PWA Cold Hawaii World Cup Klitmøller 2015

Update 5

Unstoppable - Philip Köster in Klitmøller

PWA Cold Hawaii World Cup Klitmøller 2015
Philip Köster gewinnt den Event in Klitmøller

18. September 2015 - Der Wettkampftag begann heute bereits um halb acht am Morgen mit der 5. Auflage des gestern viermal abgebrochenen zweiten Heats. Keine vier Stunden später standen sich Philip Köster und Marcilio Browne im Finale gegenüber.

Bei typischem Rückseitenwetter mit aufgelockerter Bewölkung wehte es mit 6 bis 7 Windstärken aus Westsüdwest schrägauflandig von links. Logohohe Wellen rollten über das Muschelriff am Ørhage Point, perfekte Rampen für hohe Sprünge und radikale Ritte.

Und genau das gab es auch im Finale der Single Elimination zu sehen. Philip Köster und Marcilio 'Brawzinho' Browne legten jeweils mit einem Double Forward los, beide scorten 9,5 Punkte für diesen Auftakt.

Wie schon im gesamten Wettbewerb hatten beide 14 Minuten Zeit, um eine Sprung- und zwei Wellenwertungen zu sammeln. Philip legte mit zwei guten Wellen nach und verbesserte mit einem weiteren Double Forward seinen Jump Score auf 9,55.

Philip holte heute nach 2011 seinen zweiten Eventsieg in Klitmøller

Brawzinho verpatzte einen weiteren Doppelloop und stieg bei der zweiten Rotation in der Luft aus. Damit war scheinbar die Luft beim Brasilianer raus, denn auch auf den Wellen fand er nicht immer den steilsten Punkt für seine Turns.

Philip Köster machte mit einem 10-Punkte-Wellenritt inklusive lehrbuchmäßigem Wave 360 den Sack zu und sicherte sich den Sieg in der Single Elimination mit 26,8 zu 23 Punkten.

Im Loosers Final trafen Victor Fernandez und Jaeger Stone aufeinander.

Der Spanier legte gleich in der Sprungwertung vor, ein Doppelter bescherte ihm 9,38 Zähler. Der Australier konzentrierte sich auf die Wellen und führte diese Wertung auch bis zum Ende des Heats an, aber ohne die hohen Punktzahlen, die die Judges nur für Double Forwards vergeben, hatte Jaeger heute keine Chance.

Selbst für einen hohen One footed Backloop mit zwei Kicks gab es nur 7,38 Punkte. Zu wenig für Rang drei und so gewann Victor diesen Lauf mit 24,76 zu 22,88 Punkten.

Klaas Voget kämpfte sich in der Rückrunde auf den 5. Rang vor

In den vorherigen Heats unterlag Flo Jung gegen Alessio Stillrich, der wenig später gegen Ricardo Campello die Segel streichen musste. Klaas Voget gewann gegen Omar Sanchez, schied dann gegen Alex Mussolini aus, der zuvor schon Dany Bruchs Ambitionen in der Single Elimination beendet hatte.

Moritz Mauch schlug sich besser, gewann gegen Ben Proffitt, bezwang den amtierenden Wave Champion Thomas Traversa und schied erst in der dritten Runde gegen Jaeger Stone aus.

Soweit die wichtigsten Ereignisse bis zum Mittag. Mit dem Sieg in der Single übernahm Philip Köster auch die Führung in der 2015er Gesamtwertung. Ob dies auch am Ende des Tages so sein würde, sollte der Verlauf der Double Elimination zeigen, die um kurz nach 12 gestartet wurde.

Dort trumpfte Klaas Voget gewaltig auf und kämpfte sich mit fünf gewonnen Läufen bis auf den fünften Platz nach vorne. Adam Lewis und John Skye waren die ersten beiden Kontrahenten, die Klaas kassierte.

Dann kam es zur Revanche gegen Alex Mussolini, der Klaas in der Hinrunde aus dem Rennen kickte. In der Neuauflage dieses Duells hatte Klaas die besseren Karten, war regelrecht on Fire. Zwei gute Wellen zum Start, dann ein Backloop mit 6,62er Score und ein gigantischer Wellenritt inklusive Backside 360 mit 8,88er Wertung addierten sich zu insgesamt 22,63 Zählen, fast vier Punkt mehr als Alex Mussolini erreichte.

Victor Fernandez erzielte heute den höchsten Gesamtscore

Zwischenzeitlich drehte der Wind etwas weiter auf auflandig und die Wellen wurden schlechter. In diesen Bedingungen trat Klaas gegen Ricardo Campello an, der dieses Mal keinen seiner Doppelloops abfeuern konnte.

Klaas führte von Anfang an mit zwei guten Wellenritten und legte erst am Ende mit zwei Backloops nach. Der höchste ging mit 6,88 Punkten in die Wertung ein und sollte reichen, um Ricardo mit 18,38 zu 18,24 hauchdünn zu schlagen. Das war schon eine kleine Sensation.

Als nächstes Stand der Heat zwischen Klaas und Local Kenneth Danielsen an, der sich ebenfalls durch die gesamte Rückrunde nach vorne gekämpft hatte.

Der Däne legte gleich mit einem guten Push Table vor, Klaas zog mit einem soliden Ritt nach, verpatzte dann aber zwei weitere Ritte mit Wipeouts an der Lippe.

