
war kaum an Bord der Maschine, da brach der Flugbetrieb wegen Schneefalls
zusammen.
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Nach 5 Stunden in
der Maschine scheiterte dann das Enteisen des Flugzeuges worauf
hin die Crew feststellte, dass damit bei einem 12-stündigen Flug
die gesetzlich zulässigen Arbeitszeiten überschritten wurden.
Der
nun durchgeführte Crew-Wechsel brachte den Passagieren neben einer
kostenlosen Bustour quer über den Flughafen mit eingehender Besichtigung
verschiedener Terminals eine weitere längere Wartezeit ein. Denn,
kaum zu glauben, die Ersatzcrew steckte auf dem Weg zum Flughafen
im Schneechaos auf den Straßen. |
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Immerhin wurde es
auf diese Weise ein angenehmer Nachtflug. Ein sichtlich verschlafener
Denis Standhardt konnte mich sehr früh morgens in Empfang nehmen
und quasi direkt an den Strand bringen.
Dort rollte pünktlich zur
Ankunft der erste große Swell an den Sunset Beach und
die frischen Wassertemperaturen in Verbindung mit den großen Sets sorgte schnell
dafür, das jegliche Flugmüdigkeit verflogen war - man konnte sich ganz konzentriert
seinen Schwimm- oder Surfkünsten hingeben.
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Gegen Nachmittag ging
es weiter nach Big Bay, wo man - wie schon am Sunset Beach - ausreichend
Platz auf dem Wasser hatte, da scheinbar der Großteil der Winterflüchtlinge
noch zuhause den Weihnachtsbaum schmückte.
Wer dachte, nach dem
Surfen sei endlich Entspannung angesagt, der hatte nicht mit der
neu erwachten Partystimmung von Denis & Co gerechnet. Nach 2 Wochen
mit Uwe Cordts und einigen eingebürgerten deutschen Surfern war
scheinbar jeder Türsteher wohlbekannt und Kapstadt wurde seinem
Ruf als Partymetropole voll und ganz gerecht.
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Insbesondere Camps
Bay bietet bereits in den frühen Abendstunden einiges, was die
Anfahrt aus dem nördlich gelegenen Tableview lohnenswert macht.
Aber auch die lustigste Party war kein Entschuldigungsgrund, am
folgenden Morgen nicht mit als erster wieder die erfrischenden
Wassertemperaturen zu genießen.
In der Folgezeit gab es reichlich
Wind und Wellen, lediglich mit kleineren Aussetzern, die dann aber
auch für mehr als willkommene Pausen sorgten, sofern man nicht
von der Möglichkeit Gebrauch machte, in das etwa eine Stunde entfernte
Langebaan auszuweichen.
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Damit die Fahrt dorthin
nicht zu langweilig wurde, sorgte die südafrikanische Polizei auf
halber Strecke mit einer Straßensperre für Unterhaltung, inkl.
gemütlichem Braii (Grillen) für die etwa 30 anwesenden Kollegen.
Nachdem
Uwe Cordts als Vorhut bereits seinen Kontostand wegen überhöhter
Geschwindigkeit und fehlendem Führerschein mitgeteilt hatte, konnten
wir ebenfalls punkten und Uwe durch fehlende Zulassung des Mietwagens
sogar noch überbieten. |
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Dem folgte die Befragung
von Denis, unserem Fahrer, für das Protokoll der Polizei: "Beruf?" - "Surfer", "Arbeitsplatz?" - "Beach"...
nach vollkommen ernsthafter und langwieriger Protokollierung wurde
dann noch die Frage nach unserem (kurz bevorstehenden) Ausreisedatum
gestellt, was den Beamten dann doch zu einem Lachen angesichts
seiner vorherigen
Ermahnungen brachte... und vermutlich versuchen sie heute noch
Denis telefonisch zu erreichen, nachdem er kaltblütig die ca. 30-stellige
Sim-Kartennummer als seine Telefonnummer angegeben hatte...
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Als dann doch einmal
kein Wind zu finden war, bot Kapstadt die Wahl zwischen beinahe
unendlichen Möglichkeiten an Alternativprogrammen.
Knut Budig mit
Freundin entschied sich für eine Tour entlang der Garden Route,
um sich dort mit der lokalen Tierwelt näher bekannt zu machen.
Wir machten uns zu ähnlichen Zwecken auf in Richtung Kap der Guten
Hoffnung, wo auch prompt eine Pavianherde für Verkehrsbehinderungen
sorgte. |
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Der Versuch von Denis,
sich neben den Affen ablichten zu lassen, führte dank einer nicht
hochgekurbelten Seitenscheibe dazu, dass es sich der Stammesälteste
kurzentschlossen auf der Rückbank unseres Wagen bequem machte,
woraufhin Jonas blitzartig seinen Dienst als Fahrer quittierte
und mich sichtlich überrascht mit dem Pavian allein im Wagen zurückließ...
Da
aber nichts essbares zu finden war, schlug ihn vermutlich der Duft
der im Wagen befindlichen Neopreneschuhe nach kurzer Zeit
wieder in die Flucht, ohne dass Mensch oder Material größeren Schaden
nahmen.
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Traditionelle Windopfer
sorgten dann wieder für zunehmenden Wind und Swell, so dass auch
Hagkaat brach. Dort war "Frauentag", wobei Quasi-Local Steffi Wahl
den Jungs mal zeigte, wie man radikal in größeren Wellen fährt.
Während
es langsam windiger wurde, rollte die nächste Welle aus
Deustchland an, und es wurde merklich voller an den Spots. Mit
angereist auch Klaas Voget, Ingo Meyer und Normen Günzlein. |
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Sie erwischten gleich
bei ihrer Ankunft einen richtig windigen Tag, und während die meisten
in Big Bay sicheres Halsen praktizierten, fuhren Klaas und Co noch
zu einer Late Session mit 3.6qm nach Melkboss.
Dieses Segel sollte
auch in der Folgezeit sein Standardsegel werden, da er nach dem
Surfen um einen Wagen samt kompletter Surfaustattung ärmer war,
während Ingo und Normen zumindest noch über ihren fahrbaren Untersatz
verfügten, dafür aber ohne Kommunikations- und Zahlungsmittel.
Zu unserer Wachablösung landete auch noch Claudio Koch, der sich
nahtlos in das geradezu monotone Leben der letzten Tage einfügte
und als zuverlässiger Guide für empfehlenswerte Restaurants unsere
letzte Nacht in Kapstadt würdig gestaltete.
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Entsprechend gelassen
blieb man daher auch, als die Fluggesellschaft mit den drei Buchstaben
auf rotem Grund auf dem Rückflug wieder für Abwechslung sorgte:
Aufgrund eines Streiks in Kapstadt war dort der Treibstoff knapp
geworden.
Dies brachte uns eine zusätzliche Landung zum Auftanken
in Uptington ein, wo auch immer das sein mag. Auf jeden Fall sehr
idyllisch im Nirgendwo gelegen, durchaus eine Reise wert, für Leute,
die Abgeschiedenheit und Ruhe suchen.
Die zusätzliche Zeit im Flieger
war jedoch nicht vergebens, denn Denis fand seine neue Berufung
und durfte zur großen Freude der Mitreisenden den
Service im Flieger auf ein neues Niveau heben... |
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