27. September 2014 - Auf Sylt begann der zweite Tag mit Freestyle. Wegen nicht ausreichender Bedingungen wurde dann auf die Disziplin Slalom gewechselt. Einer der besten deutschen Freestyler, Mathias Genkel, kommentiert das Geschehen auf Sylt aus seiner Sicht…
Mathias Genkel: „Sylt, Westerland, Gosch - Sehnsuchtsort finanziell gesettelter doch emotional leerer Mitvierziger, die spät abends einer längst verblassten jugendlichen Leichtigkeit hinterhertrauern, indem sie lautstark abgedroschene Helene Fischer Songs gröhlen. Sylt, Westerland, Brandenburger Strand - das sind aber auch Menschenmassen, die im kühlen Nordseewind frierend aufs Wasser starren und sich wundern, warum keine Wettbewerbe stattfinden.
Ein Phänomen des Hauptspots vor Westerland ist nämlich, dass es einem auf der Promenade den Gucci-Schirm verbiegt, während es auf dem Wasser einfach nicht reicht. Luvstau durch 70er-Jahre Bausünden verbunden mit starker Strömung und Shorebreak stellen selbst Hookipa- und Punta Preta-erprobte Fahrer vor echte Herausforderungen.
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Viele Freestyler sind sicher noch nicht auf Hawaii oder den Kapverden gewesen. Doch den Strand vor Westerland kennen viele von ihnen und sie bringen ihm alle einen gewissen Respekt entgegen. Bei leichtem Westwind - onshore - ging es pünktlich um 9 Uhr aufs Wasser. Valentin Böckler - einer der talentiertesten deutschen Freestyler hatte gleich in der ersten Runde den Franzosen Julien Mas als Gegner, der nach seinem Wechsel von Sailloft Hamburg zu Avanti Sails noch nicht zu seiner alten Form zurückgefunden hat.
Valentin setzte sich klar durch und freute sich über das Weiterkommen. Auch der zweite Heat wurde gestartet, aber schließlich abgebrochen. Zur Verwunderung vieler wollten die Judges auch den ersten Heat nicht werten und so muss Valentin sich in den nächsten Tagen noch einmal gegen Julien Mas beweisen.
Die Regattaleitung wechselte folgerichtig auf die Disziplin Slalom. Die Hünen um den amtierenden Weltmeister Albeau, den langsam kürzer tretenden Dunkerbeck und Micah Buzianis, dem Amerikaner mit dem lustigen Bart, zeigten den interessierten Zuschauern, welches Maß an Performance auch in schwierigen Bedingungen mittlerweile Standard ist. |