19-Jähriger - Will Meere vor Müll retten

19-Jähriger

Will Meere vor Müll retten

Der 19-Jährige Niederländer Boyan Slat hat eine Methode entwickelt, mit der er die Weltmeere von den riesigen Mengen an Kunststoff-Müll befreien will. Der Müll wird sowohl als Grobpartikel wie auch im späteren Zerfallsprozess als Mikropartikel zusammen mit Plankton von Meereslebewesen aufgenommen. Er ist extrem schwierig von anderer im Meer schwimmender Materie zu unterscheiden. An der Aufgabenstellung den Müll abzusammeln, hatten sich bisher viele Forscher die Zähne ausgebissen. Die Idee zu seiner Methode kam Boyan als 17-Jähriger. Im letzten Jahr arbeitete er an einer Machbarkeitsstudie.

Boyands interessanter Ansatz sieht im Gegensatz zu aktiven Methoden eine passive Methode vor, bei der in der Strömung schwimmende Barrieren für eine höhere Müllkonzentration vor den Barrieren sorgen. Im Gegensatz zu den sonst oft vorgeschlagenen Netzen, soll seine Methode dafür sorgen, dass alle neutral im Wasser schwimmenden Partikel wie Plankton mit der Strömung unter der Barriere vorbeifließen können, während sich die auftriebspositiven Plastikmaterialien an der Oberfläche vor der Barriere sammeln und abgefischt werden können. Durch die Vermeidung von Netzen soll Beifang und ein Verfangen größerer Lebewesen unmöglich gemacht werden.

Mittlerweile ist die Technik in kleinem Maßstab erprobt worden und scheint sturmsicher zu funktionieren. Vor Hawaii wurde eine halbe Tonne Müll aus dem Meer gefischt und die Recyclingfähigkeit des Plastikmülls wurde positiv bewertet. Aus dem Kunststoff kann wieder Öl gewonnen werden. In den nächsten Jahren soll die Technik weiter und in immer größerem Maßstab erprobt werden. Die Müllsammlung soll besonders an den durch die Strömungsverhältnisse begünstigten Rotationswirbel in den Weltmeeren positioniert werden. Hier gibt sammelt sich eine bis zu sechs Mal höhere Konzentration an Müll an.

Der Schaden, der durch Kunststoff-Müll verursacht wird ist groß. Chemikalien wie PCBs und DDTs werden von den Kunststoffen absorbiert und sorgen für Konzentrationen die bis zu eine Million Mal höher sind als normal. Vögel, Säugetiere und Fische fressen den Müll. Über die Nahrungskette schadet diese Konzentration giftiger Stoffe dann am Ende auch dem Menschen. Daneben gibt es mechanische Folgen des Mülls (Tiere sterben an gefressenem Müll, Tiere verfangen sich im Müll, etc.)

Bisher hat „The Ocean Cleanup“ knapp eine Million Dollar gesammelt. Das Ziel liegt bei 2 Millionen US$. Wer sich über Spenden beteiligen will, kann über folgende Info-Website weitere Informationen bekommen:

fund.theoceancleanup.com

01.07.2014 © DAILY DOSE