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Lake Michigan Crossing
Kai Lenny überquert einen der größten Seen der USA auf dem Windsurfboard
Long Distance kommt in Mode. Nach Projekten wie der Ärmelkanal-Überquerung von Guy Cribb, der Fehmarnbelt-Querung der Charchullas mit dem 8er Tandem, Bernd Flessners Langschlag von Norderney nach Westerland und nicht zuletzt dem Versuch einer Atlantiküberquerung von Sarah Hebert, legte in diesem Frühjahr auch Kai Lenny nach. Die Überquerung des 'Lake Michigan' war sein Ziel. Der Michigansee ist einer der fünf großen Seen im Norden der USA. Er wird von den Bundesstaaten Indiana, Illinois, Wisconsin und Michigan begrenzt, liegt 176 Meter über dem Meeresspiegel und ist beinahe 60.000 Quadratkilometer groß.
Lake Michigan Crossing
Lake Michigan Crossing
Eine Überquerung von West nach Ost hatte Kai sich vorgenommen, eine rund 90 Kilometer lange Strecke im nördlichen Teil des Sees mit Start in Sturgeon Bay/Wisconsin und Ziel in Frankfort/Michigan.

Die Überfahrt auf einem Windsurfboard hatte zuvor noch niemand bewältigt, aber Kai fühlte sich der Aufgabe mental und physisch gewachsen.
An einem Wochenende im Mai passte die Windvorhersage - als amtierender SUP World Champion hätte er die Strecke bei Flaute sonst sicher auch paddelnd leicht überstanden.

Kai Lenny bei der Vorbereitung: "Im letzten Jahr hatte der Wind nicht mitgespielt, dieses Mal haben wir die Wetterdaten genau gecheckt und sind überzeugt von der Terminwahl für diesen Versuch."
Lake Michigan Crossing
Lake Michigan Crossing
Am Freitag, dem 18. Mai 2012 konnte die Überquerung starten, die Bedingungen waren ideal und Kai Lenny brach mit Racesegel und Slalomboard auf, um die nach amerikanischem Maß rund 56 Meilen in Angriff zu nehmen. Kai: "Ich bin extrem motiviert wieder hier zu sein und das Projekt anzugehen. Ich reise viel rum in der Welt, aber immer wieder ist es das lokale Wetter, dass über die Durchführung eines Projektes entscheidet. So ist das in unserem Sport."
Lake Michigan Crossing
Lake Michigan Crossing
11 Grad Luft- und 8 Grad Wassertemperatur waren eine starke Herausforderung für den 19-jährigen Hawaiianer, der im Wellenreiten, Tow-In Surfen, SUP-Surfing, Kite- und Windsurfen mehr als zu Hause ist, wenn auch meist bei deutlich angenehmeren Temperaturen. So waren Schuhe pflicht und phasenweise sogar eine Sturmhaube erforderlich, um Kai auf Betriebstemperatur zu halten. Die Überquerung lief besser als geplant: der frische Wind jagte den Surfer in zweieinhalb Stunden über den aufgewühlten See, das ergab eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 46 km/h. Zwischenzeitlich hätte Kai sich angesichts der Wellenhöhe sicher sein Waveboard gewünscht.

Hier kommt das Video samt Interview:
(entfernt wegen Lizenzablauf)