Wenig später gelang ihm aber eine 7,12er Wertung, die er Dank Backside Aerial und Backside 360 scorte. Die fehlende Sprungwertung holte er erst vier Minuten vor Ende des Heats mit einer 6,5 für einen einhändigen Backloop rein. Und damit war schon wieder ein Sieg für Klaas perfekt, der Kenneth mit 20,74 zu 18,12 schlug. Das war der sichere 5. Rang für Klaas bei diesem Event. Würde da noch mehr gehen?

Leider nicht, denn Jaeger Stone setzte alles daran Klaas Siegesserie zu unterbrechen. Ein One footed Backloop mit zwei Kicks und zwei massive Ritte brachten den Australier von Anfang an in Führung, die Klaas im Verlauf des Heats nicht mehr einholen konnte.

15,86 Punkte für Klaas - 22,74 für Jaeger Stone, mit deutlichem Vorsprung sicherte sich der Surfer aus Downunder den vierten Rang und durfte im Anschluss Victor Fernandez herausfordern.

Marcilio 'Brawzinho' Browne landete auf Rang drei

Dabei erteilte der Spanier dem Australier eine Lehrstunde in Sachen Contestsurfen. Mit den ersten drei Wertungen holte Victor Fernandez bereits unglaubliche 26,37 Punkte: eine glatte 10 für einen Doppelten und zwei Wellen im 8er Bereich. Diesen Vorsprung konnte Jaeger Stone im gesamten Lauf nicht mehr einholen, zumal Victor mit einer weiteren Welle auf 28,5 erhöhte und mit mehr als vier Punkten Vorsprung gewann.

Den dritten Platz hatte Victor damit verteidigt, jetzt forderte er den Zweitplatzierten der Single heraus. Auch in dem Heat gegen Marcilio Browne führte Victor von Anfang an. Brawzinho konzentrierte sich auf Double Forwards und setzte sich mit einem 9,32er Score in der Jump-Wertung an die Spitze. Victor punktete in der Welle deutlich besser, legte sogar einen Ritt mit 10er Wertung aufs Parkett und gewann mit 27 zu 24,2.

Damit lautete die Finalpaarung in der Double Elimination Philip Köster gegen Victor Fernandez. Philip startete mit einem 9,62er Double Forward und legte mit einem 9,5er Wellenscore nach.

Victor holte zuerst 8,5 Punkte in der Welle und sprang dann einen Doppelten, der mit 9,57 Punkten bewertet wurde. Damit hatten beide scheinbar ihre Sprungwertung abgeschlossen, denn ab diesem Moment drehte sich alles nur noch um Wellenritte.

Der Wind wehte deutlich leichter als in den vorherigen Heats und Victor surfte sogar an Land, um sein Board zu wechseln. Auch Philip wartete dümpelnd vor der Brandungszone auf ein hohes Set. Das schnappte er sich auch, legte mit einem dynamischen Backside 360 los, setzte danach einen Frontside Turn in eine massive Weißwasserwalze, konnte das flachliegende Segel wieder hochziehen und den Ritt mit weiteren Turns fortsetzen.

Und genau diese Welle brachte ihm die benötigten 8,38 Punkte, um sich uneinholbar in Führung zu setzen. Victor holte noch zwei 7,88er Wellenscores, unterlag aber am Ende mit 25,95 zu 27,5 Punkten gegen Philip Köster.

Jaeger Stone verpasste knapp das Podium - Rang 4 für Australien

Damit gewann Philip zum zweiten Mal nach 2011 den Event in Klitmøller und übernimmt die Führung in der 2015er Worldcup Gesamtwertung vor Victor Fernandez und Jaeger Stone.

Philip Köster war ziemlich happy: "Das war einfach ein perfekter Tag. Ich freue mich besonders über meinen 10er Wellenscore in der Single Elimination, ein Ritt mit Wave 360. Das war die beste Welle, die hier jemals abgeritten habe. Im Finale war ich dann auf größerem Material unterwegs und hatte im Heat zuvor Victors hohen Score gesehen. Ich war mir daher im Lauf nicht ganz sicher, ob meine zweite Welle ausreichte, aber es hat gepasst."

Auch Klaas Voget freut sich über seinen fünften Platz: "Das war ein langer Tag, ich hatte schon Krämpfe in den Unterarmen. Insgesamt war ich in Single und Double für 8 Heats auf dem Wasser, das sind volle zwei Stunden im Wettbewerb. Ich bin nachmittags immer das selbe Material gefahren, ein 4,2er Segel und ein 74-Liter-Board mit Quad-Fin-Setup. Mein bester Heat war sicher der gegen Alex Mussolini. Ich habe schon oft gegen Alex verloren, heute gab es endlich die Revanche."

Der Wave Event ist damit abgeschlossen, eventuell könnte es noch eine Supersession geben, wenn der Wind aus nordwestlichen Richtungen am Wochenende noch einmal auffrischen sollte.

Ergebnis Double Elimination
1. Philip Köster
2. Victor Fernandez
3. Marcilio Browne
4. Jaeger Stone
5. Klaas Voget
6. Kenneth Danielsen
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9. Moritz Mauch
13. Florian Jung
13. Dany Bruch
17. Alessio Stillrich
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